Tiere im Garten

Eidechsen – Ein umfassender Überblick

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Eidechsen faszinieren den Menschen seit Jahrtausenden. Die Tiere haben eine außergewöhnliche Lebensweise und sind an spezielle Lebensräume gebunden. Doch die Reptilien sind durch den stetigen Rückgang ihrer Lebensräume gefährdet. Mit einfachen Maßnahmen können Sie die heimischen Arten schützen und in Ihrem Garten ansiedeln.

Waldeidechse
Die Waldeidechse bewohnt feuchte, waldige Gebiete

Eidechsen in deutschen Gärten

Wenn Sie Eidechsen im Garten ansiedeln möchten, müssen Sie ein vielfältiges Mosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen erschaffen. In möglichst natürlichen Umgebungen finden die Reptilien gute Lebensbedingungen vor, wobei jede Art individuelle Ansprüche hat. Je artenreicher der Garten ist, desto wohler fühlen sich nicht nur Eidechsen sondern auch Insekten. Auf diese Weise schaffen Sie ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot für die neuen Gartenbewohner.

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Hier fühlen sich Eidechsen wohl:

  • Steine mit ganztägiger Besonnung
  • vegetationsfreie Wegränder
  • Totholz mit Versteckmöglichkeiten
  • dichtes Brombeergestrüpp
  • lockerer Sandboden

Diese Eidechsen kommen in Deutschland in unseren Gärten vor:

Mauereidechse

Mit Trockenmauern, Steingärten oder Lesesteinhaufen bieten Sie dieser Art eine ideale Lebensgrundlage. Je sonniger und wärmer der Lebensraum ist, desto wohler fühlt sich die Mauereidechse. Sie versteckt sich zwischen den Steinen oder in Mauerritzen, wo sie von März bis Juni auch ihre Eier ablegt. Während dieser Zeit sollten die Steinlandschaften unberührt bleiben, um die Tiere nicht zu stören oder das Gelege zu beschädigen.

Zauneidechse

Überlassen Sie einen Teil Ihres Gartens dem natürlichen Lauf, sodass sich nach kurzer Zeit ein wilder und naturnaher Lebensraum einstellt. Hier fühlt sich die Zauneidechse besonders wohl. Sie können die Pflege in diesem Bereich komplett einstellen. Zwischen März und Oktober sollten die Bereiche nicht gestört werden, damit die Reptilien nicht verschreckt werden. Mit kleinen Mauern oder Steinhaufen bieten Sie der Art optimale Plätze zum Sonnen.

Tipp

Wenn Sie die übrigen Rasenflächen mähen, sollten Sie diese in Streifen abfahren. Dadurch haben die Eidechsen noch ausreichend Schutzflächen, wenn sie den Rasen überqueren.

Smaragdeidechsen

Die Arten halten sich bevorzugt in Hanglagen auf, wobei feuchtere Lebensräume bevorzugt werden. Lassen Sie abfallende Gewässerränder, südlich ausgerichtete Terrassenhänge oder Mulden verwildern, sodass sich eine natürliche Vegetation entwickelt. Je strukturreicher der Bewuchs ist, desto bessere Lebensbedingungen finden die Reptilien vor. Trockenmauern und Lesesteinhaufen bieten gute Sonnenplätze und Verstecke.

Besonders gut geeignete Habitate:

  • Halbtrockenrasen mit Gebüschen
  • Ginsterheiden und Brombeergestrüpp
  • Wiesen mit Schlehen
  • Streuobstwiesen

Waldeidechse

Die Art bevorzugt vegetationsreiche Lebensräume mit unterschiedlichen Schichten. Sie fühlt sich in Saumgesellschaften besonders wohl und besiedelt Waldlichtungen und Böschungen. Da Waldeidechsen feuchtigkeitsbedürftiger sind als ihre Verwandten, sollten Sie ihr ein Gewässer im Garten zur Verfügung stellen. Die Tiere sind in der Lage, bei Gefahr durch das Wasser zu schwimmen. Verwilderte Bereiche, die mit Lesesteinhaufen aufgelockert werden, stellen wertvolle und ungestörte Lebensräume im Garten dar.

Farbwechsel

Wenn Sie den Tieren einen ungestörten Bereich bieten, können Sie während der Paarungszeit eine Besonderheit beobachten. Männchen haben normalerweise eine gelb gefärbte Unterseite. Ein oranger Bauch deutet darauf hin, dass das Männchen paarungsbereit ist. In seltenen Fällen ist der Bauch rot gefärbt.

