Spindelstrauch-Krankheiten: Ursachen & Bekämpfung
Spindelsträucher erfreuen sich als immergrüne oder laubabwerfende Heckenpflanzen großer Beliebtheit. Allerdings können auch sie von Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die häufigsten Probleme und zeigt, wie Sie Ihre Spindelsträucher effektiv schützen und pflegen können.
Echter Mehltau: Weißer Belag trübt die Freude
Echter Mehltau befällt den Spindelstrauch sichtbar, vor allem erkennbar an einem weißlichen Belag, der sich zunächst abwischen lässt. Als typischer Schönwetterpilz gedeiht er besonders unter warmen und trockenen Bedingungen.
Symptome: Weißer Belag und welke Blätter
- Ein weißlicher Belag, der im Verlauf schmutzig-bräunlich wird, zeigt sich auf den Blattoberseiten und Blüten.
- Die Blätter können braun werden und vertrocknen.
- Blütenknospen verkümmern. Bei starkem Befall können ganze Pflanzenteile absterben.
Ursachen: Wärme, Trockenheit und schlechte Luftzirkulation
- Der Pilz profitiert von warmem und trockenem Wetter.
- Stehen die Pflanzen zu dicht, kann die Luftzirkulation eingeschränkt sein.
- Geschwächte oder bereits geschädigte Pflanzen sind anfälliger für die Krankheit.
Bekämpfung: Befallene Teile entfernen und Standort optimieren
- Entfernen und vernichten Sie befallene Pflanzenteile, um die Ausbreitung des Pilzes einzudämmen.
- Sorgen Sie für eine bessere Luftzirkulation zwischen den Pflanzen.
- Stärken Sie die Pflanzen mit biologischen Präparaten oder Pflanzenstärkungsmitteln, die für den Haus- und Kleingarten zugelassen sind.
- Achten Sie bei immergrünen Arten besonders auf den optischen Aspekt, da der Belag die Pflanze sichtbar beeinträchtigt.
Rost: Orangerote Pusteln als Warnsignal
Rost ist eine Pilzerkrankung, die auch Spindelsträucher befallen kann. Charakteristisch sind orangerote Pusteln, die sich zwischen den Fingern zerbröseln lassen.
Symptome: Pusteln und Flecken auf den Blättern
- Auf der Blattunterseite bilden sich orangerote Pusteln, die sich leicht zerbröseln lassen.
- Auf der Blattoberseite zeigen sich kleine, gelb-rote Flecken.
- Die Pusteln verfärben sich gegen Ende der Saison dunkelbraun bis schwarz.
- Befallene Blätter können abfallen.
Ursachen: Feuchtigkeit und Wärme begünstigen die Ausbreitung
- Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Ausbreitung des Pilzes.
- Warme Temperaturen unterstützen das Wachstum der Pilzsporen.
- Der Wind trägt die Sporen weiter und sorgt für die Verbreitung der Krankheit.
Bekämpfung: Blätter entfernen und gegebenenfalls Pflanzenschutzmittel einsetzen
- Entfernen Sie alle infizierten Blätter sowie heruntergefallenes Laub und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
- Bei einem leichten Befall kann der reguläre Rückschnitt im Frühjahr ausreichend sein.
- Bei starkem oder wiederkehrendem Befall kann zwischen April und Juli der gezielte Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln erforderlich sein. Achten Sie auf Präparate, die speziell für die Bekämpfung von Rost an Ziergehölzen zugelassen sind.
- Sorgen Sie für eine bessere Luftzirkulation und verringern Sie die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze, um die Standortbedingungen zu optimieren.
Blattfleckenkrankheiten: Dunkle Flecken als Schadbild
Verschiedene Pilze können Blattfleckenkrankheiten an Spindelsträuchern verursachen. Sie äußern sich durch unschöne Flecken auf den Blättern.
Symptome: Dunkle Flecken und vorzeitiger Blattfall
- Auf den Blättern zeigen sich dunkelgraue bis schwarze Flecken, teilweise mit einem violetten Rand. Diese können zusammenfließen oder in verästelten schwarzen Linien verlaufen.
- Im Frühjahr bilden sich auf den betroffenen Blättern etwa 1-2 mm große Flecken.
- Im Spätsommer sind an den Blättern runde, schwarze Pilzlager (Acervuli) sichtbar.
- Stark befallene Pflanzen können ihre Blätter vorzeitig verlieren, was sich negativ auf die Fruchtbildung und Frosthärte auswirken kann.
Ursachen: Feuchtigkeit und Wärme als Wachstumsfaktoren
- Feuchte Bedingungen begünstigen die Ausbreitung des Pilzes.
- Warme Witterung unterstützt das Wachstum des Pilzes.
- Die Sporenverbreitung erfolgt vorwiegend über Spritzwasser und Wind.
Bekämpfung: Laub entfernen und Durchlüftung fördern
- Entfernen und vernichten Sie befallene Blätter sowie herabgefallenes Laub, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
- Beseitigen Sie Falllaub oder fördern Sie dessen Abbau, um das Infektionsmaterial zu minimieren.
- Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung der Pflanzen, damit die Blätter nach Niederschlägen schneller abtrocknen.
- Der Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln nach der Blüte bis Ende August kann die Krankheit eindämmen.
