Nistkasten

Nistkasten wird nicht angenommen: Mögliche Gründe & Lösungen

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Sie haben einen Nistkasten im Garten aufgehängt, der aber von Vögeln nicht angenommen wird? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Faktoren die Attraktivität eines Nistkastens beeinflussen und wie Sie die Chancen auf gefiederte Bewohner erhöhen können.

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Ein falscher Standort kann oft der Grund dafür sein, wenn ein Nistkasten unbewohnt bleibt

Den idealen Standort finden: Ausrichtung und Umgebung

Damit sich Vögel in Ihrem Nistkasten wohlfühlen, kommt es auf die richtige Platzierung an. Orientieren Sie sich dabei an den Bedürfnissen der Tiere nach Schutz und Ruhe.

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Himmelsrichtung und Neigung

Das Einflugloch des Nistkastens sollte idealerweise nach Norden, Nordosten oder Osten ausgerichtet sein. So sind die zukünftigen Bewohner vor Wind, Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Westliche Ausrichtungen sind ungünstig, da sie der Wetterseite entsprechen und somit weniger Schutz bieten. Achten Sie zudem darauf, dass der Nistkasten gerade und stabil hängt, um das Eindringen von Regen oder Schnee zu verhindern.

Höhe und Umgebung

Hängen Sie den Nistkasten in einer Höhe von 2 bis 3 Metern auf. So ist er für die Vögel gut erreichbar und gleichzeitig vor Bodenfeinden geschützt. Wählen Sie einen ruhigen und geschützten Standort, der nicht in der Nähe von stark frequentierten Bereichen liegt. Geeignete Orte können beispielsweise unter Dachrinnen, Dachvorsprüngen oder in geschützten Nischen an Balkonen und Fenstern sein.

Das richtige Einflugloch: Größe und Sicherheit

Die Größe des Einfluglochs spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und das Wohlbefinden der zukünftigen Bewohner. Unterschiedliche Vogelarten haben verschiedene Anforderungen an die Größe des Einfluglochs, um sich vor Fressfeinden zu schützen und einen sicheren Brutraum zu gewährleisten.

Hier finden Sie einige Beispiele für gängige Vogelarten und die passenden Einfluglochgrößen:

  • Blaumeisen und Tannenmeisen: 26-28 mm Durchmesser
  • Haubenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise: 26-28 mm Durchmesser
  • Kohlmeise, Kleiber, Trauerschnäpper: 32 mm Durchmesser
  • Haussperling, Feldsperling: 35 mm Durchmesser
  • Star: 45 mm Durchmesser
  • Gartenrotschwanz: Oval, 48 mm hoch, 32 mm breit

Ein einladendes Zuhause: Zustand und Pflege des Nistkastens

Neben der richtigen Positionierung ist auch der Zustand des Nistkastens entscheidend für dessen Annahme.

Zugänglichkeit und Sauberkeit

Stellen Sie sicher, dass der Anflugbereich frei von Ästen oder dichtem Gebüsch ist, damit die Vögel den Nistkasten ungehindert erreichen können. Eine regelmäßige Reinigung nach der Brutsaison ist wichtig, um Parasitenbefall und Krankheiten vorzubeugen. Reinigen Sie den Nistkasten mit klarem Wasser und einer Bürste.

Materialien und Nistmaterial

Verwenden Sie keine chemischen Reinigungsmittel, Lacke oder Farben, da diese schädliche Ausdünstungen haben können. Greifen Sie stattdessen auf natürliche Mittel wie Leinöl oder lebensmittelsichere Farben zurück. Lassen Sie den Nistkasten leer, damit die Vögel ihr eigenes Nistmaterial einbringen können. Ein vorgefertigtes Nest könnte von den Vögeln als Zeichen einer bestehenden Besetzung interpretiert werden.

Lebensraum Garten: Nahrungsangebot und naturnahe Gestaltung

Eine abwechslungsreiche Nahrungsquelle und eine naturnahe Umgebung erhöhen die Attraktivität Ihres Gartens für Vögel und somit die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Nistkasten bezogen wird.

Abwechslungsreiche Nahrungsquellen

Bieten Sie den Vögeln eine Vielfalt an Futtermöglichkeiten an, um ihren unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen gerecht zu werden. Lebende Würmer, Körner und Beeren sind eine gute Basis.

Naturbelassene Gartengestaltung

Naturbelassene Gartengestaltung

Ein naturnaher Garten schafft ideale Bedingungen für Vögel und Insekten

Ein naturnaher Garten mit dichtem Unterholz, Totholzecken und Laubhaufen bietet Vögeln ideale Voraussetzungen, um Nahrung und Nistmaterial zu finden. Vermeiden Sie eine zu akribische Gartenordnung.

Heimische Pflanzenarten

Heimische Bäume, Sträucher und Blumen bieten Vögeln Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Exotische Pflanzenarten können diese Ressourcen oft nicht bereitstellen.

Zugang zu Wasser

Zugang zu Wasser

Wasserstellen bieten Vögeln Möglichkeiten zur Trink- und Gefiederpflege im Garten

Stellen Sie den Vögeln Wasserstellen, Vogeltränken oder flache Vogelbäder zur Verfügung, damit sie trinken und ihr Gefieder pflegen können.

Schutz vor Fressfeinden

Die Anwesenheit von Fressfeinden kann die Annahme von Nistkästen durch Vögel beeinträchtigen. Treffen Sie daher entsprechende Schutzmaßnahmen.

Katzen

Katzen sind geschickte Jäger und können leicht Zugang zu schlecht geschützten Nistkästen erlangen. Installieren Sie Schutzvorrichtungen oder platzieren Sie die Nistkästen außerhalb der Reichweite von Katzen.

Marder

Marder sind geschickte Kletterer und stellen eine Bedrohung für Nistplätze dar. Sorgen Sie für mardersichere Anbringungen, die den Zugang effektiv blockieren.

Eichhörnchen

Eichhörnchen können Nistkästen beschädigen und Eier oder Jungvögel fressen. Verwenden Sie eichhörnchensichere Materialien und Konstruktionen, um die Nistkästen zu schützen.

Greifvögel

Greifvögel sind natürliche Feinde von kleineren Vögeln. Positionieren Sie Nistkästen in deckungsreichen Bereichen, um Greifvögeln weniger Angriffsmöglichkeiten zu bieten.

Konkurrenz und weitere Faktoren

Neben den bereits genannten Aspekten können noch weitere Faktoren die Annahme von Nistkästen beeinflussen.

Abstand zwischen Nistkästen

Um Konflikte zwischen verschiedenen Vogelarten zu vermeiden, sollte ein Abstand von 20 bis 30 Metern zwischen den Nistkästen eingehalten werden.

Natürliche Nistmöglichkeiten

Die Verfügbarkeit von natürlichen Nistplätzen in der Umgebung kann die Nutzung künstlicher Nistkästen reduzieren. Beobachten Sie Ihre Umgebung sorgfältig, bevor Sie weitere Nistkästen installieren.

Zeitpunkt des Aufhängens

Hängen Sie Nistkästen idealerweise im Herbst auf, damit die Vögel genügend Zeit haben, sie vor der Brutzeit im Frühjahr zu entdecken.

Geduld und Anpassungen

Geduld und Anpassungen

Schon kleine Veränderungen können die Annahme eines Nistkastens zur Folge haben

Wenn ein Nistkasten längere Zeit nicht angenommen wird, können Sie versuchen, den Standort oder die Höhe zu verändern. Manchmal genügen bereits kleine Anpassungen.

Bilder: Bora Yetimoglu / Shutterstock