Hintergrund

Schwanzabwurf

Eidechsen haben einen im Vergleich zum restlichen Körper sehr langen Schwanz, den sie bei Gefahr abwerfen können. Am Schwanzansatz befindet sich eine Sollbruchstelle, welche durch Muskelkontraktionen aufbricht. Der Schwanz bewegt sich einige Minuten, nachdem dieser abgeworfen wurde. Die Bewegungen ziehen die Aufmerksamkeit der Fressfeinde auf sich, sodass die Eidechse flüchten kann.

Eidechsen sind in der Lage, ihren Schwanz zu regenerieren. Dieser wächst meist in verkürzter Form nach. An der Regeneration sind mehr als 300 Gene beteiligt, die normalerweise für Wundheilung oder Embryonalentwicklung zuständig sind. Dabei wächst der Schwanz nicht in einem Stück sondern etappenweise nach. Es dauert etwa 60 Tage, bis sich die Zellen entlang des entstehenden Schwanzes zu Gewebe formiert haben.

Über das Tier

Eidechsen sind Reptilien, die zu den Schuppenkriechtieren gehören. In der niedrigeren Klassifizierung umfasst die Familie etwa 300 Arten darunter Zauneidechsen, Mauereidechsen und Waldeidechsen. Das Alter der Tiere ist variabel und hängt von den individuellen Lebensbedingungen ab. In Gefangenschaft werden die Reptilien deutlich älter als in der freien Natur. Zauneidechsen können im Terrarium bis zwölf Jahre alt werden, wobei die Tiere in freier Natur meist nicht älter als sechs Jahre werden.

Arten

Die rund 300 verschiedenen Arten der Eidechsen kommen von Europa bis Vorder- und Südostasien vor. Sie besiedeln tropische und subtropische Lebensräume in Afrika. Auf dem australischen und amerikanischen Kontinent fehlen Eidechsen. Es gibt große Arten, die fast einen Meter lang werden können. Kleine Tiere sind so groß wie der Abstand zwischen Daumen und kleinem Finger in ausgestreckter Haltung. Die Größe der Reptilien variiert zwischen zwölf und 90 Zentimeter.

Allgemeine Merkmale

Eidechsen haben vier kurze Gliedmaßen mit jeweils fünf Zehen, die an einem langgestreckten Körper sitzen. Sie können ihre Augen durch Lider verschließen. Auffällig sind die Trommelfelle, die am Schädel sichtbar sind. Zwischen Kehle und Brust befindet sich ein von Schuppen bedecktes Halsband. Die Bauchschuppen sind in regelmäßigen Längs- und Querreihen angeordnet. Diese sind größer als die Schuppen des Rückens. Anders als zahlreiche andere Reptilien entwickeln Eidechsen weder Kehlsäcke noch Haftzehen oder Rückenkämme.

Eidechsen entwickeln einen Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen sind lebhafter gefärbt als die Weibchen, deren Körper durch unscheinbare Farben und Muster besser getarnt sind. Bei einigen Arten wie der Waldeidechse verfärbt sich der Bauch, sodass das Männchen attraktiver auf Weibchen wirkt.

Exkurs

Drachen-Eidechse

Die korrekte Bezeichnung für dieses Reptil lautet Riesen-Gürtelschweif (Smaug giganteus). Der deutsche Trivialname ist irreführend, da es sich bei dieser Art um keine Eidechse sondern um eine verwandte Spezies handelt. Wegen ihrer auffallend großen und dornenartig abstehenden Schuppen werden die Reptilien als Miniatur-Drachen bezeichnet.

eidechse

Die Dracheneidechse sieht wahrhaftig aus wie ein Mini-Drache

Skelett

Der Körperbau der Tiere ist sehr schlank, was ihnen eine hohe Wendigkeit verleiht. Die Reptilien sind in Kopf, Rumpf und Schwanz eingeteilt. Ihr Skelett besítzt eine Wirbelsäule, die den Körper stützt. Der Schädel kann durch die symmetrischen Schilde auf der Oberseite von anderen Reptilien abgegrenzt werden. Charakteristisch sind ein Jochbogen und bedeckte Schläfenöffnungen. Eidechsen haben ein sogenanntes pleurodontes Gebiss, bei welchem die Zähne wurzellos auf einer Leiste im Kiefer sitzen. Auf den seitlichen Zähnen befinden sich zwei bis vier Höcker.

