Unkraut

Unkraut im Garten? Kann Soda wirklich helfen?

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Soda ist ein wiederentdecktes Hausmittel, mit dem Sie eigene Wasch- und Reinigungsmittel herstellen oder beispielsweise hässliche Kalkränder von Blumentöpfen entfernen können. Es wird immer wieder als umweltfreundliches Unkrautvernichtungsmittel empfohlen. Doch eignet sich das weiße Pulver auch für diesen Zweck und ist es überhaupt erlaubt, Waschsoda im Garten zu verwenden?

Unkraut mit Soda bekämpfen
Auch mit dem Hausmittel Soda sollte im Kampf gegen Unkraut vorsichtig umgegangen werden
AUF EINEN BLICK
Kann Soda gegen Unkraut verwendet werden?
Soda kann als umweltfreundliches Mittel zur Unkrautvernichtung eingesetzt werden, indem man ein Esslöffel Waschsoda in einem Liter Wasser auflöst und das Unkraut damit besprüht. Dabei sollte ein Mindestabstand von zehn Zentimetern zu anderen Pflanzen eingehalten werden.

Was ist Soda?

Waschsoda (Natriumkarbonat) ist ein natürliches Salz, das eng mit Natron (Natriumhydrogencarbonat) verwandt ist und häufig mit diesem verwechselt wird. Es handelt sich bei beiden Stoffen um von der Kohlensäure abgeleitete Salze.

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Der Unterschied besteht in der Wasserstoffkomponente, erkennbar an der Silbe „hydro“. Das weiße Sodapulver bildet mit Wasser eine starke Lauge. Es reagiert viel basischer als Natron und eignet sich deshalb hervorragend als fettlösender Haushaltsreiniger.

Moos und Algen mit Soda entfernen

Moos setzt sich gerne in den Ritzen der Pflastersteine fest und muss hier mühsam mit dem Fugenkratzer entfernt werden. Ist die Fläche mechanisch gereinigt, können Sie dem erneuten Bewuchs durch Soda effektiv vorbeugen. Auch Algenbeläge können Sie mit diesem Mittel wirkungsvoll bekämpfen.

Grenzt die Fläche an den Rasen, darf das Mischungsverhältnis jedoch keinesfalls zu stark sein. Es genügt, einen gestrichenen Esslöffel Waschsoda in einem Liter Wasser aufzulösen und den Bereich mit der Lösung einzusprühen. Lassen Sie das Sodawasser mindestens fünf Stunden einwirken und spülen Sie das Mittel anschließend mit dem Gartenschlauch ab.

Soda als Unkrautvernichter

Im Beet oder Rasen sollte Soda nur mit viel Bedacht ausgebracht werden. Waschsoda wirkt sehr stark und Sie können unter Umständen auch erwünschtes Grün unbeabsichtigt verätzen.

  • Möchten Sie Beikräuter gezielt vernichten, sollte das Mischungsverhältnis keinesfalls stärker als ein Esslöffel Pulver auf einen Liter Wasser sein.
  • Füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche und benetzen Sie das Unkraut.
  • Achten Sie auf einen Mindestabstand von zehn Zentimetern zu anderen Gewächsen.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung

Atmen Sie das Pulver nicht ein und vermeiden Sie Augen- und Hautkontakt. Waschsoda reizt die Atemwege, Augen und Haut und sollte deshalb umsichtig verwendet werden. Tragen Sie bei der Arbeit Gummihandschuhe.

Warum wirkt Soda umweltfreundlich und ist die Verwendung im Garten erlaubt?

Beim Abbau bindet Soda Säure und die Wasserhärte. Es entstehen Kalkstein und Kohlensäure und somit Mineralien, die auch im Trinkwasser zu finden sind. Aufgrund der spontanen Verschiebung des pH-Wertes sollte Sodalauge dennoch nur in sehr kleinen Umfang im Garten eingesetzt werden.

Tipp

Bei der Unkrautvernichtung mit Hausmitteln wie Essig und Salz bewegen Sie sich in einer Grauzone. Unter Umständen droht bei der Anwendung ein Bußgeld. Zwar ist derzeit noch kein Fall bekannt, bei dem der Einsatz von Soda mit einer Strafe belegt wurde, auszuschließen ist dies jedoch nicht. Deshalb ist es empfehlenswert, Unkräuter mechanisch zu bekämpfen oder auf Herbizide aus dem Fachhandel zurückzugreifen.