Moos

Moos von der Mauer entfernen: So geht’s richtig

Moos an Hauswänden kann nicht nur unschön aussehen, sondern auch die Bausubstanz schädigen. Dieser Artikel erklärt die Ursachen von Moosbewuchs, wie man ihn effektiv entfernt und wie man ihn langfristig verhindert.

Ursachen für Moosbewuchs an der Hauswand

Hauswände ohne Dachüberstand sind besonders anfällig für Moosbewuchs

Ursachen für Moosbewuchs an der Hauswand

Moos fühlt sich an kühlen, feuchten Orten besonders wohl. An Hauswänden begünstigen verschiedene Faktoren sein Wachstum:

  • Schatten und Nordseiten: Hauswände, die überwiegend im Schatten liegen oder nach Norden ausgerichtet sind, erhalten weniger Sonne. Dadurch bleiben sie länger feucht und bieten Moos einen idealen Lebensraum.
  • Fehlende Dachüberstände: Ohne ausreichende Überdachung kann Regenwasser ungehindert an den Wänden herunterlaufen und sie durchfeuchten. Dies fördert langfristig die Entstehung einer feuchten Oberfläche, auf der sich Moos gut ansiedelt.
  • Bäume und Sträucher in der Nähe: Vegetation in unmittelbarer Umgebung kann sowohl Schatten werfen als auch als Brücke für Sporen dienen, die sich auf den Wänden niederlassen und zu Mooswachstum führen.
  • Wärmedämmverbundsysteme (WDVS): Häuser mit WDVS können nach Regenfällen länger feucht bleiben. Die gedämmten Fassaden trocknen langsamer ab, was die Ansiedlung von Moos erleichtert.
  • Schmutzablagerungen: Schmutzpartikel auf den Hauswänden bieten zusätzliche Nährstoffe und haften an der feuchten Oberfläche, was das Mooswachstum zusätzlich begünstigen kann.

Diese Bedingungen schaffen zusammen die perfekte Umgebung für Moos, um sich auszubreiten und zu gedeihen, insbesondere an Hauswänden, die diesen Risikofaktoren ausgesetzt sind.

Erste Anzeichen von Moosbefall

Moos führt zu Flecken auf porösen Mauern

Erste Anzeichen von Moosbefall

Die ersten Anzeichen eines bevorstehenden Moosbefalls sind deutlich erkennbar. Hellgrüne Flecken, die im Laufe der Zeit dunkler werden, deuten auf die Anwesenheit von Moos hin. Besonders betroffen sind poröse Putzflächen, da Moos die Tendenz hat, in kleine Ritzen und Spalten einzudringen und dort zu gedeihen. Vor der Durchführung von Malerarbeiten an der Fassade ist es unerlässlich, Moosbeläge gründlich zu entfernen, um eine saubere, ebene Oberfläche zu erzielen und die Langlebigkeit des neuen Anstrichs sicherzustellen.

Mechanische Moosentfernung

Ein Hochdruckreiniger löst Moos effizient, kann aber die Mauer schädigen

Mechanische Moosentfernung

Mit einer Teleskoplanze:

Die Anwendung einer Teleskoplanze ist besonders effektiv, um Moos von oberen Wandbereichen sicher zu erreichen. Beginnen Sie am höchsten Punkt und arbeiten Sie sich systematisch nach unten, um das Moos zu entfernen. Ein anschließender Einsatz von Algiziden kann die Oberfläche langfristig vor neuem Moosbewuchs schützen.

Mit dem Hochdruckreiniger:

Beim Gebrauch eines Hochdruckreinigers ist Vorsicht geboten. Der kraftvolle Wasserstrahl entfernt Moos effizient, birgt jedoch das Risiko, die Oberfläche bei unsachgemäßer Anwendung zu beschädigen. Ein niedrigerer Druck wird für mäßig betroffene und stabile Fassaden empfohlen, wobei auf verputzten Oberflächen Vorsicht geboten ist.

Mit Bürsten:

Für die Detailarbeit eignen sich Bürsten hervorragend. Bei der Auswahl der Bürsten sind solche mit Nylonborsten zu bevorzugen, da sie das Material schonen und gleichzeitig effektiv gegen Moos vorgehen können. Für besonders hartnäckige Moosbeläge kann zusätzlich eine Wurzelbürste zum Einsatz kommen, um auch tief sitzendes Moos zu entfernen.

Moosentfernung mit Hausmitteln

Schmierseife:

Eine wirksame und umweltbewusste Methode bietet die Anwendung von Schmierseife. Für die Herstellung einer Lauge werden fünf Esslöffel Schmierseifenpaste oder flüssige Schmierseife in zehn Litern lauwarmem Wasser gelöst. Diese Mischung wird dann mit einer Bürste auf die mosige Fläche aufgetragen. Nach einer kurzen Einwirkzeit das Moos abbürsten und die Oberfläche mit klarem Wasser abspülen.

Cola:

Cola, dank ihres Gehalts an Phosphorsäure, ist ebenfalls effektiv im Kampf gegen Moos, indem sie die Pflanze abtötet und zukünftigem Bewuchs vorbeugt. Aufgrund des hohen Zuckergehalts, der Insekten anziehen kann, sollte sie jedoch mit Bedacht und vornehmlich auf kleineren Flächen eingesetzt werden.

Soda:

Ebenfalls hilfreich ist Soda. Ein Esslöffel davon wird in einem Liter kochendem Wasser aufgelöst und auf die betroffenen Stellen verteilt. Nach einer Einwirkungszeit das Moos bürsten und dann mit klarem Wasser abspülen, um die Reste zu entfernen.

Die Anwendung dieser Hausmittel ist eine kostengünstige und umweltschonende Alternative zu chemischen Präparaten. Jedoch sollte vor der Anwendung auf empfindlichen Oberflächen, wie z.B. lackiertem Holz, an unauffälligen Stellen getestet werden, um Schäden zu vermeiden.

Moosentfernung mit Algizid

Algizide bieten eine effektive Lösung, um restliches Moos, das sich der mechanischen Entfernung widersetzt hat, zu bekämpfen. Sie beseitigen nicht nur Moos und Algen, sondern verhindern auch deren erneutes Wachstum an behandelten Stellen. Folgen Sie dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Anwendung von Algizid zur Moosentfernung:

  1. Vorbereitung der Oberfläche: Befeuchten Sie die betroffenen Bereiche leicht mit Wasser.
  2. Gründliche Reinigung: Verwenden Sie eine Bürste mit Nylonborsten, um die Oberfläche vorzubereiten und oberflächliches Moos zu entfernen.
  3. Algizid auftragen: Nach der Reinigung tragen Sie das Algizid gemäß den Anweisungen auf der Verpackung auf.
  4. Einwirkzeit beachten: Lassen Sie das Algizid für die auf der Verpackung angegebene Dauer einwirken.
  5. Nachbehandlung: Bürsten Sie die behandelten Bereiche erneut mit einer Nylonborstenbürste und spülen Sie sie mit klarem Wasser ab.

Nach dieser intensiven Behandlung sollten keine Rückstände von Moos mehr sichtbar sein, und die behandelte Oberfläche ist langfristig vor neuem Moosbewuchs geschützt.

Bilder: Alexey Fedorenko / Shutterstock