Verticillium-Welke: Tückische Krankheit von innen
Die Verticillium-Welke ist eine weitverbreitete Pilzkrankheit, die eine erhebliche Bedrohung für Spindelsträucher darstellt. Sie wird durch die Pilze Verticillium dahliae und Verticillium albo-atrum verursacht und ist besonders tückisch, da sie die Pflanze von innen heraus schädigt.
Symptome: Welkeerscheinungen und Verfärbungen
- Die Krankheit beginnt meist mit Welkeerscheinungen an den unteren Blättern, die sich dann auf die gesamte Pflanze ausbreiten können.
- Die Blätter verfärben sich erst gelblich, dann braun und sterben schließlich ab.
- Am unteren Teil der betroffenen Zweige ist eine ringförmige, olivgrüne bis braune Verfärbung im Holz erkennbar.
Ursachen: Stressbedingungen und befallene Böden
- Der Pilz tritt verstärkt bei Stressbedingungen der Pflanzen auf, z.B. bei Trockenheit oder Nährstoffmangel.
- Befallene Böden sind eine primäre Infektionsquelle.
- Der Erreger gelangt über Wurzelverletzungen in die Pflanze.
Bekämpfung: Befallene Teile entfernen und Bodenstruktur verbessern
- Entfernen Sie alle befallenen Pflanzenteile umgehend und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
- Verbessern Sie die Bodenstruktur durch die Zugabe von Kompost.
- Eine ausgewogene Düngung stärkt die Pflanzengesundheit.
- Bei Neu- oder Ersatzpflanzungen sollten Sie resistente Sorten bevorzugen.
Vorbeugung: Gesunder Boden und widerstandsfähige Sorten
- Eine gründliche Bodenbearbeitung und die Verwendung von zertifiziertem, krankheitsfreiem Pflanzmaterial sind entscheidende Schritte zur Vermeidung der Krankheit.
- Regelmäßige Bodenuntersuchungen können helfen, das Risiko für Verticillium-Welke zu bewerten.
- Vermeiden Sie Bodenverdichtung rund um die Pflanzen, um Staunässe vorzubeugen.
Schädlinge am Spindelstrauch: Kleine Tierchen, große Schäden
Spindelsträucher können von verschiedenen Schädlingen befallen werden, die ihre Gesundheit und ihr Erscheinungsbild beeinträchtigen.
Spindelstrauch-Deckelschildlaus: Saugende Schädlinge
Ein häufiger Schädling, insbesondere am Japanischen Spindelstrauch, ist die Spindelstrauch-Deckelschildlaus. Diese Schädlinge saugen Pflanzensaft und verursachen verschiedene Schäden.
Symptome: Verfärbungen und Wachstumsstörungen
- Helle Punkte auf der Blattoberseite
- Weiße, braune oder schwarze Beläge auf Blättern und Trieben
- Vergilbung und Verformung der Blätter
- Wachstumsstörungen
Bekämpfung: Befallene Teile entfernen und Nützlinge fördern
- Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzenteile.
- Verwenden Sie umweltfreundliche Insektizide mit Wirkstoffen wie Neemöl oder Paraffinöl.
- Fördern Sie Nützlinge, die die Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen, um die Deckelschildlaus zu bekämpfen.
- Verbessern Sie die Standortbedingungen, um die Pflanzenresistenz zu stärken.
Blattläuse: Saugende Schädlinge mit klebrigen Spuren
Blattläuse saugen an den Pflanzensäften und können verschiedene Schäden verursachen.
Symptome: Verkrüppelte Blätter und klebrige Beläge
- Verkrüppelte oder eingerollte Blätter
- Klebrige Pflanzenteile mit schwarzem Pilzbelag
- Erhöhte Ameisenaktivität auf den Pflanzen
Bekämpfung: Wasserstrahl, natürliche Mittel und Nützlinge
- Entfernen Sie die Läuse mit einem kräftigen Wasserstrahl.
- Wenden Sie natürliche Präparate auf Basis von Seifenlösung oder Neemöl an.
- Integrieren Sie Nützlinge wie Marienkäfer zur biologischen Kontrolle.
Spinnmilben: Gespinste als Anzeichen
Spinnmilben treten vor allem bei trocken-warmem Wetter auf und können erhebliche Schäden verursachen.
Symptome: Gespinste und blasse Blätter
- Feine Gespinste auf der Unterseite von Blättern
- Blasse oder gelbe Punkte auf den Blattoberflächen
- Vergilbung und verstärkter Blattfall
Bekämpfung: Feuchtigkeit erhöhen und Akarizide einsetzen
- Besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Wenden Sie natürliche Akarizide oder Raubmilben gegen Spinnmilben an.
- Fördern Sie eine gesunde Pflanzenumgebung, um die Widerstandskraft zu verbessern.
Weitere Schädlinge: Blattschäden und Fraßspuren
Andere Schädlinge, die den Spindelstrauch befallen können, sind:
- Blattrandgallmilben: Verursachen Verdickungen und Verformungen am Blattrand
- Gespinstmotten: Bilden Gespinste und fressen an den Blättern
- Dickmaulrüssler: Fressen an Blättern und Wurzeln
- Frostspanner: Fressen an Blättern und Knospen