Wacholder

Wacholder oder Sadebaum? So erkennen Sie den Unterschied!

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Der Sadebaum ist nahe verwandt mit dem Wacholder, denn beide Gehölze gehören zur Gattung Juniperus. Doch eine Verwechslung kann fatale Folgen haben. Beide Arten sehen sich sehr ähnlich und werden gerne als Ziergehölze in den Garten gepflanzt.

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Der Sadebaum ist eine kleinwüchsige Wacholderart
AUF EINEN BLICK
Was unterscheidet Wacholder von Sadebaum?
Der Hauptunterschied zwischen Wacholder (Juniperus communis) und Sadebaum (Juniperus sabina) liegt in der Verwendung und Giftigkeit ihrer Früchte. Wacholderfrüchte sind essbar und werden als Gewürz verwendet, während Sadebaumfrüchte giftig sind und ernste Symptome verursachen können.

Juniperus communis

Der Gemeine Wacholder gehört wie der Sadebaum zu den in Europa heimischen Juniperus-Arten. Juniperus communis wächst strauchförmig und teilweise als Baum, der Wuchshöhen bis zwölf Meter erreicht. Seine Triebe streben aufrecht und sind mit einzelnen Nadeln besetzt. Die Blätter sind ein bis zwei Zentimeter lang und stechend spitz und können bei Berührung leichte Verletzungen hervorrufen. Auf der Nadeloberseite ist eine helle Mittelrippe erkennbar.

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Früchte essbar

Wacholder blüht von April bis Mai und entwickel beerenförmige Zapfen, deren vollständige Entwicklung bis zu drei Jahre dauern kann. Im Jahr nach der Bestäubung sind die Früchte grün gefärbt. Während der Fruchtreife werden sie zunehmend dunkler, bis sie schließlich tiefblau gefärbt und durch eine Wachsschicht bläulich bereift sind. Sie enthalten vier bis fünf holzige Samen.

Verwendung:

  • als Gewürz in der Winterküche
  • für Marinaden, Beizen und Wildgerichte
  • zum Aromatisieren von Sauerkraut

Juniperus sabina

Der Sadebaum, der auch als Stinkwacholder bekannt ist, wächst strauchförmig. Das Gehölz bleibt kleiner als der Wacholder. Es wird zwischen einem und drei Meter hoch und bildet überwiegend kriechende Triebe. Sie sind von schuppenartigen Blättern besetzt, die nur 0,2 bis 0,4 Zentimeter lang sind. Ihre Oberseite ist bläulich gefärbt. Ihren deutschen Trivialnamen bekam die Art durch den unangenehmen Geruch, der beim Zerreiben der Blätter in die Nase steigt.

Früchte giftig

Zwischen März und Mai blüht der Sadebaum. Im Sommer entwickeln sich beerenförmige Zapfen, die kugelig geformt sind. Im Herbst des gleichen Jahres oder im folgenden Frühling reifen die Früchte heran. Ausgereifte Zapfenfrüchte sind schwarzblau bereift und enthalten bis drei Samen.

So wie alle Pflanzenteile sind auch die Früchte giftig. Früher war der Sadebaum eine beliebte Zierpflanze in Bauerngärten und die Früchte wurden genutzt, um Ungeborene Abzutreiben. Da das Gift die inneren Organe angreift, endete die Behandlung oft tödlich für Mutter und Kind.

Symptome:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Gebärmutterkrämpfe
  • Übelkeit

Bilder: as_trofey / Shutterstock