Maulwurf

Maulwurf vertreiben: Ist Buttersäure effektiv und sicher?

Maulwürfe im Garten sind nützlich, können aber durch ihre Grabetätigkeit auch lästig werden. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile ihrer Anwesenheit und zeigt verschiedene Möglichkeiten zur schonenden Vertreibung auf.

Wie Buttersäure wirkt

Buttersäure, auch bekannt als Butansäure, ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit mit einem intensiven und unangenehmen Geruch, der oft als ranzig oder erbrochen beschrieben wird. Dieser extrem starke Geruch ist der Schlüssel zur Vertreibung von Maulwürfen, da diese Tiere eine ausgeprägte Geruchsempfindlichkeit haben.

  • Chemische Zusammensetzung: Buttersäure gehört zu den Fettsäuren und entsteht durch die sogenannte Buttersäuregärung.
  • Geruchsstärke: Selbst minimalste Mengen entfalten bereits eine starke Geruchswirkung.
  • Reaktion der Maulwürfe: Maulwürfe fliehen vor dem intensiven Geruch und verlassen ihre Gänge, um neue Lebensräume zu suchen.
  • Nutzen für den Garten: Durch die Verwendung von Buttersäure lässt sich die Maulwurf-Belästigung reduzieren, ohne auf schädliche Giftstoffe zurückzugreifen.

Buttersäure wird gezielt in Maulwurfsgängen platziert und verhindert so effektiv die Rückkehr der Tiere. Mit der notwendigen Sorgfalt in der Handhabung stellt diese Methode eine schonende Alternative dar.

Die Anwendung von Buttersäure im Garten

Für die Anwendung von Buttersäure zur Maulwurfsvertreibung benötigen Sie saugfähige Stoffreste, Schutzkleidung und etwas Geduld. Aufgrund der ätzenden und stark riechenden Eigenschaft der Buttersäure müssen alle Sicherheitsvorkehrungen sorgfältig beachtet werden.

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Vorgehensweise

  1. Anziehen der Schutzkleidung: Tragen Sie Schutzhandschuhe, Schutzbrille, ein langärmliges T-Shirt, eine lange Hose und Gummistiefel.
  2. Vorbereiten der Stoffreste: Tränken Sie die Stoffreste mit Buttersäure und verwenden Sie dabei nur kleine Mengen.
  3. Öffnen und Zugänglichmachen der Maulwurfsgänge: Machen Sie die Gänge an den Maulwurfshügeln vorsichtig mit einem Spaten oder einer kleinen Schaufel zugänglich.
  4. Platzieren der Stoffreste: Legen Sie die getränkten Stoffreste in einem Abstand von drei bis fünf Metern in die geöffneten Gänge.
  5. Schließen der Gänge: Verschließen Sie die Gänge nach dem Einlegen der Stoffreste sorgfältig.
  6. Wiederholung der Anwendung: Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf, besonders wenn neue Gänge auftauchen.

Hinweis zur Fluchtwegplanung

Bei der Anwendung von Buttersäure sollten Sie darauf achten, dem Maulwurf nicht alle Fluchtwege abzuschneiden. Beginnen Sie zentral im Garten und arbeiten Sie sich zu den Randbereichen vor.

Durch diese Schritte lässt sich die Buttersäure-Methode sicher und effektiv anwenden.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung von Buttersäure

Buttersäure ist stark ätzend und kann Augen, Haut und Atemwege reizen. Beachten Sie die folgenden Sicherheitsvorkehrungen:

  • Tragen von Schutzkleidung: Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Atemmaske sind unerlässlich, um Kontakt und Einatmen der Dämpfe zu vermeiden.
  • Verwenden im Freien: Arbeiten Sie nur im Freien und vermeiden Sie windstilles Wetter.
  • Mengenbeschränkung: Verwenden Sie Buttersäure sparsam. Kleine Mengen reichen aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
  • Sichere Lagerung: Lagern Sie die Buttersäure in einem verschlossenen Behälter an einem kühlen, gut belüfteten Ort. Achten Sie darauf, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang dazu haben.

Bei Kontakt mit Haut oder Augen spülen Sie die betroffenen Stellen sofort mit Wasser und suchen Sie ärztliche Hilfe auf.

Wirksamkeit und Dauer der Anwendung

Die Wirksamkeit der Buttersäure-Methode kann je nach Maulwurf und Umweltbedingungen variieren. Wichtige Faktoren sind:

Faktoren, die die Wirksamkeit beeinflussen

  • Geruchsempfindlichkeit des Maulwurfs: Maulwürfe reagieren unterschiedlich auf den intensiven Geruch.
  • Verhältnis der Buttersäure-Menge zur Fläche: Gleichmäßige Verteilung in strategischen Abständen kann den Erfolg erhöhen.
  • Umweltbedingungen: Wetter und Temperatur beeinflussen die Verflüchtigung und damit die Effektivität der Buttersäure.

