Mühlenbeckia: Pflege, Standort & Vermehrung des Drahtstrauchs
Die Mühlenbeckia, auch Drahtstrauch genannt, ist eine vielseitig einsetzbare Pflanze für Garten und Zimmer. Sie besticht durch ihren filigranen Wuchs, die zarten Blätter und die unscheinbaren Blüten. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Eigenschaften, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten der Mühlenbeckia.
Wuchs
Die Mühlenbeckia wächst als kleiner, laubabwerfender oder immergrüner Strauch mit kriechenden, weit verzweigten Trieben. Diese filigranen Triebe haben ein drahtiges Aussehen und können sich sowohl flach auf den Boden legen als auch mit Kletterhilfen bis zu zwei Meter hoch ranken. Die Pflanze bildet dichte Polster, die etwa fünf bis zehn Zentimeter hoch sind und den Boden nahtlos bedecken können.
Einige Arten, wie Muehlenbeckia axillaris und Muehlenbeckia complexa, verbreiten sich durch Rhizome und wurzeln leicht neu, was sie zusätzlich zur idealen Bodendeckerpflanze macht. Die vielfältigen Wuchseigenschaften der Mühlenbeckia ermöglichen eine flexible Verwendung sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
Blätter
Die Blätter der Mühlenbeckia sind klein, fast kreisrund und sitzen an kurzen Stielen. Sie sind gegenständig an den weichen, drahtigen Trieben angeordnet und haben eine glatte Struktur. Im Herbst verfärben sie sich in einen attraktiven rostbraunen Ton, was der Pflanze eine besondere herbstliche Note verleiht. Die Farbunterschiede der Blätter – die Oberseite ist dunkler als die Unterseite – tragen zur dekorativen Wirkung der Pflanze bei.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Mühlenbeckia bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und gedeiht am besten bei viel indirektem Licht. Direkte Mittagssonne sollte vermieden werden, um die Blätter vor Verbrennungen zu schützen. Ein Standort in der Nähe eines Fensters Richtung Westen oder Osten ist ideal. Im Freiland oder auf dem Balkon sollten Sie ebenfalls einen sonnigen bis halbschattigen Platz wählen.
Wichtig ist, dass der Standort gut belüftet und vor extremen Temperaturschwankungen geschützt ist. Auch kalkhaltige Böden sollten vermieden werden; ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist optimal.
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Die Blüten der Mühlenbeckia sind klein und unscheinbar, gelbgrün bis weiß gefärbt und erscheinen zwischen Mai und Juli. Sie sind sternförmig und bestehen aus fünf verwachsenen Hüllblättern. Die Blüten stehen in Dolden angeordnet und sind zwittrig, was zur Bildung der kleinen, schwarzen oder weißen Beeren beiträgt.
Früchte
Nach der Blütezeit bilden sich dreikantige, etwa zwei bis drei Millimeter große Achänen. Diese kleinen Früchte sind unbeflügelt und kahl, und reifen zu einer dunkelbraunen bis schwarzen Farbe. Einige Arten, wie Muehlenbeckia complexa, besitzen auch fleischige Blütenhüllen, die die Achänen teilweise umschließen und dekorative weiße oder rote Töne bilden.
Muehlenbeckia pflegen
Die Mühlenbeckia ist eine pflegeleichte Pflanze, die gut mit vorübergehender Trockenheit zurechtkommt.
Gießen
Gießen Sie die Mühlenbeckia regelmäßig, ohne Staunässe zu verursachen. Die oberste Erdschicht sollte vor dem nächsten Gießen leicht angetrocknet sein. Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf erheblich. Daher sollte während dieser Zeit nur so wenig gegossen werden, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet.
Düngen
In der Wachstumsperiode von April bis September kann einmal monatlich ein Flüssigdünger gegeben werden. Alternativ können Sie im Frühjahr einen Langzeitdünger ins Substrat mischen oder Kompost verwenden. Während der Wintermonate sollte auf Düngergaben verzichtet werden.
Schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt im Frühjahr fördert das kompakte Wachstum der Pflanze. Zu lange Triebe können mit einer scharfen Gartenschere gekürzt werden. Für eine Verwendung als Bodendecker kann auch ein hoch eingestellter Rasenmäher genutzt werden.
Muehlenbeckia vermehren
Die Vermehrung der Mühlenbeckia erfolgt hauptsächlich durch Stecklinge oder Teilung.
Vermehrung durch Stecklinge
Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer etwa 7 bis 10 cm lange Triebspitzen ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen Sie die Stecklinge in nährstoffarme Anzuchterde. Stellen Sie die Stecklinge an einen warmen, hellen Ort und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Innerhalb weniger Wochen sollten sich Wurzeln bilden.
Vermehrung durch Teilung
Im Frühjahr können Sie den Wurzelballen der Pflanze vorsichtig ausgraben und mit den Händen in zwei Teile teilen. Pflanzen Sie die geteilten Ballen an ihren neuen Standorten ein und wässern Sie sie gut.
