Wasserpflanzen

Wasserdost: Richtig Pflanzen & Pflegen (Blütezeit & mehr)

Der Wasserdost ist eine imposante Staude für feuchte Gartenbereiche. Erfahren Sie alles über die Standortansprüche, die richtige Pflege und Vermehrung dieser wertvollen Bienenweide.

Herkunft

Wasserdost (Eupatorium), auch als Wasserhanf oder Kunigundenkraut bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Mit etwa 45 Arten ist die Gattung in gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel verbreitet. Mehrheitlich handelt es sich um mehrjährige, nicht verholzende Stauden, die für ihre attraktiven Blüten geschätzt werden.

In Europa ist der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) heimisch, der an feuchten Waldrändern, Gräben und Feuchtwiesen vorkommt. Diese Pflanzen lieben nährstoffreiche, gut durchlässige, feuchte Böden, die halbschattig bis sonnig sein können.

Wasserdost hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Schon bei den Römern und Griechen wurde er aufgrund seiner medizinischen Eigenschaften geschätzt und war als Kunigundenkraut bekannt. Auch nordamerikanische Ureinwohner nutzten ihn gegen Erkältungskrankheiten. Durch seine Bitter- und Gerbstoffe bleibt er in der pflanzlichen Medizin relevant.

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Frei wachsend findet man den Wasserdost bevorzugt an Standorten mit hoher Bodenfeuchtigkeit und gutem Nährstoffangebot. Diese Pflanzen sind auch besonders wertvoll für naturnahe Gärten, da sie viele Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anziehen.

Wuchs

Der Wasserdost ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze. Die Wuchshöhe variiert je nach Art und Standort von etwa 50 bis 300 Zentimetern. Der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) erreicht Höhen von 50 bis 175 Zentimetern, während andere Arten wie der Große Garten-Wasserdost bis zu 300 Zentimeter hoch werden können.

Die Stauden haben aufrechte, meist unverzweigte Stängel, die erst im oberen Bereich verzweigen und oft rötlich überlaufen sind. Der Wuchs ist horstbildend, und die Pflanzen sterben im Winter oberirdisch ab, treiben aber im Frühjahr wieder kräftig aus.

Typische Merkmale sind:

  • Aufrechte, leicht überhängende Horste
  • Rötlich überlaufene Stängel
  • Winterhärte bis -25° C
  • Bildung von Rhizomen als Speicherorgan

Der Wasserdost bevorzugt gut feuchte Standorte und gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Plätzen im Garten.

Blätter

Die Blätter des Wasserdosts sind in der Regel handförmig gefiedert und gegenständig am Stängel angeordnet. Sie bestehen aus drei bis fünf lanzettlichen Segmenten, die an Hanfpflanzen erinnern. Die Blätter sind dunkelgrün und am Rand gezähnt.

Typische Merkmale:

  • Handförmig gefiederte Blätter mit drei bis fünf Teilen
  • Kurz gestielte oder ungestielte Blätter
  • Dunkelgrüne Blattfarbe

Die gegenständigen Blätter tragen zum imposanten Erscheinungsbild der Pflanze bei.

Blüte

Der Wasserdost blüht von Juli bis September. Die kleinen röhrenförmigen Einzelblüten sind zu auffälligen Blütenkörbchen zusammengefasst, die in dichten, rispigen Trugdolden angeordnet sind. Diese schirmartigen Blüten erzielen eine flächige Farbwirkung.

Die Farbpalette reicht von zartem Rosa, wie beim Gewöhnlichen Wasserdost (Eupatorium cannabinum), bis hin zu kräftigem Purpur beim Gefleckten Wasserdost (Eupatorium maculatum) und hellem Violett beim Hohlstängligen Wasserdost (Eupatorium fistulosum). Der Große Wasserdost (Eupatorium fistulosum ‚Album‘) bietet rein weiße Blüten.

Die Blüten ziehen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, die den reichen Nektar besonders in der blütenarmen Spätsommerzeit schätzen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, und die Samen werden mit einem Pappus durch den Wind verbreitet.