Fortbewegung

Die Tiere bewegen sich fort, indem Sie ihren Körper schlängeln und die Gliedmaßen bewegen. Wegen dieser schlängelnd-kriechenden Fortbewegungsart werden Eidechsen zu den Kriechtieren gezählt, die auch als Reptilien bezeichnet werden.

Fortpflanzung und Lebensweise

Zwischen März und Juli erstreckt sich die Paarungszeit der heimischen Reptilien. Die Männchen sondern aus ihren Drüsenschuppen, die an den Oberschenkeln sitzen, eine wachsartige Substanz ab. Haben sie die passende Partnerin gefunden, vollziehen beide einen Paarungsmarsch. Nach erfolgreicher Befruchtung sucht das Weibchen vermehrt sonnige Plätze auf, um die Entwicklung der Nachkommen voranzutreiben. In seltenen Fällen können sich Eidechsen ohne vorherige Befruchtung fortpflanzen.

So sehen Jungtiere der Waldeidechse aus:

  • 30 bis 40 Millimeter lang
  • dunkel bronzefarben
  • Schwarzfäbrung bleibt teilweise bei Alttieren erhalten („Schwärzlinge“)

Feinde

Jungtiere stehen auf dem Speiseplan verschiedener Tiere. Sie werden von kleineren Singvögeln wie Rotkehlchen gejagt und erbeutet. Auch Käfer können den frisch geschlüpften Eidechsen gefährlich werden. Zu den Feinden der ausgewachsenen Tiere gehören Greifvögel und Turmfalken. Auch Krähen und Störche gehen auf die Jagd nach Eidechsen. Teilweise fallen sie dem Jagdtrieb von Hauskatzen zum Opfer.

Wo Eidechsen leben

Die Reptilien bevorzugen Lebensräume, die überwiegend trockene Verhältnisse bieten. Wichtig sind sonnige Plätze, an denen sich die Tiere wärmen können. Gleichzeitig benötigen sie Versteckmöglichkeiten in ausgehöhlten Baumstümpfen, Erdlöchern oder Felsspalten. In der dichten Vegetation suchen Eidechsen Schutz vor zu viel Hitze. Ihre Schuppen ermöglichen den Eidechsen ein vom Wasser unabhängiges Leben.

  Nahrung Lebensraum
Waldeidechse kleine Insekten, Spinnen Heiden, Moore, Waldränder, Wiesen
Mauereidechse Insekten, Spinnen Trockenmauern, Felsen
Zauneidechse Insekten, Spinnen, Würmer dicht bewachsene Waldränder und Heiden
Smaragdeidechsen Schnecken, größere Insekten, Spinnen, kleine Wirbeltiere bewachsene Hänge mit feuchtem Boden

Die verschiedenen Arten

Überwinterung

Im August suchen die Männchen ihr Winterquartier auf. Weibchen ziehen sich im September zurück, während die Jungtiere bis in den Oktober aktiv bleiben. Bevor der Winter anbricht, suchen sich die Reptilien ein sicheres Versteck zwischen Baumwurzeln, in Felsspalten und Erdlöchern oder in Hohlräumen unter Steinplatten und Totholz. Sind keine geeigneten Rückzugsmöglichkeiten vorhanden, graben sich Eidechsen selbst Höhlen.

Im Winter gehen Eidechsen in eine Winterstarre. Anders als der Winterschlaf wird die Winterstarre nur von der Außentemperatur beeinflusst. Wenn die Lufttemperatur sinkt, gleicht sich die Körpertemperatur an.

So überdauern Eidechsen den Winter:

  • geöffnete Augen
  • Herzschlag und Atmung verlangsamen sich
  • keine Bewegungen möglich
  • keine Nahrungsaufnahme

Was Eidechsen fressen

Auf dem Speiseplan der Eidechsen stehen hauptsächlich Würmer und Insekten wie Mücken oder Fliegen. Sie fressen Gliedertiere und verschmähen weder Samen noch Früchte. Einige Arten ernähren sich von kleinen Wirbellosen.

Tipp

Säen Sie kleine Streifen mit Wildblumen in die Wiese und gestalten Sie Staudenbeet, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Auch der Komposthaufen gehört mit zum Lebensraum der Eidechse, da sich hier viele Insekten tummeln.

