Vanilleblume: Duftende Schönheit – Pflege und Überwinterung
Die Vanilleblume (Heliotropium arborescens) bezaubert mit ihrem intensiven Duft und ihrer üppigen Blütenpracht. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung dieser faszinierenden Pflanze, von der Aussaat bis zur Überwinterung.
Wuchs
Die Vanilleblume, auch bekannt als Heliotrop oder Sonnenwende, zählt zu den mehrjährigen, immergrünen Sträuchern und wird in unseren Breitengraden meist als einjährige Pflanze kultiviert. Sie wächst kompakt, aufrecht und buschig, erreicht Höhen von 20 bis 60 Zentimetern und kann unter optimalen Bedingungen bis zu 80 Zentimeter hoch werden.
Kennzeichnend sind die dicht verzweigten Triebe und das reichhaltige Blattwerk. Das Laub ist dunkelgrün und runzelig, was der Pflanze einen markanten Charakter verleiht. Bei selbst gezogenen Exemplaren kann der Habitus etwas lockerer und die Triebe länger sein. Mit Geduld lässt sich die Vanilleblume auch als Hochstamm erziehen.
Diese Pflanze besitzt flache Wurzeln, die ihre Nährstoffe aus den oberen Bodenschichten beziehen. Die Erziehung zum Hochstamm verleiht der Vanilleblume eine besondere Struktur, die sowohl im Garten als auch auf dem Balkon reizvoll ist.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Vanilleblume bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort, idealerweise windgeschützt auf Balkon oder Terrasse. Ein halbschattiger Platz ist auch möglich, jedoch führt Lichtmangel häufig zu längeren Trieben und kleineren Blüten. Damit die Vanilleblume gut gedeiht, sollten Sie auf folgende Bedingungen achten:
- Volle Sonne für optimales Wachstum und reiche Blütenbildung
- Schutz vor starken Windböen, um Schäden zu vermeiden
- Schutz vor Regen, um die Blüten zu bewahren
Das Substrat sollte durchlässig und humos sein, stets feucht, aber nicht nass. Regelmäßige Wassergaben sind unerlässlich, während Staunässe vermieden werden muss.
Ein Platz in der Nähe von Sitzgelegenheiten ist ideal, um den betörenden Vanilleduft zu genießen. Bei ausreichender Sonneneinstrahlung entfaltet die Vanilleblume ihren Duft am intensivsten und zieht Schmetterlinge und Bienen an.
Blätter
Die Blätter der Vanilleblume sind oval und zugespitzt, mit einer runzligen Struktur und einer dunkelgrünen Färbung. Sie sitzen dicht an den Trieben und tragen zu dem buschigen Wuchs der Pflanze bei. Diese Anordnung sorgt für eine gleichmäßige Belaubung, die die Pflanze robust gegenüber äußeren Einflüssen macht.
Blüte
Die Blüten der Vanilleblume verströmen einen intensiv süßen Vanilleduft, der in den Abendstunden am stärksten ist. Die winzigen Einzelblüten präsentieren sich in verschiedenen Violett- bis Blautönen und stehen dicht gebündelt in großen Trugdolden zusammen. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September, wobei es auch Sorten mit weißen Blüten gibt.
Diese Blüten sind nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern ziehen auch Schmetterlinge und andere Insekten an.
Vanilleblume pflegen
Die Vanilleblume ist pflegeleicht, benötigt jedoch spezifische Pflegemaßnahmen, um ihre Schönheit zu entfalten.
Gießen
Regelmäßige Wassergaben sind essenziell, da die Pflanze Trockenheit schlecht verträgt und bei Wassermangel schnell hängende Blätter und braune Spitzen bildet. Durchdringendes Gießen ist ideal, sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Im Sommer kann tägliches Gießen erforderlich sein.
Düngen
Während der Blütezeit hat die Vanilleblume einen hohen Nährstoffbedarf. Versorgen Sie die Pflanze alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen, um eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr sicherzustellen.
Ausputzen und Stutzen
Verwelkte Blütenstände sollten regelmäßig entfernt werden, um die Bildung neuer Blütenstände zu fördern. Jungpflanzen sollten entstpitzt werden, um den buschigen Wuchs zu fördern. Ältere Pflanzen können leicht gestutzt werden, um ein kompaktes Erscheinungsbild zu bewahren.
Unterstützung
Stützen Sie die schweren Blütenstände älterer Pflanzen mit einem Stab oder Stöckchen, um ein Abbrechen der Stiele zu verhindern.
Weitere Tipps
- Tragen Sie Handschuhe beim Hantieren mit der Pflanze, um Hautirritationen durch den Pflanzensaft zu vermeiden.
- Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 20 bis 25 cm ein, um ausreichend Platz für das Wachstum zu gewährleisten.
Pflanzung
Pflanzen Sie Vanilleblumen zwischen April und Juni aus. Nach dem letzten Frost können vorgezogene Pflanzen ins Freiland gesetzt werden. Ein Pflanzabstand von 20 bis 30 cm ist ideal. Achten Sie darauf, dass das Pflanzloch groß genug ist, damit sich die flachen Wurzeln ausbreiten können.
Für die Aussaat:
- Streuen Sie die Samen im Februar oder März auf ein 20 °C warmes, helles Substrat.
- Da es sich um Lichtkeimer handelt, decken Sie die Samen nicht ab.
- Nach 10 bis 15 Tagen keimen die Samen und können ab Mitte Mai ins Freie gesetzt werden.
Für die Anzucht aus Stecklingen:
- Schneiden Sie im Spätsommer oder Frühjahr etwa zehn Zentimeter lange Stecklinge ab und setzen Sie diese in Anzuchterde.
- Decken Sie die Töpfe mit Folie ab.