Merkmale der Blüten:

  • Zusammengesetzte Blütenkörbchen aus bis zu 50 Einzelblüten
  • Farben von Rosa, Purpur, Violett bis Blau und Weiß
  • Weit herausragende Griffel

Welcher Standort ist geeignet?

Der Wasserdost bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, durchlässige Böden mit hohem Humusgehalt. Er gedeiht ideal im Halbschatten, verträgt aber auch sonnige Standorte, sofern ausreichend Wasser vorhanden ist.

Natürliche Standorte sind feuchte Waldränder, Ufer von Gräben und Bächen sowie Feuchtwiesen. Eine leicht lehmige oder tonhaltige Erde, idealerweise mit Kalk und Humus, ist optimal. Der Boden sollte kontinuierlich feucht gehalten werden, vor allem während der Blütezeit im Sommer.

Empfohlene Standorte:

  • Feuchte Waldränder
  • Ufer von Gräben und Bächen
  • Feuchtwiesen
  • Halbschattige bis sonnige Plätze mit guter Wasserversorgung

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Wasserdost bevorzugt feuchte, nährstoffreiche und durchlässige Böden. Leicht lehmige oder tonhaltige Böden mit Humusgehalt und Kalkanteil sind ideal. Eine gute Bodenstruktur verhindert Staunässe, welche die Pflanze schädigen kann.

Besonders während der Blütezeit im Sommer ist eine kontinuierliche Feuchtigkeit entscheidend. Für leichte, sandige Böden wird die Beimischung von Kompost oder Laubhumus empfohlen, um die Wasserspeicherkapazität zu erhöhen.

Merkmale des idealen Bodens:

  • Feucht und nährstoffreich
  • Durchlässig zur Vermeidung von Staunässe
  • Hoher Humusgehalt
  • Lehmige oder tonhaltige Struktur
  • Kalkanteil

Wasserdost pflegen

Der Wasserdost ist relativ pflegeleicht, benötigt jedoch in bestimmten Situationen besondere Maßnahmen. In heißen Sommern muss er ausreichend gewässert werden, und sandige Böden sollten mit Kompost oder Humus angereichert werden. Ein durchdringendes Gießen ist empfehlenswert, damit die Wurzeln tiefere Bodenschichten erreichen.

Ein Rückschnitt im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr fördert die Vitalität der Pflanze. Lassen Sie die Blütendolden im Winter stehen, da sie dekorativ wirken. Mitte Mai kann ein Rückschnitt auf etwa 40 Zentimeter die Wuchsform verbessern und die Anzahl der Blütenstände erhöhen.

Zur Verjüngung der Stauden durch Teilung ist besonders an nährstoffärmeren Standorten alle zwei bis vier Jahre sinnvoll. Entfernen Sie gelegentlich schwache Wurzeln und Triebe. Hohe Arten sollten zudem stabilisiert werden.

Wasserdost ist robust, kann aber gelegentlich von Schädlingen wie Blattläusen oder Weißen Fliegen befallen werden. Regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls biologische Schädlingsbekämpfung sind ratsam.

Pflanzung

Der Wasserdost wird vorzugsweise im Frühjahr gepflanzt. Da die Pflanze groß werden kann, sollte sie im Hintergrund des Staudenbeets platziert werden. Anreicherung des Bodens mit Kompost oder Laubhumus verbessert die Wasserspeicherfähigkeit.

Wichtige Schritte bei der Pflanzung:

  1. Ein Pflanzloch graben, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  2. Den Boden am Grund des Pflanzlochs lockern.
  3. Kompost oder Laubhumus einarbeiten.
  4. Den Wasserdost einsetzen und das Pflanzloch mit der angereicherten Erde füllen.
  5. Die Erde rund um die Pflanze leicht andrücken.
  6. Gründlich wässern.

Bei sonnigen Standorten muss entsprechend häufiger gewässert werden. Zur Verjüngung und Wachstumsförderung kann es erforderlich sein, die Stauden alle paar Jahre zu teilen.

Verwendung

Wasserdost ist vielseitig verwendbar und eignet sich sowohl für naturnahe Gärten als auch für klassische Staudenbeete. Er passt gut in Rabatten, Wildblumenbeete oder an Teichränder. Dank seiner Wuchshöhe kann er als Sichtschutz dienen.

