Regentonne

Regentonne undicht? So reparieren Sie sie richtig!

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Regentonnen ermöglichen eine nachhaltige Wassernutzung im Garten, doch Schäden können ihre Funktion beeinträchtigen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Reparatur von Regentonnen, von der Materialauswahl bis zur Abdichtung von Wasserhähnen.

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Kleinere Schäden lassen sich oft mit etwas Geschick reparieren

Materialien zur Instandsetzung Ihrer Regentonne

Die Wahl der passenden Materialien ist entscheidend für eine erfolgreiche Reparatur. Je nach Art und Umfang des Schadens eignen sich verschiedene Produkte. Hier finden Sie eine Übersicht bewährter Optionen:

  • Bitumenband: Kleinere Löcher oder Risse lassen sich gut mit Bitumenband abdichten. Erwärmen Sie das Band leicht und bringen Sie es auf die betroffene Stelle auf. Bitumenband ist im Baumarkt erhältlich und eignet sich sowohl für Kunststoff- als auch für Metalltonnen.
  • Flüssigkunststoff: Größere Schäden können Sie mit Flüssigkunststoff abdichten. Nach dem Auftragen bildet der Kunststoff eine dauerhafte, wasserdichte Schicht.
  • Kunstharz: Kunstharz bietet ebenfalls eine effektive Reparaturmethode. Erhitzen Sie das Harz, bis es zähflüssig ist, und tragen Sie es in mehreren Schichten auf die beschädigten Bereiche auf.
  • Teer: Ähnlich wie Bitumenband bildet Teer eine undurchlässige Schicht. Die Anwendung ist jedoch aufgrund des intensiven Geruchs und der anspruchsvolleren Verarbeitung etwas aufwendiger.
  • Spezielle Abdichtstoffe: Im Fachhandel finden Sie spezielle Abdichtmittel, die auch für die Reparatur von Regentonnen geeignet sind. Diese Produkte werden üblicherweise zur Abdichtung von Boots- oder Parkhausböden verwendet.

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Kunststofftyp Ihrer Regentonne bestimmen

Um Ihre Regentonne erfolgreich zu reparieren, müssen Sie den verwendeten Kunststofftyp kennen. Unterschiedliche Kunststoffe erfordern unterschiedliche Reparaturmethoden, da nicht alle Kunststoffe miteinander kompatibel sind. Regentonnen bestehen häufig aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Beide Kunststoffe sind thermoplastisch und somit für Schweißverfahren geeignet.

Den Kunststofftyp Ihrer Regentonne erkennen Sie am Recyclingcode, der sich meist an der Unterseite oder seitlich am Produkt befindet:

  • PE-HD (Polyethylen hoher Dichte): Erkennbar am Recycling-Symbol mit der Nummer 2. Aufgrund seiner Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Chemikalien wird PE-HD häufig für Regentonnen verwendet.
  • PP (Polypropylen): Gekennzeichnet durch das Recycling-Symbol mit der Nummer 5. PP ist ebenfalls ein gängiges Material für Regentonnen und zeichnet sich durch eine hohe Bruchfestigkeit aus.

Silikon vermeiden

Die Wahl des richtigen Dichtungsmittels ist entscheidend für eine langanhaltende Reparatur. Silikon ist für die Reparatur von Regentonnen nicht geeignet, da es gegenüber Witterungseinflüssen nicht beständig ist und auf der Kunststoffoberfläche nur unzureichend haftet.

Setzen Sie stattdessen auf folgende Alternativen:

  • Bitumenband: Dieses Material ist witterungsbeständig und eignet sich zur Abdichtung kleiner Löcher oder Risse.
  • Flüssigkunststoff: Flüssigkunststoff bietet eine dauerhafte Lösung für größere Risse oder Schäden.
  • Zwei-Komponenten-Kleber: In Kombination mit Glasfasergewebe können Sie mit dieser Methode auch große Schadstellen effektiv reparieren.

Reparatur mit Heißluftgebläse

Besitzen Sie eine Regentonne aus Polyethylen (PE), können Sie Brüche mit einem Heißluftgebläse verschweißen. So gehen Sie vor:

  1. Schweißdraht vorbereiten: Verwenden Sie einen Schweißdraht aus Polyethylen (PE), der dem Material Ihrer Regentonne entspricht.
  2. Bruchflanken vorbereiten: Erhitzen Sie die Bruchkanten gleichmäßig mit dem Heißluftgebläse. Achten Sie darauf, den Kunststoff nicht zu überhitzen.
  3. Schweißdraht auftragen: Tragen Sie den Schweißdraht entweder direkt mit einer speziellen Düse auf oder verwenden Sie die Fächel-Technik.
  4. Übung macht den Meister: Üben Sie den Schweißvorgang vorab an einem Übungsstück.

Sicherheitshinweise:

  • Tragen Sie Lederhandschuhe zum Schutz vor Verbrennungen.
  • Verwenden Sie das Heißluftgebläse nur in gut belüfteten Bereichen.
  • Achten Sie darauf, den Kunststoff nicht zu stark zu erhitzen.

Alternativen zum Heißluftgebläse

Falls Sie kein Heißluftgebläse zur Hand haben, können Sie Risse oder Brüche in Ihrer Regentonne auch mit folgenden Methoden reparieren:

  1. Gasbrenner: Verwenden Sie Gasbrenner mit Vorsicht, um ein Verbrennen des Kunststoffs zu vermeiden.
  2. Lötkolben: Lötkolben eignen sich besonders für kleinere Reparaturen und dünne Kunststoffe.
  3. Bekleben: Kleben Sie Schadstellen mit speziellen Verblendern und wetterfesten Spezialklebern ab.
  4. PE-Schweißdraht bei Gasbrennern: Verwenden Sie beim Einsatz eines Gasbrenners PE-Schweißdraht, um eine optimale Verschmelzung zu erreichen.

Wasserhähne und Anschlüsse abdichten

Ein undichter Wasserhahn führt zu unnötigem Wasserverlust. So dichten Sie Wasserhähne und Anschlüsse effektiv ab:

  1. Loch vorbereiten: Leeren Sie die Regentonne, reinigen und trocknen Sie den zu bearbeitenden Bereich und rauen Sie die Oberfläche an.
  2. Dichtungsring oder Fasern einsetzen: Verwenden Sie Dichtungsringe oder wickeln Sie Hanf- oder Flachsfasern um das Gewinde.
  3. Wasserhahn installieren: Führen Sie den Wasserhahn durch das Loch und stabilisieren Sie ihn von außen.
  4. Testlauf: Führen Sie einen Testlauf durch, um sicherzustellen, dass keine Lecks vorhanden sind.

Befolgen Sie diese Schritte, um Ihre Regentonne wieder vollständig funktionsfähig zu machen und wertvolles Regenwasser zu sammeln.

Bilder: stockphotofan1 / Shutterstock