Spinnenblume: Aussaat-Tipps für den Lichtkeimer
Lichtkeimer, zu denen auch die beliebte Spinnenblume zählt, benötigen für eine erfolgreiche Keimung ausreichend Licht. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe dafür und liefert eine detaillierte Anleitung zur Aussaat und Pflege von Lichtkeimern, sowohl im Haus als auch im Freiland.
Was bedeutet Lichtkeimer?
Lichtkeimer sind Pflanzenarten, deren Samen Licht benötigen, um ihre Keimung zu starten. Diese Samen werden entweder gar nicht oder nur sehr leicht mit Erde bedeckt, damit ausreichend Licht an sie herankommt. Der Keimungsprozess wird durch das Phytochrom-System in den Samen reguliert, das auf bestimmte Lichtwellenlängen reagiert. Häufig sind diese Samen klein und nährstoffarm, was eine optimale Lichtversorgung für eine erfolgreiche Keimung notwendig macht.
Warum brauchen Lichtkeimer Licht zum Keimen?
Lichtkeimer enthalten spezielle Proteine namens Phytochrome, die als Photorezeptoren auf Lichtsignale reagieren und dadurch den Keimprozess in Gang setzen. Dieser Mechanismus wird als Photomorphogenese bezeichnet. Da die Samen klein und nährstoffarm sind, benötigen die Keimlinge das Licht, um schnell Fotosynthese zu betreiben. Bedecken Sie die Samen bei der Aussaat daher nur leicht mit Erde, um sicherzustellen, dass genügend Licht an sie gelangt.
Aussaat von Lichtkeimern am Beispiel der Spinnenblume
Die Spinnenblume (Cleome spinosa) lässt sich hervorragend auf der Fensterbank vorziehen, was zu einer früheren Blüte im Garten führt. Beginnen Sie mit der Aussaat ab Ende Februar bis spätestens Anfang März.
Schritt 1: Vorbereitung der Anzuchttöpfe
Befüllen Sie Anzuchttöpfe oder -schalen mit nährstoffarmer Anzuchterde. Diese fördert die Wurzelbildung der Keimlinge. Befeuchten Sie die Erde gründlich, um sicherzustellen, dass die Samen nicht durch aufgeschwemmte Erde bedeckt werden.
Schritt 2: Samen aussäen
Streuen Sie die Samen der Spinnenblume gleichmäßig auf die feuchte Erde und drücken Sie sie leicht an. Lassen Sie dabei einen Abstand von mindestens 2 cm zwischen den Samen, um Konkurrenz um Licht und Nährstoffe zu vermeiden. Bedecken Sie die Samen nicht mit Erde.
Schritt 3: Keimung fördern
Stellen Sie die Anzuchttöpfe an einen hellen und warmen Ort, idealerweise auf eine Fensterbank, wo die Temperatur zwischen 18 und 20 °C liegt. Decken Sie die Töpfe mit einer transparenten Haube (16,00€ bei Amazon*) ab, um eine konstante Feuchtigkeit zu gewährleisten. Gießen Sie vorsichtig, um ein Austrocknen der Erde zu verhindern.
Schritt 4: Keimlinge pikieren
Nachdem die ersten Keimblätter erschienen sind und die Keimlinge eine Höhe von etwa 6 bis 8 cm erreicht haben, sollten sie pikiert werden. Setzen Sie die Jungpflanzen in einzelne Töpfe mit nährstoffreicher Pflanzerde um, um das Wurzelwachstum weiter zu fördern.
Schritt 5: Abhärtung und Auspflanzung
Ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, können Sie die Spinnenblumen ins Freiland setzen. Gewöhnen Sie die Pflanzen schrittweise an die Außentemperaturen, indem Sie sie anfangs stundenweise im Halbschatten draußen platzieren. Pflanzen Sie die Spinnenblumen an einen sonnigen, windgeschützten Standort mit gut durchlässigem Boden. Ein Pflanzabstand von etwa 50 bis 60 cm sorgt für eine optimale Entwicklung und üppige Blüte.
Aussaat im Freiland
Nach der Frostgefahr ab Mitte Mai können Sie die Spinnenblume direkt ins Freiland säen. Wählen Sie einen vollsonnigen und windgeschützten Standort, da dies die Blütenpracht der Pflanzen fördert. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden.
Schritte zur Aussaat im Freiland
- Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich und mischen Sie gegebenenfalls etwas Sand oder feinen Kies unter, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
- Samen aussäen: Drücken Sie die Samen leicht auf das feuchte Substrat. Bedecken Sie sie nicht mit Erde.
- Bewässerung: Halten Sie die Aussaat konstant feucht, bis die Keimlinge erscheinen. Dies dauert in der Regel 14 bis 21 Tage bei Temperaturen von 15 bis 20 °C.
- Abstand einhalten: Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 40 bis 60 cm ein, um den Pflanzen ausreichend Raum zur Entfaltung zu geben.
Eine Drainageschicht aus grobem Kies oder Splitt ist in windigeren Lagen oder bei schweren Böden empfehlenswert.
Weitere Lichtkeimer
Neben der Spinnenblume gibt es viele weitere Pflanzenarten, die ebenfalls als Lichtkeimer klassifiziert werden und zur Keimung ausreichend Licht benötigen. Hier einige bekannte Beispiele:
- Basilikum: Dieses populäre Küchenkraut sollte bei der Aussaat nicht mit Erde bedeckt werden. Es gedeiht optimal bei viel Licht.
- Astern: Diese blühfreudigen Pflanzen benötigen zur Keimung ausreichend Licht.
- Fuchsien: Die auffälligen Blütenpflanzen keimen besser, wenn ihre Samen nur leicht in die Erde gedrückt werden.
- Petunien: Diese beliebten Sommerblüher entfalten ihre Blütenpracht optimal bei ausreichender Lichteinstrahlung.
- Schmuckkörbchen (Cosmos): Diese zarten, langstieligen Blütenpflanzen gedeihen, wenn die Samen genug Licht absorbieren können.
Um sicherzustellen, dass Ihre Lichtkeimer erfolgreich keimen, befolgen Sie diese Schritte:
- Streuen Sie die Samen gleichmäßig auf das feuchte Substrat und drücken Sie sie nur leicht an. Ein vollständiges Bedecken mit Erde kann die Keimung behindern.
- Platzieren Sie die Saatgefäße an einem hellen Standort, idealerweise in direktem Sonnenlicht oder unter Kunstlicht.
- Halten Sie das Substrat konstant feucht, jedoch nicht nass, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Mit diesen Tipps können Sie eine erfolgreiche Aussaat zahlreicher Lichtkeimer in Ihrem Garten gewährleisten.