Kichererbsen

Kichererbsen anbauen: Erfolgreiche Ernte im eigenen Garten

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Kichererbsen lassen sich auch in unseren Breitengraden anbauen. Dieser Artikel liefert alle wichtigen Informationen von der Standortwahl über die Aussaat und Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung der proteinreichen Hülsenfrüchte.

Kichererbsen anbauen

Anforderungen an Standort und Boden

Kichererbsen bevorzugen sonnige, warme Standorte mit Temperaturen von 20 bis 28 °C am Tag und über 15 °C in der Nacht. Sie sind gut an trockene Bedingungen angepasst und vertragen Trockenheit besser als Feuchtigkeit. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

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Der ideale Boden für Kichererbsen erfüllt folgende Kriterien:

  • Locker und durchlässig
  • Leicht und sandig
  • Nährstoffarm, da Kichererbsen Stickstoff selbst binden
  • Kalkhaltig und schnell erwärmend

Für den Anbau in Deutschland eignen sich besonders milde Regionen, etwa Weinbaugebiete. Um Leguminosenmüdigkeit zu vermeiden, sollte der Anbauort alle vier bis sechs Jahre gewechselt werden.

Aussaat und Vorkultur

Die Aussaat erfolgt ab Mitte Mai direkt ins Freiland, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Der Boden sollte vor der Aussaat gut aufgelockert und von Unkraut befreit sein.

Diese Punkte sind bei der Direktsaat wichtig:

  • Saattiefe: 2-3 cm
  • Reihenabstand: 30 cm
  • Pflanzenabstand in der Reihe: 20 cm

Nach der Aussaat das Beet gründlich wässern.

Eine Vorkultur im Haus ist ab Mitte April möglich. Die Samen werden in Töpfe mit Anzuchterde gesät und an einen warmen, hellen Ort gestellt. Optimal sind Temperaturen zwischen 20 und 22 °C. Bevor die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ins Freiland gesetzt werden, sollten sie abgehärtet werden.

Pflege von Kichererbsenpflanzen

Kichererbsen sind anspruchslos und benötigen wenig Pflege. Das Beet sollte regelmäßig gejätet und unkrautfrei gehalten werden, damit die Pflanzen gut gedeihen.

Gießen ist nur bei längerer Trockenheit und hohen Temperaturen notwendig.

Eine zusätzliche Stickstoffdüngung ist nicht erforderlich, da Kichererbsen in Symbiose mit Knöllchenbakterien leben und Stickstoff selbst binden. Allerdings fördert ein ausreichender Phosphorgehalt im Boden die Aktivität dieser Bakterien. Gegebenenfalls sollte der Boden im Frühjahr gekalkt werden, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Ernte und Lagerung

Zwischen August und Oktober können Kichererbsen geerntet werden, sobald die Samen in den Hülsen rascheln. Es gibt zwei Erntemethoden:

1. Ernte der reifen Samen: Wenn sich die Hülsen gelb färben, wird die gesamte Pflanze geerntet und kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Die Samen fallen beim Trocknen aus den Hülsen oder werden später von Hand herausgelöst.

2. Ernte der grünen Schoten: Die noch grünen Schoten können ähnlich wie Erbsen geerntet und verwendet werden.

Für die Lagerung sollten die Kichererbsen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 14 Prozent getrocknet werden. Richtig getrocknete Kichererbsen sind mehrere Jahre haltbar, wenn sie an einem trockenen, kühlen Ort aufbewahrt werden. Zusätzlich können sie eingefroren oder geröstet werden:

  • Eingefrorene Kichererbsen sind bis zu sechs Monate haltbar.
  • Geröstete Kichererbsen sind ein knuspriger Snack und mehrere Wochen haltbar.

Kichererbsen: Gesunde Hülsenfrüchte

Kichererbsen sind eine wertvolle Quelle für pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe, essentielle Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Besonders Vegetarier und Veganer profitieren von den gesundheitlichen Vorteilen. Kichererbsen tragen signifikant zur täglichen Nährstoffaufnahme bei:

  • Rund 70 % des Tagesbedarfs an Folsäure
  • Etwa 50 % des Tagesbedarfs an Magnesium und Calcium
  • Ungefähr 25 % des Tagesbedarfs an Eisen

Zubereitung von Kichererbsen

Getrocknete Kichererbsen sollten vor der Zubereitung mindestens 12 Stunden eingeweicht werden, um ihre Bekömmlichkeit zu erhöhen. Danach gründlich abspülen und etwa 60 Minuten in frischem Wasser kochen, bis sie weich sind. Kichererbsen bieten viele Zubereitungsmöglichkeiten:

  • Hummus
  • Falafel
  • Currys
  • Salate

Sind rohe Kichererbsen giftig?

Rohe Kichererbsen enthalten Phasin und Saponin, die in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein können, um Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden zu vermeiden. Durch Kochen oder Keimen wird das Phasin abgebaut, sodass die Kichererbsen danach sicher verzehrt werden können. Vor dem Kochen sollten sie mindestens 12 Stunden eingeweicht werden, um die Giftstoffe zu minimieren.

Bilder: bdspn / iStockphoto