Kakaopflanze

Kakaopflanzen: Die ideale Pflege und Anbau-Anleitung

Der Anbau der Kakaopflanze, aus deren Früchten Schokolade gewonnen wird, ist anspruchsvoll und erfordert spezifische Bedingungen. Dieser Artikel beleuchtet die idealen Voraussetzungen für den Kakaoanbau, von der Standortwahl bis zur Ernte.

Die Kakaopflanze: Eine Tropenpflanze mit besonderen Ansprüchen

Der Kakaobaum (Theobroma cacao) gedeiht ausschließlich in tropischen Regionen und stellt hohe Anforderungen an seine Umgebung. Er stammt aus den feuchten Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, gedeiht aber auch in anderen äquatornahen Gebieten. Im sogenannten Kakaogürtel, der sich zwischen 20 Grad nördlicher und südlicher Breite erstreckt, findet der Kakaobaum optimale Wachstumsbedingungen.

Kakaobäume benötigen konstant hohe Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 bis 80 Prozent. Ein gleichmäßiger und reichlicher Niederschlag von 1.500 bis 2.500 Millimetern jährlich ist entscheidend, um den Boden feucht, jedoch nicht mit Staunässe belastet zu halten.

Die Pflanzen vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung und gedeihen am besten in Agroforstsystemen, wo sie von schattenspendenden Bäumen wie Bananen- oder Kokospalmen geschützt werden. Diese sogenannten „Kakaomütter“ bieten den notwendigen Schutz und helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren.

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Nur wenige Blüten des Kakaobaums führen zur Fruchtbildung. Dieser Baum trägt seine Früchte direkt am Stamm, ein Phänomen, das als Kauliflorie bekannt ist. Die langsame und unregelmäßige Fruchtentwicklung erfordert präzise Pflege, um die Produktion zu maximieren.

Die wichtigsten Anbaubedingungen für den Kakaobaum umfassen:

  • Temperatur: Konstant zwischen 25 und 30 Grad Celsius
  • Luftfeuchtigkeit: Mindestens 70 bis 80 Prozent
  • Niederschlag: Gleichmäßig verteilt, 1.500 bis 2.500 Millimeter jährlich
  • Schatten: Notwendig, meist in Kombination mit schattenspendenden Bäumen

Diese besonderen Ansprüche machen den Anbau von Kakao zu einer Herausforderung, die Fachwissen und sorgfältige Pflege erfordert.

Anbaugebiete des Kakaos: Von Lateinamerika nach Afrika und Asien

Dank idealer Klimabedingungen gehört Westafrika zu den führenden Kakaoanbauregionen der Welt

Anbaugebiete des Kakaos: Von Lateinamerika nach Afrika und Asien

Die Kakaopflanze hat ihren Ursprung im Amazonasgebiet und wurde aus Mittel- und Südamerika auf weitere Kontinente verbreitet. Westafrika hat sich dabei zur führenden Anbauregion entwickelt. Fast 70 Prozent der weltweiten Kakaoernte stammen aus dieser Region, hauptsächlich aus der Elfenbeinküste und Ghana. Auch Nigeria zählt zu den bedeutenden Anbauländern. Diese Länder profitieren von idealen klimatischen Bedingungen.

In Lateinamerika, dem Ursprungsgebiet der Kakaopflanze, konzentriert sich der Anbau auf Edelkakao. Länder wie Peru, Venezuela, Kolumbien und Brasilien führen den Anbau seltener Sorten, die teilweise in Kombination mit schattenspendenden Bäumen kultiviert werden.

Seit den 1980er Jahren hat auch Asien im Kakaoanbau deutlich aufgeholt. Indonesien zählt heute zu den weltgrößten Produzenten, gefolgt von Ländern wie Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Das Wachstum in dieser Region wird durch die steigende Nachfrage nach Schokoladenprodukten innerhalb Asiens selbst angetrieben.

Der Kakaogürtel erstreckt sich von Mittel- und Südamerika über Westafrika bis nach Südostasien. Jede Region hat ihre eigenen Schwerpunkte und Herausforderungen im Anbau, von der Sortenvielfalt bis zur Erfüllung ökologischer und sozialer Standards.

Der Anbauprozess: Von der Pflanzung bis zur Ernte

Der Anbauprozess der Kakaopflanze beginnt mit der Pflanzung, die vorwiegend während der Regenzeit erfolgt. Hierbei werden gezüchtete Kakaosämlinge in vorbereitete Löcher oder Gräben gesetzt. Um die benötigte Feuchtigkeit sicherzustellen, sollte der Boden ausreichend nass sein. Junge Kakaobäume benötigen Schutz vor direktem Sonnenlicht und profitieren von schattenspendenden Bäumen wie Bananen- oder Kokospalmen.

