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Starenkasten aufhängen: So geht’s richtig

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Starenkästen bieten diesen faszinierenden Singvögeln einen sicheren Nistplatz und tragen zur Artenvielfalt im Garten bei. Dieser Ratgeber erläutert die optimale Platzierung, Bauweise und Pflege von Starenkästen, um den Bedürfnissen der Stare gerecht zu werden.

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Das Einflugloch des Starenkastens sollte nach Osten oder Südosten zeigen

Die optimale Höhe und Ausrichtung für Ihren Starenkasten

Damit sich die Stare beim Brüten rundum wohl und sicher fühlen, spielt neben dem richtigen Standort auch die Ausrichtung und Höhe des Starenkastens eine wichtige Rolle. Folgende Aspekte sollten Sie bei der Platzierung beachten:

  • Höhe: Hängen Sie den Starenkasten in einer Höhe zwischen zwei und sechs Metern auf. Vier Meter gelten als idealer Richtwert. So sind die Vögel vor Bodenräubern wie Katzen oder Mardern geschützt und genießen gleichzeitig eine erhöhte Position mit guter Übersicht.
  • Ausrichtung: Um den Nistkasten vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, empfiehlt sich eine Ausrichtung des Einfluglochs nach Osten oder Südosten. So werden die Stare morgens sanft von der Sonne geweckt, ohne den ganzen Tag über starker Hitze ausgesetzt zu sein.
  • Schutz vor Witterung und Fressfeinden: Achten Sie darauf, dass der Starenkasten gerade oder leicht nach vorne geneigt hängt, damit kein Regenwasser eindringen kann. Zusätzlichen Schutz bietet eine Anbringung an einem geschützten Ort, beispielsweise an einem leicht geöffneten Fenster in Scheunen oder unter einem Dachvorsprung. So bleibt der Kasten für Fressfeinde unerreichbar.

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Mit der Berücksichtigung dieser Kriterien schaffen Sie eine sichere und komfortable Umgebung für Ihre gefiederten Gäste, die ihren Bedürfnissen entspricht und ihnen hilft, erfolgreich zu brüten und ihren Nachwuchs großzuziehen.

Schutz vor Nässe und anderen Gefahren

Um den Staren und ihrem Nachwuchs ein sicheres Zuhause zu bieten, ist es wichtig, den Nistkasten effektiv vor Feuchtigkeit und Fressfeinden zu schützen. Hier sind einige wichtige Maßnahmen:

  • Optimale Belüftung: Sorgen Sie für ein gesundes Klima im Nistkasten, indem Sie Belüftungslöcher im Bodenbereich vorsehen. Diese leiten Feuchtigkeit ab und gewährleisten ein trockenes Nest.
  • Regenwasser abweisen: Verhindern Sie das Eindringen von Regenwasser, indem Sie den Kasten leicht nach vorne neigen oder sicher am Untergrund befestigen. Überdachte Positionen unter Dachvorsprüngen oder in der Nähe von Gebäuden bieten zusätzlichen Schutz.
  • Geschützte Aufhängung: Wählen Sie eine geschickte Positionierung, beispielsweise in Scheunen oder unter Dachrinnen, um natürliche Fressfeinde fernzuhalten. Die Ausrichtung nach Osten oder Nordosten minimiert die Exposition gegenüber Wind und Wetter.
  • Räuber abschrecken: Erschweren Sie Katzen und Mardern den Zugang zum Nistkasten, indem Sie ihn frei hängend oder an Aststümpfen befestigen. Zusätzliche Barrieren können den Schutz verstärken.

Durch die Umsetzung dieser Schritte verwandeln Sie den Nistkasten in einen sicheren und komfortablen Rückzugsort für Stare und ihren Nachwuchs.

Sitzstangen: Nützlich oder schädlich?

Die Frage, ob eine Sitzstange am Starenkasten sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Einerseits bieten Sitzstangen den Staren einen Platz zum Verweilen vor oder nach dem Betreten des Nistkastens, andererseits können sie auch Fressfeinden als Hilfsmittel dienen. Hier sind einige Aspekte, die Sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen sollten:

  • Vorteil als Rastplatz: Stare nutzen gerne einen Ansitz in der Nähe ihres Nestes, um zu singen oder sich zu sammeln. Eine etwa vier Zentimeter lange Sitzstange bietet ihnen diese Möglichkeit direkt am Eingang zu ihrem Nest.
  • Risiko für Nestraub: Eine Sitzstange kann jedoch auch räuberischen Tieren wie Katzen oder Mardern das Erreichen des Einfluglochs erleichtern und so das Risiko eines Nestraubes erhöhen.
  • Optionalität: Aufgrund dieser widerstreitenden Effekte bleibt die Entscheidung für oder gegen eine Sitzstange letztlich Ihnen überlassen. Berücksichtigen Sie dabei die lokale Fauna und die spezifischen Gegebenheiten in Ihrem Garten oder an dem gewählten Standort.

Wägen Sie die Vor- und Nachteile einer Sitzstange sorgfältig ab und treffen Sie eine Entscheidung, die für die Stare an Ihrem Standort am sichersten und förderlichsten ist.

