Yucca-Palme

Pflege von Yucca-Palmen: Wurzelarten und Vermehrung

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Yucca-Palmen gelten als beliebte Zimmerpflanzen, denn sie wirken exotisch. Die Wüstenpflanzen haben sich mit ihrem Wachstum an spezielle Lebensräume angepasst. Dabei unterscheidet sich das unterirdische Wurzelwerk zwischen stammförmigen und buschigen Arten erheblich.

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Yucca-Wurzeln werden in Lateinamerika gegessen
AUF EINEN BLICK
Wie ist die Wurzelstruktur von Yucca-Palmen?
Die Wurzelstruktur von Yucca-Palmen variiert je nach Art: Stammbildende Palmlilien haben ein Flachwurzelsystem ohne Hauptwurzel und mit rötlichen, brüchigen Feinwurzeln, während buschbildende Yuccas unterirdische Rhizome mit zahlreichen Feinwurzeln entwickeln, die als Wasserspeicher dienen.

Wachstum

Yucca ist die Bezeichnung einer Gattung innerhalb der Spargelgewächse. Die mehrjährigen Arten mit einem Hauptstamm oder mehreren Verzweigungen verholzen mit der Zeit. Daneben gibt es stammlose Gewächse. Die Laubblätter sind rosettenartig angeordnet, wodurch die Pflanzen einen typischen Schopf entwickeln. Verwechseln Sie diese Pflanze nicht mit dem Maniok. Die Wurzeln dieses Wolfsmilchgewächses sind im spanischsprachigen Raum von Lateinamerika unter dem Begriff Yuca bekannt.

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Stammbildende Palmlilien

Typisch für Arten aus trockenen Gebieten ist ein im Oberboden ausgebreitetes Wurzelnetz. Diese Yucca-Palmen gehören zu den Flachwurzlern, die keine Hauptwurzel entwickeln. Ihr Wurzelballen besteht aus rötlichen und leicht brüchigen Feinwurzeln. Auf diese Weise können sie die geringen Niederschlagsmengen optimal ausnutzen, denn das Regenwasser dringt nicht in tiefere Bodenschichten vor, sondern verdunstet vorher.

Buschbildende Yuccas

Stammlose Arten wachsen buschig und zeichnen sich durch fleischig verdickte Pflanzenteile aus, die als Wasserspeicher fungieren. Diese Gewächse entwickeln unterirdische Rhizome, an denen zahlreiche Feinwurzeln austreiben. Im Laufe der Jahre entwickelt es viele Verzweigungen und zwei bis drei Zentimeter dicke Rhizomtriebe.

Vermehrung

Das Teilen von Wurzelstöcken ist nur bei den buschig wachsenden Gattungsvertretern möglich, da stammbildende Exemplare keine Rhizome entwickeln. Einige Pflanzen aus dieser Gruppe vermehren sich gelegentlich vegetativ über Wurzelausläufer, die nahe der Mutterpflanze austreiben. Sie lassen sich vorsichtig abtrennen und anziehen, wobei der Erfolg nicht garantiert ist.

So gehen Sie vor:

  • Rhizomäste mit Länge von sieben bis zehn Zentimeter abbrechen
  • Anzuchtgefäß mit einem Gemisch aus Aussaaterde und Sand füllen
  • Teilstücke in das Substrat stecken und befeuchten
  • Erde die nächsten sechs bis acht Wochen konstant feucht halten

Darauf müssen Sie achten

Sie sollten die Rhizome nicht in kleinere Stücke zerschneiden, da dadurch keine Wurzelbildung garantiert ist. Normalerweise ist das Rhizom von einer korkartigen und dicken Außenschicht geschützt. An Schnittstellen liegen die Zellen des inneren Rhizomgewebes frei, sodass sich Mikroorganismen im Boden leicht ansiedeln können. Geschnittene Rhizomteile sind Schimmelpilzen schutzlos ausgesetzt.

Die Gefahr einer Ansiedlung erhöht sich mit der Anzahl der offenen Wundflächen am Pflanzenmaterial. Erst im Laufe der Zeit entwickelt sich ein Wundkork. Es ist besser für die Pflanze, wenn die verkorkte Oberfläche größer als die Schnittwunde ist. Möchten Sie die Tochterrhizome dennoch zerteilen, lassen Sie die Schnittflächen für etwa 24 Stunden trocknen. Bestäuben Sie diese mit Holzkohlepulver (8,00€ bei Amazon*), welches sich als wirksamer Wundschutz erwiesen hat.

Tipp

Gelegentlich stoßen Sie im Internet auf große Yucca-Palmen mit Stamm, die ohne Wurzeln angeboten werden. Lassen Sie hier Vorsicht walten. Lediglich die Arten Yucca rostrata, linearifolia und thompsoniana wurzeln nach der anschließenden Einpflanzung zuverlässig an.

Bilder: Alexander Ruiz Acevedo / Shutterstock