Beutefang

Das Beutefangverhalten der Eidechsen ist beeindruckend. Sie legen sich auf die Lauer, um ihre Beute zu erspähen. Haben sie ein Insekt anvisiert, beginnen die Reptilien zu züngeln. Dabei gleitet die Zunge in schnellen Bewegungen aus dem Maul raus und rein. Eidechsen können mit ihrer Zunge Gerüche der Beutetiere aufnehmen und diese an ein Sinnesorgan weiterleiten, das sich in der Mundhöhle befindet. Die Beute erfassen die Eidechsen im Sprung. Sie wird durch Kieferbewegungen zerquetscht, bevor sie verschlungen wird.

Unterschiede zwischen Gecko und Eidechse

Geckos sind Reptilien, die wie Eidechsen eine eigene Familie darstellen. Einige Gecko-Arten werden fälschlicherweise als Eidechsen bezeichnet. Dazu gehört die Leoparden-Eidechse, hinter der sich der Pakistanische Fettschwanzgecko verbirgt. Obwohl Geckos und Eidechsen verwandt sind, unterscheiden sie sich in vielen Punkten.

  Eidechsen Geckos
Ordnung Schuppenkriechtiere Schuppenkriechtiere
Lebensweise tagaktiv überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
Eier oft pergamentartig kalkschalig
Augenlider vorhanden fehlen
Verbreitung variabel warme Klimaregionen

Unterschiede zwischen Eidechse und Salamander

Salamander sind Amphibien, die an ein Leben unter- und oberhalb der Wasseroberfläche angepasst sind. Die Schwanzlurche sind somit nur entfernt mit den Eidechsen verwandt, obwohl sich ihr Aussehen in vielen Hinsichten ähnelt. Salamander haben keine Flossensäume. Ihr Körper ist langgestreckt und besitzt einen langen Schwanz.

Anders als Eidechsen tragen Salamander keine Schuppen. Sie sind durch eine glatte Haut geschützt. Die Amphibien haben ebenfalls die Fähigkeit zur Regeneration von Gewebe. Allerdings bezieht sich diese Eigenschaft nicht nur auf den Schwanz. Salamander sind in der Lage, alle Gliedmaßen zu regenerieren.

Heimische Arten:

  • Feuersalamander: schwarz-gelb gefleckt
  • Alpensalamander: lackschwarz
  • Bergmolch: blauer Rücken, Flanken schwarz-weiß gepunktet
Salamander

Der Feuersalamander kommt auch in unseren Breitengraden vor

Haltung als Haustier

Wegen ihrer spannenden Lebensweise und den verschiedenen Färbungen werden exotische Eidechsen gerne im Terrarium gehalten. Die Haltung erfordert einiges an Fachwissen und spezielles Futter, damit den Tieren ein artgerechter Lebensraum geboten werden kann. Sie stammen aus komplett anderen Klimaregionen. Diese Bedingungen müssen zu Hause sichergestellt werden.

Pityusen-Eidechse

Die tagaktive Echse ernährt sich von Insekten und Gliederfüßern. Sie frisst zudem Nahrungsreste und Pflanzenteile. Wegen ihrer Rückenfärbung ist diese Eidechse besonders attraktiv. Die Männchen entwickeln leuchtend blaue Farbtöne mit grünem Schimmer. Die Art gilt als streng geschützt. Nur wenige Halter züchten die Tiere legal.

Sechsstreifen-Langschwanzeidechse

Diese Art ist an ihrem überproportional langen Schwanz erkennbar, der etwa 5/6 der gesamten Körperlänge ausmacht. Die Männchen haben meist weiße Flanken und schwarze Längsstreifen, wobei die Färbung variabel ist und oft Brauntöne beinhaltet. Es gibt einige Populationen mit hellgrünen Flanken.

Blaue Sägeschwanzeidechse

Die bis zwölf Zentimeter lange Eidechse hat einen cremefarbenen Rücken mit schwarzer Musterung. Namensgebend für die Art ist der auffällige Schwanz, der oberseits blau gefärbt ist und schwarze Querbänder trägt. Sie lebt in Buschland und Wäldern, wobei sich die Tiere bevorzugt auf Baumstämmen aufhalten. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet können öfter fliegende Exemplare beobachtet werden. Durch ihren stark abgeflachten Körper sind die Reptilien in der Lage, über kurze Strecken zu gleiten.

Kaufen Sie nur Tiere von vertrauenswürdigen Züchtern! Viele Eidechsen stehen unter Naturschutz, sodass ein Herkunftsnachweis notwendig ist.

