Gartengestaltung

EcoFlow Blade Mähroboter im Praxistest

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Der EcoFlow Blade verspricht, die Gartenarbeit zu revolutionieren, indem er nicht nur den Rasen mäht, sondern auch Laub aufsammelt. In unserem Testbericht gehen wir der Frage nach, ob dieses innovative Produkt hält, was es verspricht.

Herstellerangaben

Der Blade erinnert auf den ersten Blick an einen Mars-Rover. Doch schnell wird klar, dass sein außergewöhnliches Design nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch funktional. Die großen Vorderräder mit einem Winkel von 45° ermöglichen ein besseres Überwinden von Hindernissen und ein einfacheres Manövrieren auf engem Raum. Damit hebt sich der Mäher von der Konkurrenz ab. EcoFlow bietet jedoch noch vier weitere herausragende Merkmale:

  • Virtuelle Begrenzung: Dank eines GNSS-Empfängers zur Navigation ist das Verlegen eines physischen Begrenzungskabels nicht erforderlich.
  • Routenplanung: Hocheffizientes Mähen durch eine geplante Route, wodurch Flächen weder doppelt gemäht noch ausgelassen werden.
  • Hinderniserkennung: Kleine Hindernisse (wie Baumwurzeln) können überfahren und größere Hindernisse (z.B. Gartenstühle) berührungslos umfahren werden.
  • Laubaufnahme: Mit einem zusätzlichen Fangkorb kann der Mäher selbstständig Laub aufnehmen.
Produktspezifikationen  
Gewicht 12,3 kg
Abmessungen 66 x 44 x 31 cm
Ladezeit 130 min
Betriebsdauer 240 min
Leistung 300 m²/h
Schnittlänge 20 bis 76 mm
Schnittbreite 26 cm
Max. Mähfläche bis 3000 m²
Betriebsgrenzen 0 bis 45 °C
Lagergrenzen – 20 bis 60 °C

Auspacken & Installation

Der Blade wird sicher verpackt in einem großen Karton geliefert. Mit einem Gewicht von 12,3 kg ist er schwerer als erwartet, was uns eher positiv überrascht, weil wir uns davon eine bessere Traktion erhoffen.

Mäher, Station, Empfänger, Nägel, Kabel sind im mitgelieferten Zubehör enthalten

Die Aufbau gestaltet sich sehr einfach. Obwohl eine Anleitung beiliegt, haben wir die App installiert und dort alle Schritte nachvollzogen. Das verwendete Material ist hochwertig und gut verarbeitet, wodurch der Aufbau angenehm ist. Es gibt keine scharfen Kanten und die Stecker und Kabel sind gut beschriftet, was die Installation intuitiv gestaltet.

Vor der Inbetriebnahme müssen der Empfänger und die Ladestation im Garten platziert und an die Stromversorgung angeschlossen werden. Der Hersteller bietet auch eine große Powerbank an, die eine Insellösung für die Ladestation ermöglicht. In unserem Fall haben wir jedoch direkt im Garten verfügbaren Strom genutzt.

Einrichtung der Mähfläche

Als Nächstes richten wir die Mähfläche ein. Über die App stellen wir eine Bluetooth-Verbindung zum Rasenmäher her und folgen den Anweisungen des Einrichtungsassistenten. Mit den auf dem Smartphone angezeigten Pfeiltasten steuern wir den Mäher entlang der Ränder der Mähfläche, bis diese vollständig umrundet ist.
Ständige Hindernisse wie ein Teich oder ein Baum können auf die gleiche Weise eingegeben werden. Wir haben eine Fläche mit frisch eingesätem Rasen als Sperrfläche definiert, um zu verhindern, dass der Mäher dort fährt.

Besteht der Garten aus mehreren, getrennten Flächen, ist es ebenfalls möglich, einen zweiten Garten in der App anzulegen. In diesem Fall muss zusätzlich ein Weg definiert werden, den der Mäher für das Durchfahren zwischen den Flächen nutzt.

Das Einrichten der Mähflächen verlief problemlos. Um den Kundensupport zu testen, haben wir uns an den Hersteller gewandt und waren positiv überrascht, als wir zügig einen echten Ansprechpartner im Chat erreichten.

Herausforderungen

Wie bereits zu Beginn erwähnt, zeichnet sich der Blade in einigen Aspekten stark von anderen Rasenmährobotern ab. Um diese Merkmale ausführlich zu testen, haben wir verschiedenste Herausforderungen vorbereitet.

Routenplanung

Dank der Kartierung und der GNSS-Antenne ist der Mähroboter in der Lage, seine Position auf der Strecke zu erkennen und einer vorgegebenen Route zu folgen. Dies unterscheidet ihn von anderen Geräten, die eher zufällige Mähmuster verwenden, wodurch er imstande sein sollte, bei jedem Einsatz die gesamte Fläche abzudecken.

Unser Test hat gezeigt, dass der Mäher eine Route erstellt und dieser präzise folgt. Zu Beginn des Videos ist zu sehen, wie er wendet, um die Route zu ändern. Die festgelegte Fläche wird einwandfrei gemäht und ausgesparte Bereiche werden zuverlässig ausgelassen. Bei den Rändern haben wir festgestellt, dass der Blade auf Sicht fährt. Aufgrund des anspruchsvollen Testgeländes sind die Ränder nicht immer perfekt geschnitten. Dennoch sind wir optimistisch, dass er auf einfacherem Terrain ausgezeichnete Ergebnisse erzielen wird.

