Knöterich

Knoeterich-Tee: Wirkung, Zubereitung und Anwendung

Artikel zitieren

Knöterich-Tee, hergestellt aus dem Vogelknöterich, ist ein traditionelles Heilmittel mit vielseitiger Anwendung. Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, Wirkungen, Zubereitung und möglichen Nebenwirkungen des Tees.

Knöterich Heilwirkung
Wiesenknöterich-Tee hilft bei Magenbeschwerden

Was ist Knöterich-Tee?

Knöterich-Tee wird aus den getrockneten Blättern und Stängeln des Vogelknöterichs (Polygonum aviculare) hergestellt. Diese einjährige, krautige Pflanze gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und gedeiht in gemäßigten Klimazonen weltweit. Die Pflanze ist auch unter Namen wie Weggras, Knotenunkraut und Hühnerhirse bekannt. Die für den Tee verwendeten Pflanzenteile werden während der Blütezeit im Sommer und Frühherbst geerntet und getrocknet. Der Tee besticht durch seinen milden, erdigen Geschmack und seine gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Lesen Sie auch

Welche Inhaltsstoffe hat Knöterich-Tee?

Knöterich-Tee enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe:

  • Flavonoide: Wie Avicularin, das die Blutgerinnungsfähigkeit erhöhen und blutstillend wirken kann, sowie weitere Flavonoide mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Gerbstoffe: Diese Verbindungen besitzen adstringierende Eigenschaften und können bei Halsschmerzen und Husten beruhigend wirken.
  • Kieselsäure: Diese ist wichtig für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln und stärkt das Bindegewebe.
  • Schleimstoffe: Sie beruhigen gereizte Schleimhäute und lindern Husten und Halsschmerzen.
  • Saponine: Diese sekundären Pflanzenstoffe regen die Schleimhautproduktion in den Atemwegen an und erleichtern die Atmung.
  • Vitamin C: Als essenzielles Antioxidans stärkt es das Immunsystem.
  • Hydroxycumarine: Diese Verbindungen sind entzündungshemmend und antimikrobiell.

Welche Wirkung hat Knöterich-Tee?

Knöterich-Tee bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile:

  • Atemwegserkrankungen: Dank seiner entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften kann er Husten, Bronchitis und Entzündungen der Rachenschleimhaut lindern.
  • Harnwegsprobleme: Der Tee wirkt harntreibend und hilft bei Harnwegsinfektionen, Blasenentzündungen und Nierenerkrankungen, indem er die Ausscheidung von überschüssiger Flüssigkeit fördert.
  • Verdauungsbeschwerden: Er besitzt adstringierende Eigenschaften, die die Darmschleimhaut beruhigen und bei Durchfall und Magengeschwüren helfen können.
  • Hautprobleme: Äußerlich angewendet, fördert Knöterich-Tee die Wundheilung und wirkt unterstützend bei Hautentzündungen, Hautausschlägen und Ekzemen.
  • Sonstige Anwendungen: In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Tee zur Entgiftung und zur Förderung der Durchblutung, sowie bei rheumatischer Arthritis eingesetzt.

Wie wird Knöterich-Tee zubereitet?

Die Zubereitung von Knöterich-Tee ist einfach:

  1. Zutaten vorbereiten: Verwenden Sie 1 Teelöffel getrocknete und zerkleinerte Knöterich-Blätter und -Stängel.
  2. Wasser aufkochen: Erhitzen Sie 250 ml Wasser auf etwa 90°C.
  3. Kräuter übergießen: Gießen Sie das heiße Wasser über die Kräuter.
  4. Ziehzeit: Bedecken Sie die Tasse und lassen Sie den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen.
  5. Abseihen: Seihen Sie den Tee durch ein feines Teesieb ab.
  6. Genießen: Sie können den Tee nach Belieben mit etwas Honig süßen.

Für eine intensivere Wirkung können die Kräuter vor dem Kochen mehrere Stunden in kaltem Wasser eingeweicht und anschließend sanft bis zu 30 Minuten geköchelt werden.

Dosierung und Anwendung

Die optimale Dosierung von Knöterich-Tee variiert je nach Anwendungsgebiet. Für allgemeine gesundheitliche Vorteile wird empfohlen, täglich 3 bis 4 Tassen zu trinken. Bei akuten Beschwerden kann die Menge vorübergehend erhöht werden.

Anwendungshinweise

  • Tägliche Anwendung: Trinken Sie 3 bis 4 Tassen pro Tag regelmäßig über mehrere Wochen, um kontinuierliche Unterstützung für Ihr Wohlbefinden zu erhalten.
  • Akute Beschwerden: Bei Erkältungen, Husten oder Verdauungsbeschwerden können Sie die Dosierung auf bis zu 6 Tassen pro Tag steigern. Fortgesetzter Gebrauch sollte jedoch nicht länger als eine Woche ohne ärztliche Rücksprache erfolgen.
  • Besondere Anwendungen: Verwenden Sie den Tee als Gurgellösung oder Mundspülung 4 bis 5 Mal täglich bei Mund- und Rachenproblemen. Zur Verdauungsunterstützung trinken Sie den Tee vor oder nach den Mahlzeiten.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Obwohl Knöterich-Tee im Allgemeinen als sicher gilt, gibt es einige Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu beachten:

  • Allergische Reaktionen: Personen, die empfindlich auf Pflanzen der Knöterichfamilie reagieren, könnten allergische Reaktionen entwickeln. Beenden Sie den Konsum bei Anzeichen einer Allergie und suchen Sie ärztlichen Rat.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten Knöterich-Tee nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt trinken.
  • Kinder: Die Anwendung von Knöterich-Tee bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen.
  • Wechselwirkungen: Obwohl selten, können Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten auftreten. Konsultieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen.
  • Autoimmunerkrankungen: Personen mit Autoimmunerkrankungen sollten den Tee nur nach ärztlicher Beratung trinken.
  • Langer Gebrauch: Eine längere Anwendung von Knöterich-Tee sollte ärztlich überwacht werden.

Indem Sie diese Hinweise beachten, können Sie die positiven Effekte von Knöterich-Tee genießen und mögliche gesundheitliche Risiken minimieren. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten immer einen Arzt oder Facharzt für Naturheilkunde.

Bilder: marilyna / iStockphoto