Kombinationen wie Purpur-Wasserdost (Eupatorium purpureum subsp. maculatum) mit Wiesenknopf (Sanguisorba tenuifolia ‚Alba‘) schaffen attraktive Farbkontraste. Kleinere Arten wie der Blaue Wasserdost (Eupatorium coelestinum) sind ideal für kleinere Gärten.

Auch im Kübel kann Wasserdost kultiviert werden, wobei die Pflanzen tendenziell kleiner bleiben. Alle Arten sind wertvolle Nektarspender und fördern die Biodiversität.

Historisch wurde Wasserdost als Heilpflanze genutzt, insbesondere gegen Fieber und Erkältungen. Aufgrund möglicher toxischer Effekte sollte die eigenständige Ernte und Verwendung vermieden werden, sicherer ist die äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen, Salben oder Tinkturen.

Wasserdost richtig schneiden

Im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr schneiden Sie die abgestorbenen Stängel auf Bodenhöhe ab. Ein Rückschnitt Mitte Mai auf etwa 40 Zentimeter fördert kompakteren Wuchs und eine reichere Blüte. Um unkontrollierte Selbstaussaat zu vermeiden, entfernen Sie die Blütenstände nach der Blüte, bevor die Samen reifen.

Wasserdost vermehren

Wasserdost kann durch Teilung, Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden. Die Teilung erfolgt im zeitigen Frühjahr, indem die Pflanze ausgegraben und der Wurzelballen zerteilt wird. Anschließend pflanzen und gründlich wässern.

Aussaat ist im Frühjahr möglich. Gesammelte Samen können direkt im Garten oder in Aussaatschalen vorgezogen werden. Die Samen mit leicht feuchter Erde bedecken und bei etwa 18 bis 20 °C keimen lassen.

Stecklinge sollten von leicht verholzten Trieben genommen werden. Sie bewurzeln sich am besten im Frühjahr. Entfernen Sie verwelkte Blüten, wenn keine Selbstaussaat gewünscht ist.

Krankheiten & Schädlinge

Wasserdost ist grundsätzlich robust. Gelegentlich treten jedoch Schädlinge wie Weiße Fliegen und Blattläuse auf. Auch Echter Mehltau kann bei trockenen Bedingungen vorkommen. Schnecken schaden vor allem jungen Trieben, aber die Pflanze wächst schnell genug, um den Schaden zu überwinden.

Regelmäßige Kontrolle und biologische Schädlingsbekämpfungsmittel helfen, diese Probleme in Schach zu halten. Wasserdost trägt mit seinen zahlreichen Blüten zur Förderung der Biodiversität im Garten bei.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird Wasserdost auch Kunigundenkraut genannt?

Wasserdost wird als Kunigundenkraut bezeichnet, da er bereits bei den Römern und Griechen für seine medizinischen Eigenschaften geschätzt wurde und unter diesem Namen bekannt war. Auch nordamerikanische Ureinwohner nutzten ihn gegen Erkältungskrankheiten.

Ziehen alle Wasserdost-Arten Insekten an?

Ja, alle Wasserdost-Arten sind wertvolle Nektarspender und ziehen eine Vielzahl von Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Besonders der Nektar des Wasserdosts ist für Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle im Spätsommer.

Wie muss man den Boden vorbereiten, wenn man Wasserdost anpflanzen möchte?

Für die Pflanzung von Wasserdost sollte der Boden feucht, nährstoffreich und durchlässig sein. Falls der Boden leicht und sandig ist, empfiehlt sich die Beimischung von Kompost oder Laubhumus, um die Wasserspeicherkapazität zu erhöhen und Staunässe zu vermeiden.

Sind alle Teile des Wasserdosts giftig?

Ja, der Wasserdost gilt als leicht giftig und sollte nicht in größeren Mengen konsumiert werden, da er bei Überdosierung zu Brechreiz führt. Von einer Selbstmedikation wird daher abgeraten. Sicherer ist die äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen, Salben oder Tinkturen.

Bilder: Klaus Brauner / stock.adobe.com