Beurteilung: Der größte Vorteil ist die Nicht-Notwendigkeit von physischen Begrenzungskabeln. So lassen sich Mäh- und Sperrflächen spontan neu definieren, ohne den Garten umgraben zu müssen. Als Kompromiss erfordert das System einem Empfänger, der jedoch unauffällig in den Garten integriert werden konnte. Die intelligente Streckenführung vermittelt das gute Gefühl, dass der Mäher seine Aufgabe zu 100% erfüllt, ohne unnötig weite Wege zurückzulegen.

Umfahren großer Hindernisse

Mit Hilfe eines LiDAR-Sensors und einer Kamera erstellt der Mäher eine dreidimensionale Karte der Umgebung. Dadurch können Hindernisse entlang der geplanten Route in Echtzeit erkannt und umgangen werden. Das unterscheidet den Blade von vielen herkömmlichen Modellen, die mit Ultraschall- und Stoßsensoren nicht immer korrekt arbeiten.

Während unserer Tests erkannte und umfuhr der Mähroboter alle größeren Gegenstände wie Spielzeug oder Gartenstühle problemlos. Nach dem Umfahren kehrt er zurück zur ursprünglich geplanten Strecke. Eine Szene dazu ist im Video (0min57s) dokumentiert.

Beurteilung: Temporäre Hindernisse werden vom Roboter hervorragend gemeistert, ohne dass dabei große ungemähte Flächen entstehen.

Klettern über kleine Hindernisse

Dank der großen Vorderräder mit einem Durchmesser von 20 cm und einer guten Bodenhaftung sollte der Blade in der Lage sein, kleine Hindernisse von bis zu 4 cm Höhe zu überwinden.

Zur Überprüfung dieser Funktion haben wir mit einer beschwerten Holzlatte eine Baumwurzel simuliert und den Mäher darüber fahren lassen. Wie im Video (1min50s) zu erkennen ist, wird das Hindernis problemlos überquert. Bei den Tests haben wir beobachtet, dass bei verschiedenen Objekten, die im Grenzbereich von +/- 4 cm liegen, die Entscheidung, ob das Objekt umfahren oder überfahren wird, situationsabhängig getroffen wird.

Beurteilung: Das Überwinden von Hindernissen klappt gut. Manchmal ist es nicht nachvollziehbar, warum ein Hindernis überklettert oder umfahren wird. In keinem Fall kam es jedoch zu Schäden.

Abbruch bei Spritzwasser

Der Mäher ist spritzwassergeschützt (IPX5) und mit einem Regensensor ausgestattet. Bei Regen Wetter soll der Mähvorgang gestoppt werden, und das Gerät zur Ladestation zurückkehren.

Um Niederschlag zu simulieren, haben wir den Mäher künstlich beregnet. Er reagierte nicht auf die ersten Wassertropfen, fuhr aber bei zunehmender Feuchtigkeit von seiner Route ab und in Richtung Ladestation (siehe Video 2min06s). In der App wird der Abbruch angezeigt und die verbleibende ungemähte Fläche farblich hervorgehoben.

Beurteilung: Der Regensensor arbeitet zuverlässig.

Laub aufsammeln

Laut Hersteller ist der Blade der erste Rasenkehrroboter der Welt. Kamera und Sensoren sollen Laub und Tannenzapfen vor und nach dem Mähen erkennen und aufsammeln. Das Kehr-Set ist separat erhältlich.

Zum Zeitpunkt unseres Tests war die Kehrfunktion in der App leider noch nicht freigeschaltet. Über das Ergebnis werden wir zu gegebener Zeit an dieser Stelle berichten.

Fazit

Insgesamt hat uns der Blade Mähroboter beeindruckt. Die Mähleistung ist hervorragend, und obwohl das Gerät während des Einsatzes hörbar ist, wird es nicht als störend empfunden. Die Hinderniserkennung bietet zusätzliche Sicherheit, und die virtuelle Flächenbegrenzung stellt einen großen Vorteil gegenüber herkömmlichen Modellen dar.

Trotz unebenen Testgeländes, das von Maulwurfshügeln geprägt war, bewältigte der Blade die Herausforderungen souverän. Hierbei spielt die gut durchdachte Gewichtsverteilung und Traktion des Geräts eine entscheidende Rolle.

Unserer Meinung nach bietet der Blade Mähroboter derzeit den besten Funktionsumfang auf dem Markt. Für all jene, die bei der Rasenpflege keine Kompromisse eingehen möchten, ist dieses Gerät die ideale Wahl. Durch die sehr große Mähspektrum (20 – 76mm) und die flexible Flächenwahl eignet sich der Blade sowohl für Gärten mit kurzgeähten Flächen als auch für Naturgarten mit ungemähten Blühinseln.

Ein möglicherweise abschreckender Faktor könnte der hohe Preis von UVP 2.999 Euro sein. Zudem könnte für einige Nutzer die Installation eines GNSS-Empfängers weniger ansprechend sein als die Verwendung eines physischen Begrenzungskabels, obwohl der Empfänger zusätzliche Flexibilität bietet.

Hinweis: Der Hersteller stellte uns das Produkt für den Test zur Verfügung. Dennoch wurde unsere Recherche, der Testaufbau und die Auswertung in keiner Weise beeinflusst.

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