Mädchenauge

Mädchenauge winterhart: Tipps für Pflege & Überwinterung

Mädchenaugen bestechen durch ihre leuchtende Blütenpracht und ihre Anspruchslosigkeit. Für eine erfolgreiche Kultivierung im Garten ist jedoch die Kenntnis der spezifischen Winterhärte der jeweiligen Art und die Beachtung einiger Pflegehinweise unerlässlich.

Winterhärte der verschiedenen Mädchenauge-Arten

Die Winterhärte des Mädchenauges variiert stark je nach Art. Während mehrjährige Mädchenauge-Arten in der Regel winterhart sind, gibt es dennoch Unterschiede, die beachtet werden sollten:

  • Großblumiges Mädchenauge (Coreopsis grandiflora): Diese Art, insbesondere Sorten wie ‚Early Sunrise‘, ist bis zu Temperaturen von -17°C winterhart. Andere Sorten können sogar bis -23°C überstehen.
  • Kleines Mädchenauge (Coreopsis lanceolata): Diese Art ist bis -23°C winterhart und eignet sich gut für kalte Regionen.
  • Quirlblättriges Mädchenauge (Coreopsis verticillata): Ebenso robust, widersteht diese Art Temperaturen bis -23°C.
  • Hohes Mädchenauge (Coreopsis tripteris): Mit einer Winterhärte bis -34°C ist diese Art besonders für sehr kalte Gebiete geeignet.
  • Einjähriges Färber-Mädchenauge (Coreopsis tinctoria): Diese Art ist nicht winterhart und muss jährlich neu ausgesät werden.

Beim Kauf von Mädchenaugen empfiehlt es sich, die spezifische Winterhärte der Sorte zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den klimatischen Bedingungen Ihres Gartens entspricht.

Lesen Sie auch

Schutzmaßnahmen für Mädchenaugen im Winter

Auch winterharte Mädchenauge-Arten können von zusätzlichen Schutzmaßnahmen profitieren, um extremen Bedingungen besser standzuhalten. Hier sind einige bewährte Methoden:

1. Mulchen und Abdecken:

  • Bedecken Sie den Wurzelbereich im Spätherbst mit einer 5-10 cm dicken Schicht aus Rindenmulch, Laub oder Stroh, um die Wurzeln vor starkem Frost zu schützen und den Boden zu temperieren. Vermeiden Sie jedoch das direkte Bedecken der Pflanzenteile, um Schimmelbildung zu verhindern.

2. Kübelpflanzen schützen:

  • Stellen Sie Kübelpflanzen an einen geschützten Ort, zum Beispiel an eine Hauswand. Umwickeln Sie den Kübel mit isolierendem Material wie Gartenvlies oder Jutesäcken und stellen Sie ihn auf eine Styroporplatte oder Holzunterlage, um den Wärmeverlust von unten zu minimieren.

3. Rückschnitt und Pflanzenteile:

  • Schneiden Sie die Pflanzen im Spätherbst bodennah zurück und bedecken Sie sie locker mit Tannenreisig oder ähnlichem Material. Dies hilft, Frosttrocknis und extreme Temperaturschwankungen zu verhindern.

4. Bewässerung im Winter:

  • Gießen Sie die Pflanzen auch gelegentlich im Winter, besonders bei langen Trockenperioden. Achten Sie darauf, dass die Erde mäßig feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe.

5. Windschutz:

  • Schützen Sie die Mädchenaugen vor kalten Winden, indem Sie sie in der Nähe von windgeschützten Bereichen pflanzen oder einen temporären Windschutz aufstellen.

6. Platzierung und Standortwahl:

  • Ein geschützter Standort ist wichtig. Pflanzen Sie Mädchenaugen vorzugsweise nahe an Gebäuden oder unter Sträuchern, die zusätzlichen Schutz bieten.

Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr

Das Mädchenauge kann sowohl im Herbst als auch im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Der Zeitpunkt des Rückschnitts hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Pflanzen und das Erscheinungsbild Ihres Gartens.

Herbstschnitt

  • Förderung der Winterhärte: Ein Rückschnitt im frühen Herbst fördert die Bildung von Überwinterungsrosetten, die der Pflanze helfen, besser durch den Winter zu kommen.
  • Aufgeräumtes Erscheinungsbild: Ein herbstlicher Rückschnitt sorgt dafür, dass Ihr Garten im Winter aufgeräumter aussieht.

Frühjahrsschnitt

  • Schutz der Tierwelt: Verschieben Sie den Rückschnitt bis Februar oder März, um den Samenständen als Nahrungsquelle für Vögel zu dienen und den verbliebenen Pflanzenteilen nützliche Insekten Unterschlupf zu bieten.
  • Förderung der Blüte: Ein Rückschnitt im Frühjahr regt das Wachstum neuer Triebe und eine reiche Blütenbildung an. Schneiden Sie die Pflanzen wenige Zentimeter über dem Boden zurück.

Mädchenauge vermehren

Das Mädchenauge kann durch Aussaat, Teilung und Stecklinge vermehrt werden. Jede Methode hat ihre speziellen Vorteile und ist für unterschiedliche Gartenkonzepte geeignet.

Aussaat

Die Vermehrung durch Aussaat ist ideal für einjährige und kurzlebige Sorten. Sie sollten die Samen im März oder April im Haus vorziehen. Da Mädchenaugen Lichtkeimer sind, sollten Sie die Samen nur leicht andrücken und mit Folie abdecken, um die Feuchtigkeit zu halten. Bei etwa 18°C keimen die Samen innerhalb von 4-6 Wochen. Gewöhnen Sie die Sämlinge nach der Keimung allmählich an kühlere Temperaturen und setzen Sie sie ab Mitte Mai ins Freiland.

Teilung

Mehrjährige Mädchenaugen können durch Teilung im Frühjahr oder Herbst vermehrt werden. Graben Sie die Mutterpflanze vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten in mehrere Stücke. Jede Teilpflanze sollte genügend Wurzeln und mindestens einen gesunden Trieb haben. Setzen Sie die geteilten Stücke wieder ein und gießen Sie sie gründlich.

Stecklinge

Für die Stecklingsvermehrung schneiden Sie im Juni oder Juli 10-15 cm lange Triebe ohne Blüten ab und entfernen die unteren Blätter. Stecken Sie die Stecklinge in feuchte Anzuchterde und bedecken Sie sie mit einer Plastiktüte oder Folie, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lassen Sie die Stecklinge bei Temperaturen zwischen 15 und 18°C wurzeln. Sobald sie genügend Wurzeln entwickelt haben, können sie ins Freiland umgesetzt werden.

Durch die Beachtung dieser bewährten Methoden können Sie sicherstellen, dass Ihr Mädchenauge kräftig wächst und blüht, egal für welche Vermehrungsart Sie sich entscheiden.