Sorten & Arten
Es gibt verschiedene Sorten der Mühlenbeckia, die sich in Wuchshöhe, Blattform und Fruchtfarbe unterscheiden.
Muehlenbeckia axillaris (Schwarzfrüchtiger Drahtstrauch):
- Wuchshöhe: 5 bis 10 cm
- Blätter: Klein und rund, rostbraune Herbstfärbung
- Früchte: Schwarz-glänzend, bedingt winterhart bis -5 °C, polsterbildend
Muehlenbeckia complexa (Weißfrüchtiger Drahtstrauch):
- Wuchshöhe: Bis zu 15 cm, kletternd bis 2 Meter
- Blätter: Klein und rund
- Früchte: Weiße oder rötliche Blütenhüllen, nicht winterhart
Muehlenbeckia astonii:
Wuchseigenschaften: Strukturierter Wuchs, geeignet für Landschaftsgestaltung
Muehlenbeckia ephedroides:
Wuchseigenschaften: Zierlich, nadelartige Blätter, bevorzugt sandige Böden
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Winterhärte variiert je nach Art.
Überwinterung im Freien
In milden Regionen kann Muehlenbeckia axillaris mit Winterschutz im Freien überwintern. Decken Sie die Pflanze mit Reisig oder Laub ab und schützen Sie den Wurzelbereich vor Staunässe.
Überwinterung im Haus
Muehlenbeckia complexa sollte frostfrei überwintert werden. Ein heller, kühler Standort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius ist ideal. Gießen Sie die Pflanze sparsam, gerade so viel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Verwendung
Die Mühlenbeckia ist sowohl im Garten als auch im Haus vielseitig einsetzbar.
Verwendung im Garten
Als Bodendecker eignet sie sich hervorragend zur schnellen Begrünung von sonnigen bis halbschattigen Bereichen. Sie kann auch gut als Beeteinfassung, in Steingärten oder als Grabschmuck verwendet werden. In Kombination mit Gräsern, Farnen oder anderen herbstlichen Pflanzen sieht sie besonders attraktiv aus.
Verwendung im Haus
Im Innenbereich eignet sich Mühlenbeckia besonders gut für Blumenampeln oder als dekorative Akzentpflanze in herbstlichen Pflanzgefäßen. Achten Sie auf einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere für Mühlenbeckia complexa, die aufgrund ihrer geringeren Winterhärte bevorzugt für die Zimmerkultur geeignet ist.
Häufig gestellte Fragen
Kann die Mühlenbeckia auch im Innenbereich kultiviert werden?
Ja, die Mühlenbeckia eignet sich hervorragend als Zimmerpflanze. Besonders die Muehlenbeckia complexa ist aufgrund ihrer geringeren Winterhärte für die Zimmerkultur gut geeignet. Sie kann auch als dekorative Akzentpflanze in Blumenampeln verwendet werden, wobei ihr kaskadenförmiger Wuchs besonders gut zur Geltung kommt. Ein heller Standort ist wichtig, jedoch sollte direkte Sonneneinstrahlung insbesondere zur Mittagszeit vermieden werden.
Welche Verwendungszwecke hat die Mühlenbeckia im Garten?
Die Mühlenbeckia ist äußerst vielseitig. Sie wird als Bodendecker in sonnigen bis halbschattigen Bereichen, als Einfassung in Steingärten, in Kombination mit anderen herbstlichen Pflanzen oder als Grabschmuck verwendet. Besonders dekorativ ist sie auch in herbstlichen Topf-Arrangements zusammen mit Pflanzen wie Gräsern, Farnen, Herbst-Alpenveilchen oder Zwergmispeln.
Wie überwintere ich die Mühlenbeckia im Freien?
Die Winterhärte variiert je nach Art. Muehlenbeckia axillaris kann in milden Regionen mit Winterschutz im Freien überwintern. Dies gelingt, indem die Pflanze mit Reisig oder Laub abgedeckt wird, um den Wurzelbereich vor Staunässe und eisigen Temperaturen zu schützen. Muehlenbeckia complexa hingegen ist nicht winterhart und sollte bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius frostfrei überwintert werden. Ein heller, kühler Standort ist hierfür ideal.
Was muss ich bei der Vermehrung der Mühlenbeckia beachten?
Die Mühlenbeckia kann durch Stecklinge oder Teilung vermehrt werden. Stecklinge sollten etwa 7 bis 10 cm lang sein und in nährstoffarme Anzuchterde gepflanzt werden. Halten Sie sie gleichmäßig feucht an einem warmen, hellen Ort. Die Verwendung von Wurzelhormonen kann den Prozess beschleunigen. Alternativ kann die Pflanze im Frühjahr durch Teilung vermehrt werden, indem der Wurzelballen ausgegraben und mit den Händen vorsichtig geteilt wird. Beide Methoden sind effektiv und fördern ein gesundes Pflanzenwachstum.