- Nach 3 bis 4 Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die Jungpflanzen können ins Freiland umgepflanzt werden.
Vanilleblume richtig schneiden
Eine regelmäßige Schnittpflege ist nicht zwingend erforderlich, fördert jedoch das Wachstum und die Blütenbildung. Verblühte Blütenstände sollten regelmäßig entfernt werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Jungpflanzen sollten entspitzt werden, um einen buschigen Wuchs zu fördern. Tragen Sie beim Schneiden Handschuhe, um Hautirritationen zu vermeiden.
Vanilleblume vermehren
Die Vermehrung kann durch Aussaat oder Stecklinge erfolgen.
Aussaat
Die Samen im zeitigen Frühjahr auf ein 20 °C warmes Substrat streuen. Die Samen sind Lichtkeimer und dürfen daher nicht abgedeckt werden. Nach 10 bis 15 Tagen keimen die Samen. Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Pflanzen ins Freie gesetzt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Stecklinge können im Herbst oder Frühjahr geschnitten werden. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde. Decken Sie die Töpfe mit einer Folie ab, um die Wurzelbildung zu fördern. Nach 3 bis 4 Wochen haben die Stecklinge genügend Wurzeln gebildet und können umgepflanzt werden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Vanilleblumen sind nicht winterhart und müssen frostfrei überwintert werden. Ein heller und kühler Ort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C ist ideal.
- Holen Sie die Pflanzen vor den ersten Nachtfrösten ins Haus.
- Ein Zimmer mit Temperaturen um 10 °C ist ideal; Hochstämmchen mögen es etwas wärmer bei 12 bis 15 °C.
- Gießen Sie sparsam und außerordern Sie das Substrat leicht feucht.
- Düngen entfällt komplett.
Schneiden Sie die Pflanzen vor dem Einräumen um etwa die Hälfte zurück. Im Mai, wenn die Nächte frostfrei sind, können die Pflanzen wieder ins Freie gebracht werden.
Sorten & Arten
Die Vanilleblume existiert in zahlreichen Sorten, die sich durch Blütenfarbe, Wuchshöhe und besondere Duftnuancen unterscheiden. Hier eine Auswahl der beliebtesten Sorten:
- ‚Alba‘ / ‚The Queen‘: Weiße Blüten, intensiver, leicht würziger Vanilleduft.
- ‚Aurea‘: Hellviolette Blüten und goldgelbes Laub, hoher Zierwert.
- ‚Blue Wonder‘: Kompakte Sorte mit dunkelvioletten Blüten, ideal für kleine Räume.
- ‚Iowa‘: Hellviolette Blüten mit Gummibärchenduft, außergewöhnliches Dufterlebnis.
- ‚Lord Robert‘: Dunkelviolette Blüten und Blätter, intensive Farbkombination.
- ‚Marine‘: Dunkelviolette bis tiefblaue Blüten, universell einsetzbar.
- ‚Mini Marine‘: Sehr kompakte Sorte, ideal für kleine Pflanzgefäße.
- ‚Schloss Ahrensburg‘: Mittelblaue Blüten, frühblühend, ideal für kleine Flächen.
Krankheiten & Schädlinge
Die Vanilleblume ist generell robust, kann jedoch von verschiedenen Schädlingen heimgesucht werden.
Schädlinge
- Weiße Fliege: Regelmäßiges Abspritzen der Pflanzen mit Wasser oder der Einsatz von Gelbtafeln kann helfen.
- Blattläuse: Gründliches Abspritzen mit Wasser und der Einsatz natürlicher Schädlingsbekämpfungsmittel, wie Knoblauchextrakt, stärken das Immunsystem der Pflanze.
- Spinnmilben: Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser beugt vor.
Vanilleblume pflegenfehler
- Überdüngung: Verursacht braune Blattspitzen.
- Trockenheit: Führt zu schwachen Pflanzen und braunen Blättern.
Durch frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Probleme bleibt die Vanilleblume gesund und erfreut Sie lange mit ihrer Blütenpracht.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum riecht die Vanilleblume besonders intensiv am Abend?
Die Blüten der Vanilleblume entfalten ihren Duft vor allem in den Abendstunden. Dieser intensiv süße Vanilleduft variiert je nach Sorte und kann besonders stark sein, wenn die Pflanze an einem sonnigen und warmen Standort steht. Der Duft soll potenzielle Bestäuber anlocken, die zu dieser Tageszeit aktiv sind.
2. Kann die Vanilleblume im Innenbereich kultiviert werden?
Ja, die Vanilleblume kann auch als Zimmerpflanze kultiviert werden. Wichtig ist, dass sie an einem sonnigen Platz steht und regelmäßig gegossen wird, ohne dass Staunässe entsteht. Im Innenbereich sollte die Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden, um Schädlinge wie Blattläuse und Weiße Fliegen zu vermeiden, die sich in trockener Luft schnell vermehren können.
3. Was macht die Vanilleblume giftig und was sollte man beachten?
Die Vanilleblume enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide, die in allen Pflanzenteilen vorhanden sind. Diese Stoffe können bei Verzehr toxisch wirken. Deshalb sollte die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platziert werden. Beim Hantieren mit der Pflanze ist es ratsam, Handschuhe zu tragen, um Hautirritationen zu vermeiden.
4. Gibt es eine besondere Anziehungskraft der Vanilleblume auf Insekten?
Ja, die Vanilleblume zieht durch ihren intensiven Duft Schmetterlinge, Bienen und andere bestäubende Insekten an. Ihr Nektar ist eine wichtige Nahrungsquelle und unterstützt die Artenvielfalt im Garten. Pflanzung in der Nähe von Sitzgelegenheiten ermöglicht es, diese nützlichen Insekten aus nächster Nähe zu beobachten.