Stecklinge auswählen und vorbereiten
Hydrangea anomala ssp. petiolaris, wie die Kletterhortensie im botanischen Latein bezeichnet wird, kann am besten über Kopfstecklinge vermehrt werden. Dabei handelt es sich um die Triebspitzen eines bereits verholzten, möglichst diesjährigen Seitentriebes. Dieser sollte weder geblüht haben noch Blütenknospen aufweisen, beides raubt dem Steckling schlicht zu viel Kraft. Wählen Sie einen etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Seitentrieb aus und schneiden Sie ihn knapp unterhalb eines Auges ab. Sämtliche unteren Blätter sollten entfernt werden, damit der Steckling nicht zu viel Feuchtigkeit verdunstet. Die zwei bis drei obersten Blätter können jedoch stehen bleiben.
Wann werden Kletterhortensien am besten vermehrt?
Der beste Zeitpunkt, um Kletterhortensien zu vermehren, sind die Sommermonate Juli und August. Diese Hortensienart blüht zwischen Juni und Juli, so dass die Blüte bis zum Stecklingsschnitt abgeschlossen ist. Außerdem hatten die jungen Triebe ausreichend Zeit zu reifen.
Pflanzen und Pflegen der Stecklinge
Die zu bewurzelnde Schnittfläche des Stecklings sollte möglichst schräg gehalten sein, da der Trieb so die Wasseraufnahme erleichtert wird. Das Eintauchen in ein Bewurzelungspulver (9,00€ bei Amazon*) regt zusätzlich die Bildung junger Wurzeln an. Anschließend können Sie die Stecklinge der Kletterhortensie in ein Sand-Torf-Gemisch pflanzen, wobei sich ein Mischungsverhältnis von 1:1 am meisten bewährt hat. Stellen Sie den Topf mit den jungen Stecklingen an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und halten Sie sie gleichmäßig feucht.
Jungpflanzen sind noch sehr frostempfindlich
Die Stecklinge sollten nicht im Freien überwintern, da sie noch sehr empfindlich sind und dort erfrieren. Überwintern Sie sie am besten an einem frostfreien, aber kühlen und hellen Ort. Die Jungpflanzen kommen erst im Frühjahr an ihren endgültigen Standort, sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Dies ist frühestens ab Mitte Mai zu erwarten. Füllen Sie das Pflanzloch mit einem Gemisch aus Aushub, reifem Mischkompost und Moorbeeterde auf, damit die jungen Kletterhortensien den bestmöglichen Startschuss haben.
Tipps & Tricks
Nimmt man Stecklinge von belaubten Trieben, muss der Feuchtigkeitsverlust durch die natürliche Transpiration der Blätter begrenzt werden: Sie Stecklinge sollten im Frühbeetkasten oder unter Schutzhauben (z. B. einem übergestülpten Einweckglas) angezogen werden, wo sich eine hohe Luftfeuchtigkeit bilden kann.