Nordmanntanne

Weihnachtsbäume: Ökologisch und nachhaltig auch nach dem Fest

Es ist nicht zu leugnen: Mit Millionen gefällten Bäumen ist Weihnachten leider auch ein Klimakiller. Doch ist ein Baum aus Plastik die umweltfreundlichere Variante? Dieser und vielen anderen Fragen rund um nachhaltige Weihnachtsbäume wollen wir in diesem Artikel nachgehen.

Wie nachhaltig ist ein echter Weihnachtsbaum?

Die bei Verbrauchern beliebten Nordmanntannen kommen in Deutschland eigentlich gar nicht vor. Sie werden extra für Weihnachten auf riesigen Plantagen angebaut, oft unter enormem Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Auch wegen der oft langen Transportwege können diese Bäume nicht als nachhaltig bezeichnet werden.

Kaufen Sie Ihren Baum bei einem regionalen Produzenten. Wie Ihr Baum aufgewachsen ist und ob auf Pflanzenschutzmittel weitestgehend verzichtet wurde, erkennen Sie am Siegel für ökologischen Landbau oder am FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft. Eine Liste mit Verkaufsstellen von Weihnachtsbäumen aus anerkannt ökologischem Anbau finden Sie beispielsweise auf der Seite von Robin Wood.

Weihnachtsbaum mit Wurzeln im Topf

Selbst dann, wenn Sie sich für einen Weihnachtsbaum aus ökologischem Anbau entscheiden, ist es nicht besonders nachhaltig, wenn Sie diesen nach wenigen Tagen entsorgen. Eine gute Alternative ist deshalb ein Weihnachtsbaum mit Wurzelballen im Topf, den Sie nach den Feiertagen im eigenen Garten oder in der freien Natur einpflanzen.

Damit der Baum den Umzug ins Wohnzimmer gut übersteht empfiehlt es sich, einen im Topf herangezogenen Baum zu wählen. Diesen erkennen Sie an einem festen Erdballen, der mit etwas Moos und anderen Beikräutern bewachsen ist.

Lassen Sie den Baum nicht zu lange im warmen Zimmer stehen und versorgen Sie ihn mit ausreichend Wasser. Nach den Feiertagen sollte der Baum an einen kühlen, frostfreien Ort gestellt werden.

Künstlicher Weihnachtsbaum: Die ökologisch sinnvolle Alternative?

Die Umweltbilanz eines künstlichen Weihnachtsbaumes hängt von seiner Nutzungsdauer ab. Um eine bessere Ökobilanz als ein echter Weihnachtsbaum zu erzielen, muss das künstliche Bäumchen mindestens 15 Jahre Ihr Weihnachtsfest verschönern.

Der Grund: Die verwendeten Rohstoffe sind alles andere als nachhaltig. Zudem werden diese Bäume überwiegend in Asien produziert, sodass die Umweltbilanz durch die langen Transportwege zusätzlich verschlechtert wird. Hinzu kommt, dass für diese Bäume keine grünen Weihnachtsbäume gepflanzt werden, die als CO₂-Speicher dienen.

Ideen für einen DIY-Weihnachtsbaum

Nachhaltig und dennoch stimmungsvoll sind selbst gebastelte Weihnachtsbäume aus ökologischen Materialien, die Sie jedes Jahr wieder verwenden können:

  • Tannenbaum aus Treibholz: Sammeln Sie heruntergefallene Äste oder Treibholz und befestigen Sie diese zwischen dicken Seilen in Form eines Tannenbaums an der Wand. Besonders hübsch sieht es aus, wenn Sie diesen DIY-Tannenbaum mit Baumschmuck aus Naturmaterialien bestücken. – Weihnachtsbaum aus Latten: Aufgrund seiner Wandlungsfähigkeit erfreut sich der Lattenbaum immer größerer Beliebtheit. Entsprechende Baupläne mit Materiallisten finden sich auf diversen Bastelseiten im Internet.
  • Begabte Näherinnen können sich einen ganzen Wald aus kleinen Stoff-Tannenbäumen nähen.
  • Zapfenbäume: Diese finden auch in der kleinsten Wohnung Platz. Einfach Tannenzapfen mit etwas grüner Farbe bepinseln und auf einen Korken kleben. Ein kleiner Stern krönt die Bäumchen, die sich gut zwischen einer Lichterkette auf dem Tisch machen.

Wohin mit dem Baum nach dem Fest?

In vielen Gemeinden werden die Bäume vom örtlichen Abfallentsorger abgeholt. Wenn dies in Ihrer Region der Fall ist, können Sie den Weihnachtsbaum je nach Regelung einfach am Abholtag an die Straße oder neben die Biotonne stellen. Hierfür müssen Sie jedoch zunächst von allem Schmuck wie Lametta, Engelshaar und Kugeln befreit werden, denn die entsorgten Weihnachtsbäume werden geschreddert und anschließend kompostiert. Teils werden sie auch zu Holzschnitzeln zerkleinert und zur Energieerzeugung genutzt.

Sie können den Baum auch im eigenen Garten kompostieren. Zerkleinern Sie die Zweige mit der Gartenschere und geben Sie den Stamm in den Häcksler, damit das Material schnell verrottet.

Für Elefanten sind Tannenbäume ein wahrer Leckerbissen. In Zoos werden jedoch nur unbehandelte Bäume von bestimmten Händlern verfüttert. Nur so ist gewährleistet, dass die Tiere den Leckerbissen auch gut vertragen. Ihren eigenen Weihnachtsbaum können Sie dem Zoo in Ihrer Stadt also leider nicht spenden.

Tipp

Wer bei Lichterketten auf sparsame LED-Beleuchtung (13,00€ bei Amazon*) setzt, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern trägt auch dazu bei, dass Weihnachten ein bisschen ökologischer wird. Kerzen sollten möglichst aus natürlichen Materialien wie Stearin oder Bienenwachs bestehen.

Bilder: Alena Vilgelm / stock.adobe.com