Samthortensie pflanzen & pflegen: Tipps für prächtige Blüten
Die Samthortensie (Hydrangea aspera), auch als Raue Hortensie bekannt, ist ein attraktiver Strauch mit auffälligen Blüten und samtigen Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Samthortensie und bietet eine umfassende Anleitung zu ihrer Pflege, Pflanzung und Vermehrung.
Steckbrief
Wuchs
Die Samthortensie wächst als aufrechter, mehrjähriger Halbstrauch und kann in unseren Breiten eine Höhe von 2 bis 2,5 Metern erreichen. An besonders günstigen Standorten sind auch Wuchshöhen bis zu 3,5 Metern möglich. Die Wuchsbreite entspricht in etwa der Wuchshöhe. Charakteristisch ist ihr lockerer Wuchs.
Die Samthortensie hat dicke, aufrechte und wenig verzweigte Triebe. Ältere Äste sind hellbraun und tragen eine filzige, sich ablösende Borke. Einjährige Triebe sind grün und dicht mit feinen Härchen besetzt, die bis zu fünf Millimeter lang sein können. Bei freiem Wuchs entwickelt die Pflanze eine schöne, schirmartige Kronenform und kann sich durch Ausläufer flächig ausbreiten. Diese Ausläufer führen dazu, dass ältere Pflanzen sehr viel breiter werden können als hoch. Die filzig behaarten Blätter und Triebe verleihen ihr ein charakteristisch rustikales Aussehen.
Blätter
Die Blätter der Samthortensie sind groß, lang gestielt und gegenständig angeordnet. Ihre Länge variiert zwischen 10 und 35 Zentimetern. Die Blätter sind länglich bis breit eiförmig und enden kurz zugespitzt. An der Basis sind sie abgerundet bis herzförmig.
Die Oberseiten der Blätter sind dicht mit kurzen, samtigen Haaren besetzt und fühlen sich rau an, während die Unterseiten dicht anliegend weiß behaart sind. Die Blattstiele sind bräunlich-violett überlaufen und kurz behaart. Die Blattränder sind dicht gezähnt. Die dunkelgrünen Blätter haben keine Herbstfärbung und fallen im Herbst grün vom Strauch ab. Dies verleiht der Pflanze ihren Namen „Raue Hortensie.“
Blüte
Ab Juli beeindruckt die Samthortensie mit flachen, bis zu 20 Zentimeter breiten Schirmrispen, die bis in den August hinein blühen. Diese Rispen bestehen aus fruchtbaren Innenblüten und sterilen Außenblüten, auch Scheinblüten genannt.
Die fertilen Innenblüten sind helllila und nehmen beim Verblühen eine bläuliche Färbung an. Diese Blüten sind für Insekten besonders attraktiv, da sie reichlich Pollen und Nektar bieten. Die sterilen Scheinblüten außen formen den sogenannten Schauapparat und bestehen aus vier bis fünf Blütenblättern. Sie sind hellrosa bis weiß gefärbt und ähneln einem vierblättrigen Kleeblatt. Sie bieten zwar keinen Pollen oder Nektar, dienen aber als Blickfang, um Insekten anzulocken, die dann auf die fruchtbaren Blüten im Inneren umsteigen können.
Diese Kombination aus verschiedenen Blütenarten und Farben macht die Samthortensie zu einem außergewöhnlichen Anblick und verleiht ihr einen Platz in vielen naturnah gestalteten Gärten.
Welcher Standort ist geeignet?
Samthortensien bevorzugen halbschattige Standorte, die Schutz vor der Mittagssonne bieten und gleichzeitig eine luftfeuchte Umgebung haben. Zu viel Schatten kann die Blütenentwicklung negativ beeinflussen, während zu viel Sonne zu Blattverbrennungen führen kann. Ein leicht geschützter Platz im Garten ist ideal, um Windschäden zu vermeiden.