Kunst und Kultur

Die Reptilien sind beliebte Motive für Deko-Elemente, Tattoos, Cliparts und Ausmalbilder. Eidechsen stehen als Metallfigur im Garten und dienen als Vorlage für Schmuckstücke. Die Tiere haben eine besondere Symbolkraft, was die Menschen immer wieder beeindruckt.

Maori-Eidechse

Die Eidechse gilt in polynesischen Kulturen als Erscheinungen der Götter. Sie kann sowohl gute als auch böse Mächte symbolisieren. In der Maori Mythologie stellt die Echse einen Abgesandten des Gottes Whiro dar. Es ist der Gott der Toten, der das Böse verkörpert und Herrscher über die Finsternis ist. Er inspiriert die Menschen zu bösen Taten.

Wenn andere Götter einen Menschen töten wollten, ließen sie eine Eidechse in den Körper eindringen. Trotzdem betrachteten die Maori die Eidechse als Wächter und Beschützer. Diese Bedeutung hat das Krafttier bis heute behalten. Kunstvolle Holzschnitzereien dienen als Glücksbringer, die den Träger beschützen sollen.

Traumdeutung

Die Eidechse ist ein häufiges Symbol in Träumen, dessen Bedeutung je nach individuellem Kontext unterschiedlich ausfallen kann. Häufig steht das Reptil für eine Wende in verschiedenen Lebenssituationen, die zur Verbesserung führt. Eidechsen haben in der Traumwelt aber auch eine mahnende Aufgabe. Von Bedeutung ist auch die Farbe des Tiers.

Was die Farbe aussagt:

  • grüne Eidechsen: Missverständnisse
  • graue Reptilien: Streit und Ärger
  • bunte Echsen: Variabilität und Anpassungsfähigkeit

Verfilmungen und Komödien

Eidechsen werden wegen ihrer Eigenschaften und Lebensweisen gerne als Figur für Filme genutzt. Bill die Eidechse ist eine fiktive Figur aus dem Kinderbuch „Alice im Wunderland“, welche die harte Arbeit für den weißen Hasen erledigt. Die Figur ist eine Anlehnung an die flinken Eigenschaften der Eidechsen.

In Helge Schneiders Komödie „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“ tritt die Figur Jean-Claude Pillemann auf, die wegen den zischenden Fauchlauten und seiner geschmeidigen Beweglichkeit „die Eidechse“ genannt wird.

Sternbild

Das Sternbild Eidechse besteht aus einer Kette von Sternen, die nur schwach leuchten. Es liegt zwischen dem Schwan und dem markanten Sternbild Kassiopeia. Im nördlichen Bereich wird sie von der Milchstraße durchkreuzt. Im Jahr 1929 wurde in der Eidechse ein Objekt beobachtet, dessen Helligkeit sich unregelmäßig verändert. Später fanden Forscher heraus, dass dieses Objekt ein aktiver Kern einer Galaxie ist (englisch: Active Galactic Nucleus, kurz AGN).

Literatur und Geschichte

Einige vergangene Ereignisse schädigten das positive Bild, welches die Menschen über die Eidechse haben. Eine Verwendung des Namens für Kriegsschiffe, abschreckende Beschreibungen in der Literatur oder Artenschutzdiskussionen aus der jüngsten Vergangenheit sorgten dafür, dass die Eidechse mit negativem Gedankengut assoziiert wird.

Gelb gefleckte Eidechse aus „Löcher“

Der Roman von Louis Sachar stammt aus dem Jahr 1988 und beschreibt eine Echse, deren Biss tödlich endet. Sie lebt an einem ausgetrockneten See inmitten einer verkarsteten Binnenwüste in Texas. Doch das beschriebene Tier gehört nicht zur Familie der Eidechsen. Dahinter verbirgt sich die Gila-Krustenechse, die in trocken-heißen Wüstengebieten lebt. Sie besitzt an ihrem Unterkiefer Giftdrüsen und ist in der Lage, ihre Beute durch einen Biss zu töten.

Stuttgart 21

Aufsehen erregte die Eidechse im Bauprojekt Stuttgart 21. Auf den Schotterbereichen und Böschungen alter Bahntrassen des Stuttgarter Stadtgebiets leben Tausende von Mauereidechsen. Im Zuge der Bauarbeiten wurden viele dieser Lebensräume bereits zerstört. Ersatzhabitate sollen den Tieren einen neuen Lebensraum bieten, doch immer wieder geraten die Artenschutzauflagen in Diskussionen, da ihre Umsetzung fast unmöglich erscheint.