Standortwahl: Der richtige Platz für Ihren Starenkasten

Die Wahl des idealen Standortes ist entscheidend, um die Akzeptanz des Starenkastens zu fördern und den Staren optimale Bedingungen für ihr Brutverhalten zu bieten. Hier sind einige Richtlinien für die Standortwahl:

  • Höhe: Um die Sicherheit vor Bodenräubern wie Katzen und Mardern zu gewährleisten, sollten Starenkästen in einer Höhe von mindestens zwei bis sechs Metern aufgehängt werden. Vier Meter gelten als ideal.
  • Ausrichtung: Die wetterabgewandte Seite eines alten Baumes, möglichst windgeschützt und ohne direkte Sonneneinstrahlung, bietet den optimalen Platz. Richten Sie das Einflugloch nach Osten oder Südosten aus, um die Morgensonne zu nutzen und gleichzeitig Schutz vor starker Sonneneinwirkung und Regen zu bieten.
  • Umgebung: Ein möglichst naturbelassener Standort, beispielsweise in der Nähe alter Bäume oder an der Grenze zu Streuobstwiesen, fördert das Wohlbefinden und die Brutlust der Stare. Öffentliche Parkanlagen oder ländliche Gegenden mit reichlichem Nahrungsangebot in Form von Insekten, Würmern und Beeren sind ebenfalls zu bevorzugen.
  • Gemeinschaftlich leben: Da Stare soziale Vögel sind, empfiehlt es sich, mehrere Nistkästen mit einem Abstand von mindestens zehn Metern zueinander zu platzieren, um eine Starenkolonie zu etablieren. Dies erhöht die Chancen der Besiedelung und bereichert Ihren Garten mit ihrem melodischen Gesang.
  • Schutz bieten: Um den Kasten vor Nässe zu schützen, empfiehlt es sich, das Dach mit wasserabweisendem Material wie Dachpappe zu versehen und den Kasten so aufzuhängen, dass er entweder gerade hängt oder leicht nach vorne geneigt ist, damit kein Regen eindringen kann.

Indem Sie diese Hinweise in Ihrer Gartenplanung berücksichtigen, schaffen Sie eine attraktive und sichere Umgebung, die zur Arterhaltung der Stare beiträgt und ihnen hilft, gesunde und flugfähige Jungvögel großzuziehen.

Material und Bauweise des Starenkastens

Material und Bauweise des Starenkastens

Naturbelassenes Holz sorgt für ein optimales Klima im Starenkasten

Die Wahl des richtigen Materials und die sorgfältige Ausarbeitung der Bauweise sind entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität eines Starenkastens. Hier sind wesentliche Punkte, die es zu beachten gilt:

  • Material: Naturbelassenes Fichten- oder Kiefernholz ist eine ausgezeichnete Wahl für die Herstellung von Starenkästen. Diese Holzarten bieten nicht nur eine natürliche und ansprechende Ästhetik, sondern garantieren auch eine gute Belüftung und Isolation des Nistkastens. Für eine höhere Wetterbeständigkeit kann Holzbeton eine langlebige Alternative darstellen.
  • Maße: Die Abmessungen des Starenkastens spielen eine wichtige Rolle für dessen Akzeptanz durch die Vögel. Eine Grundfläche von etwa 16 bis 20 cm Kantenlänge und eine Höhe von 27 bis 32 cm ermöglichen eine bequeme und sichere Umgebung für die Stare, um ihre Nester zu bauen.
  • Einflugloch: Das Einflugloch sollte einen Durchmesser von genau 45 Millimetern haben. Diese Größe stellt sicher, dass die Stare problemlos ein- und ausfliegen können, während größere potenzielle Nesträuber ferngehalten werden.
  • Zusätzliche Elemente: Eine Sitzstange direkt unterhalb des Einfluglochs bietet den Vögeln eine Möglichkeit, vor dem Eintreten ins Nest zu verweilen. Obwohl sie optional ist, wird sie von den Staren gerne genutzt.

Bei der Planung und dem Bau eines Starenkastens ist es wichtig, natürliche Materialien zu verwenden, die nicht nur optisch ins natürliche Umfeld passen, sondern auch den Bedürfnissen der Stare gerecht werden. Die dargestellten Maße und Merkmale tragen maßgeblich dazu bei, dass der Nistkasten von den Vögeln angenommen und genutzt wird.

Reinigung und Pflege des Starenkastens

Die Wartung Ihres Starenkastens ist ein wichtiger Prozess, um den Gesundheitszustand und die Sicherheit der brütenden Stare zu gewährleisten. Folgende Schritte sind für eine effektive Reinigung und Pflege zu beachten:

  1. Entfernen der alten Nester: Warten Sie bis zum Herbst, wenn die Stare ihre Brutstätte verlassen haben, und entfernen Sie dann vorsichtig alle alten Nester. Dies beugt der Verbreitung von Parasiten und Krankheiten vor.
  2. Ausspülen: Sollten sich stärkere Verschmutzungen im Kasten befinden, spülen Sie ihn einmal gründlich mit klarem Wasser aus, um chemische Rückstände zu vermeiden, die den Vögeln schaden könnten.
  3. Gründliche Bürstenreinigung: Nutzen Sie eine grobe Bürste, um den Innenraum des Kastens von Kotrückständen und Resten des Nistmaterials zu befreien.

Es ist ratsam, diese Reinigungsmaßnahmen regelmäßig, idealerweise jährlich, durchzuführen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Starenkasten für die nächste Brutsaison bereit ist und weiterhin als sicherer und einladender Ort für Stare dient.

Bilder: Victoria Tucholka / Shutterstock