Achten Sie darauf, die Samthortensie an einem Ort mit einem frisch bis feuchten, humus- und nährstoffreichen Boden zu pflanzen. Der Boden sollte sauer bis neutral und kalkarm sein, da die Pflanze empfindlich auf Kalk reagiert. Ein ungeeigneter Standort kann die Pflanze stark beeinträchtigen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der Boden für die Samthortensie sollte sauer bis neutral und humusreich sein. Die Erde sollte frisch bis feucht sein und eine gute Nährstoffversorgung bieten. Eine gute Drainage ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden, da diese die Pflanzenwurzeln schädigen kann. Kalkhaltige Böden sind für die Samthortensie ungeeignet.
Wenn Ihr Gartenboden zu sandig oder zu lehmig ist, können Sie ihn durch die Zugabe von organischem Material wie Kompost oder Laubhumus verbessern. Dadurch wird die Bodenstruktur optimiert und die Wasserhaltefähigkeit erhöht.
Samthortensie pflegen
Die Samthortensie benötigt vor allem eine gute Wasserversorgung und reagiert empfindlich auf Trockenheit.
Gießen
Regelmäßiges Gießen ist unerlässlich, besonders während Trockenperioden. An heißen Sommertagen kann es notwendig sein, die Pflanze sogar zweimal täglich zu wässern. Am besten eignet sich kalkarmes Wasser, etwa Regenwasser.
Düngen
Zur Unterstützung des Wachstums und der Blütenbildung eignet sich eine Startdüngung mit Hornspänen oder spezieller Hortensiendünger (8,00€ bei Amazon*). Eine regelmäßige Düngung ist nach der ersten Gabe meist nicht notwendig und kann kontraproduktiv sein, da die Pflanze sonst zu frostempfindlich wird. Beenden Sie die Düngung spätestens im Juli, damit die Triebe bis zum Winter gut ausreifen können.
Rückschnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei der Samthortensie nicht erforderlich. Abgestorbene oder erfrorene Triebe sollten im Frühjahr entfernt werden. Ein starker Rückschnitt kann dazu führen, dass die Pflanze im Folgejahr weniger blüht.
Bodenpflege
Ein saurer bis neutraler und humusreicher Boden ist ideal. Der Boden sollte frisch bis feucht gehalten werden. Eine Abdeckung des Wurzelbereichs mit Laub oder Kompost hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und Temperaturschwankungen auszugleichen.
Überwinterung
Samthortensien sind in der Regel winterhart. Junge oder frisch gepflanzte Exemplare benötigen jedoch zusätzlichen Frostschutz. Eine Schicht aus Laub oder Tannenzweigen schützt den Wurzelbereich vor Frostschäden.
Samthortensie richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für die Samthortensie ist das Frühjahr. Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Samthortensie. Setzen Sie die Pflanze so ein, dass die Oberkante des Wurzelballens mit der Erdoberfläche abschließt. Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf und drücken Sie die Erde rund um den Wurzelballen gut an. Wässern Sie die frisch gepflanzte Samthortensie gründlich.
Nach dem Pflanzen ist eine Mulchschicht empfehlenswert, um die Feuchtigkeit zu speichern.
Samthortensie richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist bei der Samthortensie nicht notwendig, kann jedoch für eine gesunde Pflanzenstruktur vorteilhaft sein.
Notwendige Schritte
- Entfernen Sie abgestorbene und kranke Triebe im Frühjahr.
- Entfernen Sie schräg wachsende Triebe und solche, die zu eng beieinanderstehen.
- Schneiden Sie Triebe zurück, die zu groß werden oder die Krone ausdünnen sollen.
Verwenden Sie stets sauberes Schnittwerkzeug, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren.
Samthortensie vermehren
Die Samthortensie lässt sich über Stecklinge, Steckhölzer und Wurzelausläufer vermehren.
