Mangelerscheinungen bei Aquarienpflanzen erkennen und beheben
Aquarienpflanzen bereichern nicht nur die Ästhetik, sondern tragen auch maßgeblich zur Wasserqualität bei. Spezifische Mangelerscheinungen deuten auf unzureichende Nährstoffversorgung, ungeeignete Beleuchtung oder CO2-Mangel hin.
Mangelerscheinungen durch CO₂-Mangel
CO₂ ist ein entscheidender Faktor für das Wachstum von Aquarienpflanzen, da es für die Photosynthese benötigt wird. Symptome eines CO₂-Mangels zeigen sich oft zuerst in verkümmerten oder deformierten Blättern, die eine gelbliche oder bräunliche Verfärbung aufweisen können. Ebenfalls typisch sind verlängerte Abstände zwischen den Nodien sowie vermehrtes Algenwachstum.
Um den CO₂-Mangel zu beheben, sollten Sie die Konzentration regelmäßig überprüfen und sicherstellen, dass sie zwischen 20 und 30 mg/l liegt. Eine unzureichende CO₂-Versorgung kann biogene Entkalkung verursachen, erkennbar an kalkähnlichen Ablagerungen auf den Blättern. Nutzen Sie CO₂-Düngesysteme wie Bio-CO₂-Anlagen (33,00€ bei Amazon*) oder computergesteuerte Druckgassysteme und überwachen Sie die Werte mit Dauertests. Erhöhen Sie die Beleuchtung nur in Verbindung mit einer Anpassung der CO₂-Zufuhr, um das Algenwachstum zu kontrollieren.
Mangelerscheinungen durch Makronährstoffmangel
Makronährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium sind für das gesunde Wachstum unerlässlich. Ein Mangel kann spezifische Symptome hervorrufen.
Stickstoffmangel
Stickstoffmangel zeigt sich durch gelbe oder blassgrüne Blätter, vor allem bei älteren Pflanzenteilen. Neues Wachstum kann verkleinert und verkrüppelt sein und bei einigen Pflanzenarten eine rötliche Färbung der Blätter hervorrufen. Diese Mangelerscheinung fördert auch das Wachstum von Grünalgen.
Phosphormangel
Langsames Wachstum und verkleinerte Triebspitzen sind typische Anzeichen für einen Phosphormangel. Bei einigen Pflanzenarten färben sich die Blätter dunkel bis violett. Phosphatkonzentrationen sollten zwischen 0,1 und 1 mg/l liegen, um diesem Mangel vorzubeugen.
Kaliummangel
Kaliummangel äußert sich durch das Absterben von Blattgewebe, erkennbar an kleinen, schwarzen Punkten, die später zu Löchern werden. Auch gelbliche Blätter und reduziertes Wachstum sind häufige Symptome. Ein optimaler Kaliumgehalt sollte 5 bis 10 mg/l betragen.
Magnesiummangel
Magnesiummangel erkennt man an gelben oder blassen Blättern, wobei die Blattadern grün bleiben. Diese Erscheinung tritt zuerst an älteren Blättern auf und kann auch die Aufnahme anderer Nährstoffe, wie Eisen, beeinträchtigen. Der Magnesiumgehalt sollte zwischen 5 und 10 mg/l liegen.
Mangelerscheinungen durch Mikronährstoffmangel
Mikronährstoffe sind zwar in geringerem Maße erforderlich, doch genauso wichtig. Zu den essentiellen Mikronährstoffen zählen Eisen, Kupfer, Bor und Mangan.
Manganmangel
Mangan ist wichtig für die Chlorophyllbildung und Enzymaktivitäten. Ein Manganmangel zeigt sich durch gelblich-braune Flecken zwischen den Blattadern, während diese selbst grün bleiben. Besondere Mikronährstoffdünger können hier Abhilfe schaffen.
Kupfermangel
Kupfer ist für die Enzymaktivität und Bildung von Pflanzenproteinen notwendig. Ein Kupfermangel äußert sich durch blasse, verkümmerte Triebe und verlangsamtes Wachstum. Auch hier helfen spezielle Mikronährstoffdünger.
Bormangel
Bor ist für Zellwachstum und Zellteilung unerlässlich. Ein Mangel kann zu verzerrtem Wachstum, dickeren und spröderen Blättern sowie abgestorbenen Gewebestellen führen. Mikronährstoffdünger, die Bor enthalten, sind die Lösung.
Zinkmangel
Zinkmangel zeigt sich durch kleine, verkrüppelte Blätter und Wachstumsstörungen. Auch fleckige Blätter mit Gelbfärbung können auftreten. Spezielle Mikronährstoffdünger korrigieren diesen Mangel.
Regelmäßige Wasserwertkontrollen und die Verwendung eines umfassenden Düngemittels, das alle notwendigen Mikronährstoffe enthält, sind entscheidend für die Gesundheit Ihrer Pflanzen.
Mangelerscheinungen durch Lichtmangel
Licht ist entscheidend für das Wachstum. Symptome eines Lichtmangels sind langsames Wachstum, verlängerte Internodien und das Absterben unterer Blätter.
Maßnahmen zur Abhilfe
Verbessern Sie die Lichtintensität durch stärkere oder zusätzliche Leuchtmittel, verteilen Sie diese gleichmäßig und stellen Sie sicher, dass die Beleuchtungsdauer 10 bis 12 Stunden täglich beträgt. Achten Sie ferner darauf, dass die Lampen dem Tageslicht-Spektrum (etwa 6500 Kelvin) ähneln. Bei Bedarf passen Sie die Kohlendioxid- und Nährstoffzufuhr an, da diese in enger Wechselwirkung mit der Lichtintensität stehen.
Der richtige Blick
Beim Erkennen von Mangelerscheinungen sollten Sie verschiedene optische Faktoren berücksichtigen. Unterschiedliche Lichtverhältnisse können das Erscheinungsbild der Pflanzen verfälschen. Verwenden Sie ein neutralweißes Licht mit etwa 6500 Kelvin, um die natürlichen Farben Ihrer Pflanzen korrekt zu sehen. Achten Sie außerdem auf den Betrachtungswinkel, da Pflanzen je nach Blickrichtung unterschiedlich erscheinen können. Regelmäßige Wasserwertkontrollen sind unerlässlich für eine korrekte Diagnose.
Durch die richtige Pflege und die regelmäßige Überwachung der Nährstoffversorgung können Sie sicherstellen, dass Ihre Aquarienpflanzen gesund und kräftig wachsen.