Maiglöckchen

Maiglöckchen-Arten: Die 3 Sorten im Überblick

Die Gattung Convallaria umfasst drei Arten, die in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet sind. Dieser Artikel stellt die drei Maiglöckchen-Arten vor, gibt Tipps zur Kultivierung und Pflege und präsentiert verschiedene Sorten für den Garten.

Die drei Arten der Gattung Convallaria

Die Gattung Convallaria umfasst drei Arten, die sich trotz ihrer Ähnlichkeiten in Erscheinung und Wuchsweise durch ihre spezifischen Verbreitungsgebiete und einige Merkmale unterscheiden.

1. Convallaria majalis:

Diese Art, bekannt als Maiglöckchen, stammt aus Europa, dem Kaukasus und Teilen Asiens. Sie beeindruckt durch ihre zierlichen, weißen und stark duftenden glockenförmigen Blüten, die im späten Frühling blühen. Das Maiglöckchen bevorzugt halbschattige Standorte in Laubwäldern und breitet sich mittels Rhizomen aus.

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2. Convallaria keiskei:

Diese Art, auch als Japanisches Maiglöckchen bekannt, ist in Japan, Korea und dem Nordosten Chinas heimisch. Sie weist ähnliche, jedoch etwas größere Blüten und Blätter auf als C. majalis. Ihre bevorzugten Standorte sind ebenfalls schattige und feuchte Waldgebiete.

3. Convallaria pseudomajalis:

Diese Art kommt vorwiegend im Osten der USA und Kanadas vor. Das Amerikanische Maiglöckchen hat kleinere Blüten und schmalere Blätter im Vergleich zu den anderen beiden Arten. Es gedeiht hauptsächlich in feuchten, schattigen Waldgebieten.

Alle drei Arten sind winterhart und wachsen als krautige Stauden. Aus den kriechenden Rhizomen entwickeln sich Sprosse mit ein bis drei breit lanzettlichen Blättern. Blühfähige Triebe haben meist zwei Blätter und produzieren einen unbeblätterten, dünnen Blütenschaft mit stark duftenden Blütentrauben.

Beachten Sie, dass alle Teile der Convallaria-Arten giftig sind, einschließlich der verlockend roten Beeren. Daher sollten diese Pflanzen sicher platziert werden, um Kinder und Haustiere zu schützen.

Convallaria majalis – Das Maiglöckchen

Convallaria majalis, auch „Maiblume“, „Marienglöckchen“ oder „Maienrisli“ genannt, ist die bekannteste Art der Maiglöckchen. Durch ihre Anmut und Pflegeleichtigkeit hat sie sich zu einer beliebten Gartenpflanze entwickelt. Sie ist in Europa und Teilen Asiens heimisch und in Nordamerika eingebürgert.

Aussehen und Merkmale

Die Pflanze bildet im Frühjahr ihre charakteristischen weißen, stark duftenden, glockenförmigen Blüten aus. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 20 bis 30 cm und bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte. Die Laubblätter sind dunkelgrün und breit-lanzettlich. Im Sommer erscheinen erbsengroße rote Beeren, die sehr zierend aber auch giftig sind.

Vorkommen und Verbreitung

Das Maiglöckchen ist in fast ganz Europa verbreitet und wächst bevorzugt in lichten Laub- und Mischwäldern, Gebüschen und Bergwiesen. Besonders oft findet man dichte Bestände in Buchen- und Eichenwäldern. In Deutschland und Österreich steht es unter Naturschutz.

Bedeutung und Verwendung

Convallaria majalis ist auch in der Parfümindustrie und traditionellen Medizin bedeutend. Ihre herzwirksamen Glykoside finden Verwendung in der Pharmazie. Im Garten eignet sich das Maiglöckchen besonders gut zur Unterpflanzung von Gehölzgruppen und bildet dort dichte und langlebige Teppiche. Beachten Sie die Giftigkeit der Pflanze und platzieren Sie diese sicher, um Kinder und Haustiere zu schützen.

Convallaria keiskei – Das Japanische Maiglöckchen

Convallaria keiskei ist vor allem in Japan, Korea und Nordostchina heimisch. Diese Art bevorzugt schattige und feuchte Bedingungen und ist häufig in lichten Wäldern und an Waldrändern zu finden.

Aussehen und Merkmale

Diese Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 20 bis 30 cm. Ihre Blüten sind etwas größer und erscheinen in lockeren, traubigen Blütenständen. Die weißen, glockenförmigen Blüten verströmen einen intensiven Duft. Im Spätsommer entwickeln sich leuchtend rote, giftige Beeren.

