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Weissdorn-Bonsai: Gestaltung, Schnitttechniken & Pflegetipps

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Der Eingriffelige Weißdorn ist eine heimische Art, die dem aus Japan stammenden Crataegus cuneata sehr ähnlich sieht. Ein Unterschied liegt in der Blütenfarbe, denn die mitteleuropäische Wildart blüht weiß, während der Japanische Weißdorn rot leuchtet.

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Weißdorn ist ein schöner, pflegeleichter Bonsai
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man einen Weißdorn-Bonsai?
Weißdorn-Bonsai zeichnen sich durch kräftiges Wachstum und hohe Vitalität aus. Um eine schöne Blütenbildung zu fördern, sollten Triebe nach der Blütezeit pinziert und im Winter geschnitten werden. Starkwüchsige Zweige können mit Aluminiumdraht gezähmt und in Form gebracht werden.

Eigenschaften

Crataegus monogyna ist eine weit verbreitete und beliebte Art in der Bonsaiszene, denn diese Art zeichnet sich durch ein kräftiges Wachstum und eine hohe Vitalität aus. Die Grundstruktur ist schnell erreicht. Heckdorn bildet rasch einen starken Ansatz und kräftige Äste, wobei die Blätter von Natur aus eher kleinwüchsig sind.

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Vorsicht vor Pilzerkrankungen

Die Art ist anfällig für einen Befall durch den Weißdorn-Gitterrost. Dieser führt zur Bildung von deformierten Zweigen. Außerdem sorgt der Echte Mehltau für einen mehligen Belag auf den Blättern, die braune Flecken bekommen und verwelken. In solchen Fällen müssen Sie die betroffenen Pflanzenteile großzügig abschneiden und den gesamten Baum mit Fungiziden behandeln. Auch wenn ein Befall überstanden ist, kann es jedes Jahr zu einem Rückfall kommen.

Gestaltungsmöglichkeiten

Das Gehölz ermöglicht zahlreiche Gestaltungsstile, wobei streng aufrechte Typen oder die Besenform eher unüblich sind. Von der aufrechten Ausgestaltung über Halbkaskaden, Felsenformationen oder Landschaften lässt der Strauch viel zu.

Blütenbildung fördern

Die Förderung eines schönen Blütenflors ist beim Weißdorn nicht einfach, denn das Gehölz steckt seine Energie vermehrt in Wachstum und Entwicklung von Langtrieben. Die Blüten entstehen an den Kurztrieben und trocknen bei suboptimaler Pflege schnell aus. Auf diese Weise schwindet das Blütenvolumen über die Jahre. Durch Pinzieren nach der Blütezeit schaffen Sie Abhilfe. Stutzen Sie die Triebe der starken Äste, damit sich die Wuchskraft auf die schwächeren Austriebe verteilt. Achten Sie dabei auf eine wechselständige Zweiganordnung.

Schnitttechniken

Im Winter befindet sich der Baum in der Ruhephase, sodass Schnitteingriffe empfehlenswert sind. Damit die Schnittwunden schneller verheilen, sollten Sie kurz vor dem Austrieb im März zur Schere greifen. Größere Verletzungen benötigen mehrere Jahre, bis sie vollständig verheilt sind. Die Gestaltung von Etagen ist kein Problem, denn Weißdorn entwickelt nach intensiven Rückschnitten reichliche Triebe direkt am Stamm.

So gehen Sie vor:

  • Langtriebe ab einer Länge von 15 Zentimeter auf zwei bis drei Blätter kürzen
  • bei alten Exemplaren den 10 Zentimeter langen Neuaustrieb reduzieren
  • verwelkte Blüten entfernen und Zweige auf ein bis zwei Knoten zurückschneiden
  • störende und überflüssige Triebe am Hauptstamm nach dem Aufkommen entfernen

Tipp

Bei der Bestimmung der Wuchsrichtung ist etwas Übung gefragt, denn die verbleibenden Knospen treiben nach einem Schnitt nicht immer zuverlässig aus.

Drahten

Das Wachstum von starkwüchsigen Zweigen lässt sich durch Drähte bremsen. Beginnen Sie mit dieser Methode nach dem Austrieb zwischen Mai und Juni. Kontrollieren Sie die Äste regelmäßig und erneuern Sie die Wicklungen bei Bedarf. Nehmen Sie den Aluminiumdraht im nächsten Frühjahr komplett ab.

Bilder: Raquel Pedrosa / Shutterstock