Laub

Wann beginnt der Laubfall? Jahreszeiten im Garten

Der Zeitpunkt des herbstlichen Laubfalls variiert und wird von Faktoren wie Temperatur, Tageslänge und Trockenstress beeinflusst. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Einflussfaktoren und gibt Einblicke in regionale Unterschiede des Laubfalls.

Zeitpunkt des Laubfalls

Der Beginn des Laubfalls variiert je nach klimatischen Bedingungen und Baumart

Zeitpunkt des Laubfalls

Der Laubfall der Bäume beginnt im Herbst und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. In Deutschland setzt der durchschnittliche Laubfall um den 16. Oktober ein. Viele Bäume haben sich zu dieser Zeit bereits farbig verfärbt und beginnen, ihre Blätter abzustreifen. Dieses Datum ist jedoch nicht festgelegt und variiert je nach klimatischen Bedingungen und Baumart. Zum Beispiel zeigt die Stieleiche zu dieser Zeit typischerweise ihren Laubfall, was den Beginn des Spätherbstes signalisiert. Ebenso verhalten sich auch andere Bäume wie die Eberesche.

Trockenstress durch unzureichende Wasserversorgung kann den Laubfall beschleunigen, während milde Temperaturen ihn hinauszögern können.

Einflussfaktoren auf den Laubfall

Milde Herbsttemperaturen können den Laubfall durch verzögerte Blattverfärbung hinauszögern

Einflussfaktoren auf den Laubfall

Der Laubfall wird durch verschiedene Umweltbedingungen und biologische Prozesse bestimmt. Hier sind einige wesentliche Faktoren:

  • Temperaturschwankungen: Tiefe Nachttemperaturen beschleunigen den Abbau des Chlorophylls in den Blättern, wodurch sie ihre grüne Farbe verlieren und sich gelb oder rot verfärben. Längere milde Phasen können hingegen die Zeit bis zum Laubfall verlängern.
  • Tageslänge und Sonnenstand: Kürzere Tage im Herbst verringern die lichtabhängige Photosynthese in den Blättern. Dies führt dazu, dass Bäume die Produktion von Chlorophyll einstellen und wichtige Nährstoffe in die Äste und Wurzeln zurückziehen.
  • Bodenfeuchtigkeit und Trockenstress: In Trockenperioden minimieren Bäume ihren Wasserverbrauch. Trockenstress führt dazu, dass Bäume ihre Blätter früher abwerfen, um den Wasserbedarf zu senken.
  • Bodenfrost und Wassermangel: Gefrorene Böden im Spätherbst und Winter verringern die Wasseraufnahmefähigkeit der Wurzeln. Bäume werfen dann ihre Blätter ab, um Austrocknung zu vermeiden.
  • Schädlingsbefall und Krankheiten: Schädlinge und Krankheiten können zu vorzeitigem Laubfall führen. Der Baum entfernt dabei die angegriffenen Teile, um sich zu erholen.

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Diese Faktoren spielen zusammen und variieren von Jahr zu Jahr, was unterschiedliche Zeitpunkte und Intensitäten des Laubfalls zur Folge hat.

Phänologie und Laubfall

Der Laubfall im Spätherbst ist von klimatischen Bedingungen stark beeinflusst

Phänologie und Laubfall

Die Phänologie befasst sich mit der Beobachtung jahreszeitlicher Naturereignisse. Beim Laubfall werden der Vollherbst und der Spätherbst als wichtige Phasen unterschieden:

  • Vollherbst: Diese Phase beginnt etwa Mitte September und ist durch das Abwerfen der Früchte von Bäumen wie der Stieleiche und der Rosskastanie gekennzeichnet. Zu dieser Zeit startet auch die Blattverfärbung.
  • Spätherbst: Ab Mitte Oktober kommt es zum großflächigen Laubfall vieler Bäume. Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Laubbäume ihre Nährstoffe in die Wurzeln und den Stamm zurückgezogen, was zum Blattabwurf führt.

Schon geringe Unterschiede in den klimatischen Bedingungen können den Zeitpunkt des Blattsfalls beeinflussen. Beobachtungen haben gezeigt, dass Trockenstress oder unzureichende Wasserversorgung den Laubfall früher einleiten, während milde Temperaturen diesen Prozess verzögern können.

Abweichungen vom Durchschnitt

Dürreperioden beschleunigen den Laubfall, während warme Jahre diesen verzögern können

Abweichungen vom Durchschnitt

Signifikante Abweichungen vom durchschnittlichen Laubfall können durch außergewöhnliche klimatische Bedingungen verursacht werden. Ein Beispiel dafür ist das Jahr 2002, in dem der Laubfall bereits am 9. Oktober einsetzte, was dazu führte, dass Birken im Sommer ihre Blätter verloren. Im Gegensatz dazu begann der Laubfall in den Jahren 1991 und 2006 erst um den 20. Oktober.

Dürreperioden beschleunigen den Laubfall erheblich, während warme Jahre den Prozess verzögern können. Langfristige Trends zeigen, dass der Beginn des Vollherbstes tendenziell früher im Jahr liegt, während der Spätherbst später einsetzt. Diese Trends verdeutlichen die Empfindlichkeit der Natur auf Klimaschwankungen und deren Auswirkungen auf den Jahreszyklus.

