Pfifferlinge

Pfifferlinge waschen: So geht es ohne Geschmacksverlust

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Jedes Jahr zwischen Juni und November können Sie leckere, frische Pfifferlinge in lichten Mischwäldern sammeln. Besonders vielsprechend sind dabei selten begangene Waldwege, an deren Rändern viel Moos wächst und zudem reichlich Sonne hinkommt. Hier verstecken sich die gelben Fruchtkörper oft im Moospolster – aber haben Sie erst einmal einen gefunden, sind andere nicht weit. Pfifferlinge treten immer im Gruppen auf. Die schmackhaften Pilze sind oft stark verschmutzt und müssen daher richtig geputzt und oft auch gewaschen wird. Wie das geht, erklären wir Ihnen im nachfolgenden Artikel.

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Pfifferlinge zu waschen, ist eine Option, sie sorgfältig zu säubern
AUF EINEN BLICK
Wie wäscht man Pfifferlinge richtig?
Pfifferlinge waschen Sie, indem Sie sie kurz in kaltem Wasser tauchen oder unter fließendem Wasser abspülen. Dabei entfernen Sie den Schmutz vorsichtig und lassen die Pilze anschließend in einem Sieb abtropfen und auf einem sauberen Küchenhandtuch trocknen. Die Waschzeit sollte wenige Sekunden betragen, um Aroma- und Konsistenzverluste zu vermeiden.

Selbst gesammelte Pfifferlinge schon im Wald vorsäubern

Dabei sollten Sie die gefundenen Pilze bereits im Wald vorsortieren – und etwa den Falschen Pfifferling gleich aussortieren, denn schon ein einziges Exemplar kann ein ganzes Gericht verderben! – und grob vorputzen. Exemplare, die schon sehr unschön aussehen, etwa schon sehr dunkel sind und / oder bereits eine gummiartige Konsistenz haben, lassen Sie am besten gleich im Wald. Diese sind für den Verzehr nicht mehr zu gebrauchen. Auch bereits sehr große Exemplare nehmen Sie nicht mit nach Hause. Ein Durchschneiden der Länge nach wie bei Stein- und anderen Röhrenpilzen ist dabei im Grunde nicht notwendig, da Pfifferlinge nur selten von Maden befallen werden. Sie sollten jedoch schon den gröbsten Schmutz sowie eventuelle Fraß- und andere Schadstellen entfernen.

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Zu Hause angekommen, sind die Pfifferlinge gleich zu putzen. Wie alle Pilze halten auch sie sich nur für eine kurze Zeit und sollten daher umgehend verarbeitet werden. Nehmen Sie die kleinen Pilze einzeln in die Hand und schneiden Sie das untere Stück des Stiels ab. Den Hut kontrollieren Sie behutsam mit einem kleinen Messer und schaben Schmutz und eventuelle Waldrückstände vorsichtig ab. Danach geben Sie die Pilze kurz in ein Wasserbad:

  • Füllen Sie eine Schüssel mit frischem, kaltem Wasser.
  • Geben Sie die Pilze hinein.
  • Waschen Sie sie vorsichtig, indem Sie sie ins Wasser tauchen.
  • Kontrollieren Sie dabei, ob noch Schmutz an den Pilzen haftet.
  • Danach nehmen Sie die Pilze mit einer Schaumkelle aus dem Wasser.
  • Geben Sie die Pfifferlinge in ein Sieb und lassen Sie sie abtropfen.
  • Trocknen Sie sie anschließend in einem sauberen Küchenhandtuch gut ab.

Anstatt die Pilze zu baden, können Sie sie auch gleich in ein Sieb geben und mit einer Handbrause kräftig abspülen. Doch ganz gleich, wie Sie die Pfifferlinge auch waschen: Die Pilze dürfen nur für einige Sekunden mit dem Wasser in Berührung kommen. Anderenfalls saugen sie sich schnell mit dem feuchten Nass voll und bekommen später beim Braten eine unangenehm gummiartige Konsistenz, ganz abgesehen von dem Verlust an Aroma und Geschmack. Vielleicht haben Sie auch schon gehört oder gelesen, dass man Pilze generell nicht waschen sollte: Grundsätzlich ist dies richtig. Andererseits sind gerade Pfifferlinge jedoch stark verschmutzt – da tief im Moos verborgen – und können nur durchs Waschen gründlich gereinigt werden.

Frische Pfifferlinge anschließend zubereiten oder haltbar machen

Nach dem Putzen und Waschen können Sie die Pfifferlinge blanchieren und anschließend einfrieren. Die kleinen Pilze lassen sich auch roh frosten, werden dann jedoch oft bitter. Sollen sie sofort weiter verwendet werden, so schmecken Sie ganz einfach zubereitet am besten: Braten Sie klein gewürfelte Zwiebeln in Speck in einer Pfanne an. Geben Sie die rohen (nicht blanchierten!) oder gefrorenen Pfifferlinge hinzu sowie einen kräftigen Schuss Sahne und einen Teelöffel Saucenfond. Lassen Sie die Sauce nun kurz aufkochen und köcheln Sie sie anschließend für etwa zehn Minuten.

Klassischer Küchentrick: Pfifferlinge mit Mehl putzen

Da gerade an Pfifferlinge oft viel schwer zu entfernender Schmutz haftet, können Sie die Pilze auch mit Hilfe dieses alten Küchentricks sauber bekommen.

Benötigte Materialien:

  • frische Pfifferlinge
  • ein Sieb
  • Mehl (Type 405 genügt!)
  • einen großen Löffel
  • einen Gefrierbeutel
  • und Küchenpapier

So putzen Sie die Pfifferlinge mit Mehl:

Geben Sie die zu putzenden Pfifferlinge in den Gefrierbeutel und fügen Sie ein bis zwei Esslöffel Mehl hinzu. Verschließen Sie den Beutel – besonders Beutel mit einem Zipper sind für diesen Zweck praktisch – und verteilen Sie durch sanftes Schütteln das Mehl so gleichmäßig, bis sämtliche Pilze mit einer dünnen weißen Schicht bedeckt sind. Geben Sie die bemehlten Pilze in das Sieb und spülen Sie das Mehl samt Schmutz mit kaltem Wasser ab. Da der Schmutz am Mehl anhaftet, wird er gleichzeitig mit entfernt. Lassen Sie die Pilze auf etwas Küchenpapier gut abtropfen.

Tipp

Anstatt die Pfifferlinge zu waschen, können Sie hartnäckigem Schmutz auch lediglich mit einem angefeuchteten Küchentuch zu Leibe rücken. Dies hat den Vorteil, dass die Pilze nicht so viel Wasser aufsaugen – gewaschene Pfifferlinge sind zwar immer sauber, lassen beim Braten aber auch viel Wasser ab und schmoren daher eher im eigenen Saft. Das Waschen ist daher nur dann sinnvoll, wenn Sie die Pilze mit einer Sauce zubereiten wollen.

Bilder: Koldunova Anna / Shutterstock