German LSM „Eidechse-Class“

Die LSM-Klasse (englisch: Landing Ship Medium) war eine Landungsschiffklasse, deren Schiffe Truppen und Fahrzeuge beherbergen konnte. Einige dieser Schiffe bekamen zusätzliche Namen wie Krokodil, Eidechse, Salamander und Viper. Sie wurden als Eidechsen-Klasse zusammengefasst. Heute gibt es Modellbausätze von Revell für die originale Eidechse.

Witzige Fakten

Die „Eidechse Schälkur“ ist eine Salbe, die neben Salicylsäue auch Allantonin und Vaseline enthält. Sie wird zur Bekämpfung von Hühneraugen, Schwielen und Hornhaut eingesetzt und hat bis auf den Namen wenig mit dem Reptil zu tun.

Im Spiel Little Alchemy lässt sich die Eidechse aus den Ressourcen „Sumpf“ und „Ei“ formen. Wenn man sie mit Schuhen kombiniert, entsteht daraus ein Salamander.

Im Saarland werden Hubwagen, mit denen Paletten transportiert werden, auch Eidechse genannt. Andernorts werden die Geräte als Ameise bezeichnet.

Selbst im Yoga gibt es die Eidechse. Diese Stellung bezeichnet einen Hüftöffner, der den Rumpf stärkt und die Hüftgelenke mobilisiert.

Häufig gestellte Fragen

Legen Eidechsen Eier?

Der Großteil aller Eidechsen ist ovipar, d.h. eierlegend. Die Eier werden nicht von den Echsen ausgebrütet. Sie legen die Eier in ein Erdloch und lassen diese von der Sonne ausbrüten.

Es gibt einige Ausnahmen wie die Waldeidechse. Sie gehören zu den lebendgebärenden Kriechtieren, wobei die Jungtiere direkt nach der Geburt von einer weichen Eihaut umhüllt sind. Es kann wenige Minuten bis mehrere Stunden dauern, bis sich die Reptilien selbstständig aus der Eihaut befreit haben. Dieses Verhalten wird als ovovivipar beschrieben. Seltener kommt es dazu, dass die Hülle bereits im Mutterleib durchstoßen wird. Dieses Phänomen beschreibt die eigentliche Viviparie.

Wie viele Arten kommen in Deutschland vor?

Von den etwa 300 Arten aus 40 Gattungen kommen nur fünf Arten in Deutschland vor:

  • Mauereidechse (Podarcis muralis)
  • Waldeidechse (Zootoca vivipara)
  • Zauneidechse (Lacerta agilis)
  • Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata)
  • Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis)

Ein Grund für die deutschlandweite Verbreitung der Waldeidechse liegt darin, dass die Jungtiere lebend zur Welt kommen. Die Reptilien sind weniger von lang andauernder Sonneneinstrahlung abhängig als verwandte Arten, deren Eier ständig von der Sonne beschienen werden müssen. Mit den Eiern im Bauch kann die Waldeidechse kühlere Lebensräume besiedeln, weswegen die Art auch in Skandinavien vorkommt.

Warum kommen in Deutschland so wenig Arten vor?

Eidechsen sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren können. Sie nutzen die Wärme der Sonne, um die Temperatur ihres Körpers zu erhöhen. In Deutschland sind die Temperaturen für die meisten Arten zu niedrig.

Warum sind Eidechsen im Norden kleiner als in tropischen Regionen?

Exotische Riesen-Eidechsen leben in speziellen Habitaten, die auf den Kanarischen Inseln zu finden sind. Dagegen sind heimische Arten wahre Mini-Ausgaben. Das hängt mit der Temperatur zusammen, denn alle Reptilien sind wechselwarm und benötigen die Sonne zum Aufwärmen.

Es ist für wechselwarme Tiere vorteilhafter, in kälteren Regionen kleiner zu sein. Sie können die begrenzte Wärme effektiver nutzen, wenn ihr Körpervolumen möglichst gering und die Körperoberfläche im Verhältnis zum Volumen möglichst groß ist. Daher haben die Arten im Laufe der Evolution ihre Größe an die Verbreitungsgebiete angepasst.

Wie heißt die Eidechse in anderen Sprachen?

In einigen Sprachen wurde der Begriff für die Eidechse von der wissenschaftlichen Bezeichnung Lacertidae abgeleitet, welche für die Familie der Echten Eidechsen steht:

So heißt die Eidechse auf:

  • türkisch: kertenkele
  • spanisch: lagarto
  • italienisch: lucertola
  • englisch: lizard