Winterharte Lobelien: Tipps zur Überwinterung & Pflege
Winterharte Lobelienarten bereichern den Garten mit ihrer Blütenpracht und sind relativ pflegeleicht. Dieser Artikel stellt beliebte Sorten vor und gibt Tipps zur optimalen Pflege im Winter.
Winterharte Lobelienarten
Einige Arten der Lobelien sind gegen Kälte beständig und können problemlos in winterlichen Gärten verbleiben. Besonders hervorzuheben sind folgende winterharte Sorten:
- Lobelia cardinalis (Kardinalslobelie): Diese Staudenart beeindruckt nicht nur durch ihre leuchtenden roten Blüten, sondern auch durch ihre Fähigkeit, in unseren Breiten mehrere Winter zu überstehen. Ideal platziert ist sie an sonnigen Standorten mit durchgehend feuchten Böden, beispielsweise in der Nähe von Teichen oder Bachläufen. Die Kardinalslobelie erreicht Höhen von bis zu 120 cm und setzt von Juli bis September farbenfrohe Akzente.
- Lobelia siphilitica (Blaue Kardinals-Lobelie): Bekannt für ihre ausdauernde Blühfreudigkeit, zeigt diese Art von Juli bis September blaue oder vereinzelt auch weiße Blütenkerzen. Sie bevorzugt frische bis feuchte Standorte und eignet sich gut für Staudenbeete. Die Blaue Kardinals-Lobelie erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 80 cm. Achten Sie auf ausreichenden Winterschutz, damit die Pflanze gut durch die kalte Jahreszeit kommt.
- Lobelia speciosa (Prachtlobelie): Diese Hybridsorte, auch als „Russian Princess“ bekannt, besticht durch ihre großen Blüten in verschiedenen Farben. Obwohl sie nur eine kurze Blütezeit von etwa zwei Monaten im Sommer hat, ist sie ein echter Hingucker in jedem Garten. Die Prachtlobelie bevorzugt feuchte Böden und eignet sich ebenfalls hervorragend für die Teichrandbepflanzung.
Diese winterharten Lobelien bereichern Ihren Garten und benötigen nur minimalen Schutz, um in kalten Wintern zu überleben.
Pflege von winterharten Lobelien im Winter
Winterharte Lobelienarten benötigen während der kalten Jahreszeit spezielle Maßnahmen, um gut durch den Winter zu kommen. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
Winterschutz für Beetpflanzen
Obwohl einige Arten als winterhart gelten, ist ein effektiver Winterschutz entscheidend für das Überleben der Pflanzen:
- Abdeckung: Decken Sie die Pflanzen im Spätherbst mit einer dicken Schicht Laub, Tannenzweigen oder Vlies ab. Dies schützt die empfindlichen Wurzeln sowie die Basis der Stauden bei Frost bis -10°C.
- Rückschnitt: Schneiden Sie die Lobelien bis auf eine Handbreit über dem Boden zurück, bevor Sie die Abdeckung anbringen. Dies hilft der Pflanze, ihre Energie zu sparen und reduziert die Gefahr von Pilzbefall.
- Wässern: Gießen Sie die Lobelien im Winter nur mäßig, um Staunässe und Frostschäden zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Substrat nicht vollkommen austrocknet.
Überwinterung von Kübelpflanzen
Kübelpflanzen benötigen besondere Aufmerksamkeit, da ihre Wurzeln bei niedrigeren Temperaturen stärker der Kälte ausgesetzt sind:
- Standortwahl: Stellen Sie die Kübelpflanzen an einen frostfreien, hellen Ort. Geeignete Winterquartiere sind unbeheizte Wintergärten, Treppenhäuser oder helle Keller.
- Temperatur: Halten Sie die Temperatur im Winterquartier idealerweise zwischen 5 und 10 Grad Celsius.
- Wässern und Düngen: Gießen Sie die Pflanzen etwa alle zwei Wochen mäßig und verzichten Sie auf Düngergaben während der Wintermonate.
Vorsichtsmaßnahmen im Frühjahr
Sobald die ersten warmen Tage im Frühjahr erscheinen, ist es wichtig, die Pflanzen langsam an die Außentemperaturen zu gewöhnen:
- Schutz vor Spätfrost: Entfernen Sie die winterliche Abdeckung erst, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Schützen Sie die jungen Triebe bei nächtlichen Spätfrösten weiterhin mit Reisig oder Vlies.
- Ausräumen: Bringen Sie Kübelpflanzen schrittweise an ihren Sommerstandort und erhöhen Sie allmählich die Wassergaben. Lassen Sie die Pflanzen anfangs im Schatten oder Halbschatten stehen, um sie an die direkte Sonneneinstrahlung zu gewöhnen.
Mit diesen gezielten Maßnahmen übersteht Ihre winterharte Lobelie den Winter robust und vital.
Vermehrung von winterharten Lobelien
Winterharte Lobelien lassen sich auf mehrere effektive Weisen vermehren. Dies ermöglicht Ihnen, die prächtigen Pflanzen zu vervielfältigen und auch in den kommenden Jahren Freude an ihnen zu haben.
- Stecklinge: Schneiden Sie im November gesunde Triebe ab und stellen Sie sicher, dass die Pflanzen rechtzeitig ins Haus gebracht werden. Platzieren Sie die Stecklinge in Töpfen mit Anzuchterde und decken Sie diese mit einer transparenten Tüte ab, um die Feuchtigkeit zu bewahren. An einem hellen, kühlen Standort zwischen 10 und 15 Grad Celsius finden die Stecklinge ideale Verhältnisse zum Wurzeln.
- Teilung: Im Frühjahr ist der optimale Zeitpunkt, um Ihren Lobelienbestand durch Teilung zu vermehren. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie den Wurzelballen vorsichtig mit einem scharfen Messer oder Spaten. Pflanzen Sie die geteilten Stücke sofort an einem neuen Standort ein, um das Wachstum zu fördern.
- Samen: Einige Lobelienarten lassen sich auch durch Samen vermehren. Entfernen Sie die trockenen Fruchtstände, wenn sie sich braun verfärbt haben, und schütteln Sie die Samen auf einem hellen Tuch aus. Lagern Sie die Samen kühl und trocken bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr, etwa ab April. Bei der Aussaat sollten Sie die Samen nur leicht andrücken, da Lobelien zu den Lichtkeimern gehören und nicht mit Erde bedeckt werden sollten.
Mit diesen Methoden können Sie Ihren Garten jährlich mit neuen, kräftigen Pflanzen bereichern und die prachtvollen Blüten der winterharten Lobelien genießen.