Anwendungsdauer

Der Vertreibungsprozess kann mehrere Wochen dauern und bedarf kontinuierlicher Anstrengungen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Maulwurfshügel und erneuern Sie die getränkten Stoffreste, um den Maulwurf nachhaltig zu vertreiben.

Entfernung von Buttersäuregeruch

Zur Beseitigung des unangenehmen Buttersäuregeruchs, der sich in Ihrem Garten oder Haushalt festgesetzt hat, sollten Sie zügig handeln:

Schritte zur Geruchsbeseitigung

  1. Sofortiges Handeln: Reinigen Sie verschüttete Buttersäure sofort.
  2. Sicheres Entfernen: Tragen Sie Schutzhandschuhe und verwenden Sie saugfähige Tücher, um die Buttersäure vorsichtig aufzunehmen.
  3. Neutrale Reinigungsmittel verwenden: Sprühen Sie eine Mischung aus Brennspiritus und Cola (Verhältnis 70:30) auf die betroffenen Stellen.
  4. Lüften: Lüften Sie gut, um die Konzentration der Dämpfe zu reduzieren.

Langfristige Maßnahmen

  • Gründliche Reinigung: Reinigen Sie betroffene Flächen und Gegenstände gründlich mit Seifenwasser.
  • Absorbierende Materialien: Verteilen Sie Aktivkohle oder spezielle Geruchsabsorber, um verbleibende Geruchsmoleküle zu binden.

Rechtliche Aspekte der Maulwurfbekämpfung

Maulwürfe stehen in Deutschland unter strengem Schutz gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung. Es ist illegal, Maulwürfe zu töten, zu verletzen oder zu fangen. Verstöße können erhebliche Strafen nach sich ziehen, einschließlich Bußgeldern und, in schweren Fällen, Gefängnisstrafen.

Verbotene Methoden

  • Töten und Fangen: Methoden, die darauf abzielen, Maulwürfe zu töten oder zu fangen, sind verboten.
  • Beschädigung der Gänge: Eingriffe in die unterirdischen Gänge, wie das Zerstören oder Versperren, sind untersagt.
  • Abgase und schädliche Chemikalien: Die Verwendung von Abgasen oder schädlichen chemischen Stoffen ist verboten.

Legale Vertreibung

Buttersäure darf in minimalen Mengen verwendet werden, um sicherzustellen, dass den Tieren kein Schaden zugefügt wird. Indem Sie diese Aspekte berücksichtigen, können Sie Maulwürfe auf humane und gesetzeskonforme Weise vertreiben.

Alternativen zur Buttersäure

Es gibt viele umweltfreundliche Alternativen zur Vertreibung von Maulwürfen:

Stark riechende Pflanzen und Kräuter

Pflanzen Sie Knoblauch, Zwiebeln oder Kaiserkronen in der Nähe der Maulwurfsgänge. Ihre intensiven Gerüche wirken abschreckend.

Nutzpflanzen und natürliche Abfälle

Meerrettich- und Holundertees sowie frische Holunderzweige können in die Gänge gesteckt werden. Auch Rizinusöl, gemischt mit Wasser, verteilt entlang der Gänge, wirkt abschreckend.

Tierische Produkte

Hunde- und Katzenhaare, die in den Gängen verstreut werden, können durch den Geruch potenzieller Fressfeinde abschrecken. Auch stark riechende Fischabfälle oder fermentierte Molke eignen sich.

Technische Hilfsmittel

Solarbetriebene Maulwurfschreck-Geräte und Ultraschallgeräte erzeugen Vibrationen oder Geräusche, die die Tiere vertreiben können.

Weitere natürliche Methoden

Brennnesseljauche und Essig, auf Tücher getränkt und in die Gänge gelegt, erzeugen einen für Maulwürfe unangenehmen Geruch.

Durch die Nutzung dieser Methoden können Sie Maulwürfe sanft vertreiben, ohne auf aggressive Chemikalien zurückzugreifen.

Vorteile des Maulwurfs im Garten

Maulwürfe tragen zur Gesundheit und Fruchtbarkeit Ihres Gartens bei. Sie fressen Insektenlarven, Schnecken und andere Schädlinge, was den Einsatz chemischer Mittel reduziert. Ihre Grabtätigkeit lockert den Boden auf, verbessert die Drainage und fördert das Wurzelwachstum. Maulwurfshügel bieten zudem hochwertige Pflanzerde. Ein gesunder Gartenboden mit einer vielfältigen Population kleiner Lebewesen ist ein Indikator für ein stabiles Ökosystem. Maulwürfe sind keine Gefahr für Pflanzen, da sie sich ausschließlich von Tieren ernähren und somit das ökologische Gleichgewicht im Garten unterstützen.

Indem Sie die Vorteile der Maulwürfe erkennen, können Sie deren positive Auswirkungen auf das Gartensystem schätzen und eine umweltfreundlichere Haltung einnehmen.

Bilder: Simon Kovacic / Shutterstock