Standort und Pflege

Convallaria keiskei gedeiht am besten in halbschattigen bis schattigen Lagen mit feuchtem, gut durchlässigem Boden. Pflanzen Sie die Rhizome im Herbst in humusreiche Erde. Mulchen Sie die Pflanzstelle und halten Sie diese konstant feucht, besonders im Frühjahr. Die Pflanze breitet sich über Rhizome aus und bildet im Laufe der Zeit dichte Bestände.

Verwendung und Bedeutung

Diese Art eignet sich hervorragend für naturnahe Gärten und die Unterpflanzung von Gehölzgruppen. Ihre dekorativen Blüten und Robustheit machen sie zu einer wertvollen Ergänzung für schattige Gartenbereiche. Denken Sie daran, dass auch diese Pflanze giftig ist und sicher platziert werden sollte.

Convallaria pseudomajalis – Das Amerikanische Maiglöckchen

Convallaria pseudomajalis ist in Nordamerika, speziell im Osten der USA und Kanadas beheimatet. Sie bevorzugt feuchte, schattige Standorte in Laub- und Mischwäldern.

Aussehen und Merkmale

Diese Art erreicht eine Höhe von 15 bis 25 cm und hat kleinere Blüten, die weniger stark duften. Die Blätter sind schmaler und lanzettlicher als die der anderen Arten.

Standort und Pflege

Pflanzen Sie Convallaria pseudomajalis in halbschattigen bis schattigen Lagen mit gut drainierter, humusreicher Erde. Eine Mulchauflage kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu halten. Pflanzen Sie die Rhizome im Herbst und halten Sie die Pflanzstelle im Frühjahr gleichmäßig feucht.

Verwendung und Bedeutung

Das Amerikanische Maiglöckchen ist hervorragend geeignet zur Gestaltung von Schattenrabatten und als Unterpflanzung von Gehölzgruppen. Aufgrund der Giftigkeit sollten Sie die Pflanze in einem sichereren Bereich des Gartens platzieren.

Maiglöckchen Sorten und ihre Besonderheiten

Neben den natürlichen Arten gibt es zahlreiche Zuchtformen von Convallaria majalis, die durch besondere Blatt- und Blütenmerkmale auffallen.

‚Albostriata‘ – Das Gestreifte Maiglöckchen

Diese Sorte zeichnet sich durch grün-weiß gestreifte Blätter aus und blüht mit weißen, stark duftenden Blüten. Sie erreicht eine Höhe von 20 bis 25 cm und eignet sich für schattige Standorte.

‚Flore Pleno‘ – Das Gefüllte Maiglöckchen

‚Flore Pleno‘ hat gefüllte, weiße Blüten und erreicht eine Höhe von 15 bis 25 cm. Diese Sorte bildet dichte Teppiche und eignet sich gut für halbschattige bis schattige Lagen.

‚Fortins Giant‘ – Das Riesen-Maiglöckchen

Diese robuste Sorte kann bis zu 40 cm hoch werden und zeichnet sich durch große Blütenstände aus. ‚Fortins Giant‘ ist ideal für naturnahe Gärten und als Unterpflanzung von Gehölzen geeignet.

‚Rosea‘ – Das Rosa Maiglöckchen

Mit ihren zartrosa Blüten bietet ‚Rosea‘ einen besonderen farblichen Akzent. Sie erreicht eine Höhe von 20 bis 30 cm und gedeiht gut an halbschattigen Standorten.

‚Silberconfolis‘ – Das Weißrandige Maiglöckchen

Diese Sorte beeindruckt durch ihre silbrig gerandeten Blätter und erreicht eine Höhe von etwa 25 cm. ‚Silberconfolis‘ ist ein attraktiver Blickfang in jedem Schattenbeet.

‚Striata‘ – Das Gestreifte Maiglöckchen

‚Striata‘ hat gelb gestreifte Blätter und erreicht Höhen zwischen 20 und 25 cm. Die gestreiften Blätter sorgen für ein interessantes Erscheinungsbild das ganze Jahr über.

‚Grandiflora‘ – Die Großblütige Maiglöckchen-Sorte

‚Grandiflora‘ zeichnet sich durch besonders große Blüten aus und wird bis zu 30 cm hoch. Diese Sorte eignet sich hervorragend als Schnittblume und fügt sich harmonisch in schattige Rabatten ein.

Egal, welche Sorte Sie wählen, alle Maiglöckchen sind winterhart und pflegeleicht. Bedenken Sie jedoch stets die Giftigkeit aller Pflanzenteile und pflanzen Sie diese sicher abseits von Kindern und Haustieren.

Bilder: AmysArt / iStockphoto