Tiere im Garten

Zauneidechsen ansiedeln: Gestaltungstipps für den Garten

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Haben Sie einen naturnahen Garten, konnten Sie die scheuen Zauneidechsen vielleicht schon einmal beim Sonnenbaden beobachten. Als typischer Bewohner von Übergangs- und Grenzbereichen sind die streng unter Naturschutz stehenden Reptilien darauf angewiesen, dass wir Ihnen geeignete Lebensräume anbieten.

zauneidechse
Im Mai sind Zauneidechsen auf Partnersuche
AUF EINEN BLICK
Wie sieht die Zauneidechse aus und wo ist sie zu finden?
Die Zauneidechse ist ein unter Naturschutz stehendes Reptil, das in lichten Wäldern, Heiden, Mager- oder Halbtrockenrasen sowie entlang von Verkehrswegen vorkommt. Sie hat eine braune Grundfarbe, ist 12-24 cm groß und besitzt einzigartige weiße Linien und Punkte auf dem Rücken.

Das Aussehen

Zauneidechsen haben einen eher gedrungenen Körper mit kurzen Beinen. Im Vergleich zur Waldeidechse und zur Mauereidechse wirken sie viel kräftiger und etwas plumper.

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Die Grundfarbe der Zauneidechse ist braun. Während der Paarungszeit färben sich die Flanken der erwachsenen Männchen grün. In Südwestdeutschland kommen auch Tiere vor, die zur Paarungszeit komplett grün gefärbt sind.

Die Unterseite ist bei den Weibchen gelblich. Der Bauch der Männchen ist ganzjährig grün und hat schwarze Flecken. Auf dem Rücken verläuft eine Anordnung von weißen Linien und Punkten, die bei jedem Tier einzigartig ist.

Größe

In unseren Breiten erreichen Zauneidechsen, vom Kopf bis zur Schwanzspitze gemessen, eine Größe von 12 bis 24 Zentimeter. Nach der Smaragdeidechse ist die Zauneidechse somit die zweitgrößte Eidechsenart in unserem Land.

Die Verbreitung der Zauneidechse

Als einstiger Steppenbewohner besiedelte die Zauneidechse bevorzugt Flugsandgebiete. Da diese Lebensräume zunehmend wegfielen, kommt sie zwischenzeitlich überwiegend in Ersatzlebensräumen vor.

Sie ist auf:

  • Lichtungen nicht zu dicht stehender Wälder,
  • Trockenheiden,
  • Gebieten mit Mager- oder Halbtrockenrasen
  • entlang von Bahntrassen, Straßen und Kanälen

anzutreffen.

Lebensweise der Tiere

Im Winter verstecken sich die Zauneidechsen in frostfreien Erdhöhlen, die sie selbst graben oder die von anderen Kleintieren angelegt wurden. Ab März verlassen zunächst die Männchen, im April die Weibchen das Winterquartier.

Anfang Mai beginnt die Paarungszeit. Der Paarung geht ein gemeinsamer „Paarungsmarsch“ voraus. Anschließend lassen sich die Weibchen an sonnigen Plätzen nieder, um die Entwicklung der Eier zu fördern.

Die Eiablage erfolgt bis Mitte Juli an sandigen Orten. Das Weibchen gräbt hierzu kleine Löcher, in die es 5 bis 14 der weichschaligen Eier ablegt.

Bereits im August suchen die Männchen das Winterquartier auf. Die Weibchen folgen im September, die Jungtiere im Oktober.

Einen eidechsenfreundlichen Garten gestalten

Schaffen Sie in Ihrem Garten unterschiedlichste Lebensräume, werden sich auch Zauneidechsen in Ihrer Nachbarschaft ansiedeln:

  • Unter einer Hecke können sich die Tiere verstecken und finden Schutz vor Feinden. – In einer Blumenwiese können sie zahlreiche Beutetiere jagen.
  • Ein Steingarten oder eine Natursteinmauer laden zum Sonnenbad ein.
  • Unordentliche Holzhaufen bieten Schutz. Werden diese von der Sonne erreicht, können sich die Zauneidechsen nach der kühlen Nacht aufwärmen.
  • Spärlich bewachsene Bereiche mit sandigem Untergrund sind ideal für die Eiablage.

Tipp

Verzichten Sie in Ihrem Garten zum Schutz der Eidechsen und ihrer Beutetiere auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden. Sofern erforderlich können Sie Schnecken, Blattläuse und andere Schadinsekten erfolgreich mit umweltverträglichen Hausmitteln (9,00€ bei Amazon*) oder Pflanzenjauchen bekämpfen.

Bilder: David Dohnal / Shutterstock