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Orangenbaum ziehen: So gelingt es Schritt für Schritt

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Wer hat nicht schon einmal einen Orangen- oder Zitronenkern in die Erde gesteckt und nach kurzer Zeit ein kleines Pflänzchen wachsen sehen? Solch selbst gezogene Pflanzen sind des Gärtners ganzer Stolz – erst recht, wenn das Bäumchen dann zum ersten Mal blüht.

Orangenbaum ziehen
AUF EINEN BLICK
Wie zieht man einen Orangenbaum am besten?
Um einen Orangenbaum zu ziehen, können Sie entweder Steckhölzer in Minigewächshäusern bei konstanten 25°C bewurzeln oder Samenkerne in Aussaaterde einpflanzen. Während Stecklinge wurzelempfindlicher sind, benötigen Samen gezogene Bäumchen mehr Zeit, um zu blühen und können veredelt werden, um schwächeres Wachstum und größere Widerstandsfähigkeit zu fördern.

Einen Orangenbaum aus Steckhölzern ziehen

Wählen Sie als Steckhölzer junge Orangenbaumtriebe mit mehreren Knospen und ein bis zwei Blättern aus. Diese Stecklinge sollten eine Länge von 10 bis 15 Zentimeter haben. Schneiden Sie die Blätter an (d. h. die Blattspitze sowie das obere Drittel werden gerade abgeschnitten). Stecken Sie das Holz nun etwa vier Zentimeter tief in die Erde, dabei sollten mindestens zwei Knospen unter der Erde sein. Durch die Behandlung mit Bewurzelungshormonen wird die Wurzelbildung angeregt.

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Stecklinge brauchen konstant 25 °C

Stecklinge von Orangenbäumen wurzeln in einem Minigewächshaus (12,00€ bei Amazon*) sehr schnell bei Temperaturen um 25 °C. Nach dem Angießen sollte das Gewächshaus an einen teilschattigen, warmen Ort gestellt werden. Ein Thermometer hilft, die Temperatur von 25 °C zu überwachen und aufrecht zu erhalten. Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit – Orangenbäume brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Stecklinge sind empfindlich

Aus Stecklingen gezogene Pflanzen sind immer wurzelempfindlicher als veredelte Pflanzen, vor allem trifft dies auf Wurzelfäule und Kälteempfindlichkeit zu. Auch die Wuchsstärke nimmt in der Regel bei Stecklingen gewaltig zu, so dass einige Sorten als Kübelpflanzen sehr oft kräftig zurückgeschnitten werden müssen.

Orangenkerne aussäen

Eine Alternative ist natürlich das Heranziehen eines Bäumchens aus Samenkernen. Samen von Orangenbäumen sind nach Entnahme aus der Frucht (diese muss frisch und vollreif sein!) nur etwa eine Woche keimfähig. Sie sollten also direkt nach Entnahme aus der Frucht ein bis zwei Zentimeter tief in sandige Aussaaterde gesetzt werden. Bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C sollten die Sämlinge gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Samen keimen nach etwa zwei bis vier Wochen. Bei einer Aussaat im Winter sollten Sie zusätzlich eine Pflanzenlampe installieren.

Warum blüht der Sämling nicht?

Aus Samen gezogene Orangenbäume blühen nur sehr selten. Die Ursache dafür ist, dass Orangensämlinge in den ersten acht bis zwölf Jahren eine ausgeprägte Jugendphase mit starkem Wachstum und großer Dornenbildung durchlaufen. Werden in dieser Zeit die Bäumchen auch noch regelmäßig geschnitten, so erreichen sie nie ihre angestrebte, „erwachsene“ Größe und beginnen nie zu blühen. So können Sie Ihren Sämling dennoch zum Blühen anregen:

  • Sämling bis zur Blüte nicht beschneiden (Vorsicht! Orangenbäume wachsen stark!)
  • einen einjährigen Sämling veredeln

Tipps & Tricks

Wählen Sie zur Veredelung möglichst eine schwach wachsende Unterlage. Bei Orangenbäumen haben sich vor allem Bitterorangen (Pomeranze) oder die winterharten Bitterzitronen (Citrus trifoliata) bewährt. Die Veredelung macht das Bäumchen zudem widerstandsfähiger.