Regionale Unterschiede

Regionale Klimabedingungen beeinflussen den Zeitpunkt des Laubfalls erheblich unterschiedlich

Regionale Unterschiede

Der Zeitpunkt des Laubfalls variiert je nach geografischer Lage und den spezifischen klimatischen Bedingungen der Region. In höheren Lagen und Gebieten mit kontinentalem Klima setzt der Laubfall meist früher ein, da tiefere Nachttemperaturen und frühe Frostperioden zu einem schnelleren Blattverlust führen, was besonders für Bäume im Winter relevant ist.

In milden Küstenregionen oder städtischen Gebieten hingegen ist der Laubfall häufig verzögert. Der Wärmeinsel-Effekt in Städten und höhere Durchschnittstemperaturen sorgen dafür, dass Bäume ihre Blätter länger behalten. In Deutschland setzt der Laubfall allgemein zwischen dem 24. September und dem 11. Oktober ein, wobei regionale Unterschiede zu Abweichungen führen können.

Mikroklimatische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Schattige, feuchte Bereiche eines Waldes erleben einen früheren Laubfall, während sonnige, trockene Stellen einen späteren Laubfall haben können.

Laubfall in der Stadt

Die Mithilfe der Bürger erleichtert die Laubentsorgung und erhöht die Sicherheit

Laubfall in der Stadt

In städtischen Gebieten kann der Laubfall verzögert eintreten, was auf das städtische Mikroklima zurückzuführen ist. Dichte Bebauung und Emissionen erhöhen die Temperaturen, was als „Wärmeinsel-Effekt“ bezeichnet wird und dazu führt, dass Bäume ihre Blätter länger behalten.

Eine weitere Herausforderung in Städten ist die Entsorgung des gefallenen Laubs. Viele Städte setzen auf die Mithilfe der Bürger, die das Laub vor ihren Häusern zusammenkehren und in spezielle Laubsäcke füllen, um Gehwege rutschfrei und sicher zu halten.

Wichtige Tipps zur Laubentsorgung in der Stadt:

  • Früh und regelmäßig fegen: Reduzieren Sie die Rutschgefahr auf Gehwegen und Straßen.
  • Feuchtes Laub schnell sammeln: Nasses Laub ist besonders rutschig und gefährlich.
  • Richtige Entsorgung: Nutzen Sie städtische Laubsäcke (21,00€ bei Amazon*) für Laub von öffentlichen Gehwegen. Für privates Gartenlaub stehen Komposter, Biotonnen oder Grünschnitt-Annahmestellen zur Verfügung.
  • Bußgeld vermeiden: Deponieren Sie kein privates Laub auf öffentlichen Flächen. Achten Sie auf ordnungsgemäße Entsorgung.

Durch Ihre Mithilfe tragen Sie zu einer sicheren und sauberen Umgebung bei und erleichtern der Stadtverwaltung die Arbeit.

Einfluss von Trockenstress

Eine angepasste Bewässerung kann Trockenstress bei Bäumen deutlich reduzieren

Einfluss von Trockenstress

Trockenstress, verursacht durch längere Dürreperioden im Sommer, hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Laubfall von Bäumen. Unter Wassermangel beginnen Bäume, ihre Transpirationsfläche zu reduzieren, um den Wasserverlust zu minimieren. Dieser Prozess startet meist mit dem Einrollen der Blätter, gefolgt von einem vorzeitigen Laubabwurf, um die Wasserreserven zu schonen.

Sichtbare Reaktionen auf Trockenstress:

  • Blatteinrollen: Verringert die Wasserverdunstung.
  • Vorzeitiger Laubabwurf: Die Bäume werfen ihre Blätter schneller ab, um die Wasseraufnahme für die lebenswichtigen Teile wie Stamm und Wurzeln zu sichern.
  • Astverlust: Bei anhaltendem Trockenstress können einzelne Äste absterben, was Sommerbruch genannt wird.

Langfristige Trockenperioden beeinträchtigen besonders Nadelholzbestände, da diese Bäume mit einem verkümmerten Wachstum der Wurzeln und Kronen reagieren, ihre Nadeln abwerfen, was ihre Widerstandsfähigkeit mindert. Zudem können Stickstoffeinträge aus der Luft die Trockenstressempfindlichkeit verstärken.

Unterschiedliche Baumarten und Standorte zeigen verschiedene Überlebensstrategien. Tiefwurzelnde Arten sind oft besser an Trockenstress angepasst als Flachwurzler. In städtischen Gebieten treten diese Phänomene häufig auf, da zusätzliche Stressfaktoren wie versiegelte Flächen und Schadstoffbelastung hinzukommen.

Eine vorausschauende Pflanzenwahl und angepasste Pflege können die Trockenstresstoleranz im Garten und im städtischen Grün verbessern. Indem Sie standortgerechte Baumarten pflanzen und eine ausreichende Wasserversorgung sicherstellen, lassen sich die negativen Effekte von Trockenstress wesentlich abmildern.

Bilder: Grisha Bruev / Shutterstock