Stecklinge
Im Frühjahr werden Stecklinge aus jungen, nicht blühenden Trieben geschnitten. Entfernen Sie die unteren Blätter und halbieren Sie die verbleibenden Blätter zur Platzersparnis. Stecken Sie die Stecklinge in feuchte Anzuchterde und bedecken Sie sie mit Folie. Lüften Sie regelmäßig.
Steckhölzer
Steckhölzer werden im Spätherbst oder Winter aus einjährigen, verholzten Trieben geschnitten. Stecken Sie die Steckhölzer so tief in die Erde, dass nur die oberen 2 bis 3 cm herausragen. Im Frühjahr bewurzeln sie sich.
Wurzelausläufer
Wurzelausläufer können im Herbst oder Frühjahr von der Mutterpflanze abgestochen und an anderer Stelle im Garten eingepflanzt werden.
Sorten & Arten
Samthortensien sind für ihre samtigen Blätter und eindrucksvollen Blütenstände bekannt. Hier sind einige Sorten:
Hydrangea aspera ssp. sargentiana (Wildart): Diese Wildart hat samtig behaarte Blätter und zweifarbige Blütenstände mit zartweißen sterilen Randblüten und intensiv violetten Innenblüten.
‚Macrophylla‘ (Riesenblatt-Hortensie): Diese Sorte zeichnet sich durch besonders große Blütenstände und Blätter aus. Die Blüten können einen Durchmesser von bis zu 35 Zentimetern erreichen.
‚Hot Chocolate‘: Diese Sorte ist bekannt für ihren dunkelroten Austrieb, der im Sommer in ein sattes Grün übergeht. Die Blätter sind nur leicht behaart.
‚Mauvette‘: Eine Sorte mit tief violetten Blüten und hoher Trockenheitstoleranz.
Mit der richtigen Pflege können Samthortensien zu einem atemberaubenden Blickfang in Ihrem Garten werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Samthortensie im Topf kultivieren?
Ja, die Samthortensie kann auch im Topf kultiviert werden, jedoch sollten einige besondere Punkte beachtet werden. Achten Sie darauf, kalkarmes Substrat und einen ausreichend großen Topf zu verwenden. Aufgrund ihres hohen Wasserbedarfs muss regelmäßig gegossen werden, besonders in Trockenperioden. Der Topf sollte ebenfalls vor Frost geschützt werden, etwa durch das Einwickeln in Jute oder das Hineinlegen in eine Holzkiste gefüllt mit Laub.
Brauche ich bei der Samthortensie einen speziellen Winterschutz?
Samthortensien sind in der Regel winterhart, jedoch benötigen junge oder frisch gepflanzte Exemplare zusätzlichen Schutz, um Frostschäden zu vermeiden. Der Boden um die Pflanze kann mit Laub oder Tannenzweigen abgedeckt werden. An besonders kalten Standorten kann eine zusätzliche Abdeckung aus Vlies nützlich sein.
Warum färben sich die Blätter meiner Samthortensie gelb?
Gelb verfärbte Blätter können verschiedene Ursachen haben, häufig ist jedoch ein zu kalkhaltiger Boden der Grund. Die Samthortensie bevorzugt sauren bis neutralen Boden und reagiert empfindlich auf Kalk. Prüfen Sie den pH-Wert des Bodens und verbessern Sie diesen gegebenenfalls durch Zugabe von sauren Substanzen wie Kompost oder Rindenmulch.
Wie schneide ich die Samthortensie richtig zurück?
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist meist nicht erforderlich. Wenn nötig, sollten abgestorbene oder erfrorene Triebe im Frühjahr an einem frostfreien Tag entfernt werden. Entfernen Sie ebenfalls schräg wachsende oder zu eng stehende Triebe. Ein starker Rückschnitt kann dazu führen, dass die Pflanze im Folgejahr weniger blüht. Vermeiden Sie es, die Pflanze direkt nach der Blüte im Herbst zu schneiden, da die verwelkten Blüten einen natürlichen Frostschutz bieten.