Neben der Setzlingsmethode kann die Vermehrung der Kakaopflanze auch durch Samen oder Stecklinge erfolgen. Die Frische des Saatguts ist dabei essenziell, da es schnell seine Keimfähigkeit verliert. Junge Pflanzen werden zunächst in Baumschulen vorgezogen und nach etwa zwei bis vier Wochen in humusreiche Substrate umgepflanzt.

Für das Wachstum benötigen die jungen Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßige, jedoch mäßige Bewässerung. Der Kakaobaum trägt seine ersten Früchte nach etwa drei Jahren und erreicht sein volles Produktionspotenzial nach fünf bis sieben Jahren. Plantagen müssen gepflegt werden, um Schädlings- und Krankheitsbefall zu minimieren.

Die Ernte erfolgt mehrmals im Jahr. Reife Kakaoschoten werden mit Macheten (42,00€ bei Amazon*) vom Baum getrennt und an zentralen Sammelstellen geöffnet, um die Kakaobohnen herauszulösen. Diese müssen zur weiteren Verarbeitung fermentiert und getrocknet werden.

Die manuelle Ernte und die darauffolgende Fermentation und Trocknung sind entscheidend für den charakteristischen Schokoladengeschmack. Fermentierte Bohnen trocknen danach mehrere Tage in der Sonne oder in speziellen Trocknungsanlagen, bevor sie für den Export bereit sind.

Von der Bohne zur Schokolade: Die Verarbeitung der Kakaofrüchte

Nach der Ernte beginnt der komplexe Prozess der Kakaobohnenverarbeitung, der die Grundlage für die spätere Schokoladenherstellung bildet. Der erste Schritt ist die Fermentation, bei der frische Kakaobohnen mitsamt ihrem Fruchtfleisch in spezielle Behälter gegeben werden, die meist mit Bananenblättern ausgelegt sind. Die Fermentation dauert zwischen fünf und sieben Tagen und fördert die Aromaentwicklung.

Anschließend folgt das Trocknen der Kakaobohnen, wodurch der Wassergehalt auf etwa sieben Prozent reduziert wird. Diese Trocknung erfolgt üblicherweise in der Sonne, kann aber in Regionen mit hoher Feuchtigkeit auch maschinell erfolgen, um Schimmelbildung zu verhindern.

Getrocknete Bohnen werden gesäubert und für den Export vorbereitet. In den Zielländern angekommen, werden die Bohnen geröstet, um die Aromen zu entfalten. Danach werden sie gebrochen und geschält, um Kakaonibs zu gewinnen. Diese Nibs werden gemahlen, wodurch eine flüssige Kakaomasse entsteht. Diese enthält sowohl Kakaofeststoffe als auch Kakaobutter und dient als Ausgangsprodukt für Schokolade und andere Kakaoprodukte.

Die Kakaomasse wird häufig noch conchiert, ein Prozess, bei dem die Masse über einen längeren Zeitraum gerührt wird, um das Aroma und die Textur der Schokolade zu verfeinern. Schließlich wird die Schokoladenmasse in Formen gegossen und abgekühlt.

Alle diese Schritte tragen dazu bei, dass aus den rohen Kakaobohnen die köstliche Schokolade wird, die viele von uns lieben.

Herausforderungen im Kakaoanbau: Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen

Der Kakaoanbau steht vor bedeutenden ökologischen und sozialen Herausforderungen. Der Anbau in Monokulturen führt zu Bodendegradation, Verlust der Biodiversität und Abholzung. Diese Methoden begünstigen zudem den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, was Umweltverschmutzungen und Bodenerosionen zur Folge hat. Auch der Klimawandel gefährdet durch extreme Temperaturen und unregelmäßige Niederschläge den Anbauertrag.

Soziale Probleme auf Kakaoplantagen sind ebenfalls gravierend. Viele Kakaobauern leben in Armut; Kinderarbeit ist in einigen Regionen immer noch weit verbreitet. In Westafrika bewirtschaften die meisten Kleinbetriebe weniger als sieben Hektar.

Es gibt Initiativen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Fair-Trade-Programme und Bio-Zertifizierungen setzen sich für gerechtere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen ein. Nachhaltige Anbaumethoden, wie der naturnahe Agroforstanbau, verbessern die Bodenqualität und die Widerstandsfähigkeit der Plantagen gegenüber Klimaveränderungen.

Diese nachhaltigen Praktiken bieten den Kakaobauern nicht nur eine Diversifizierung ihres Einkommens, sondern auch langfristige Vorteile für die Umwelt und die Lebensqualität der Menschen in den Anbaugebieten.

Bilder: Prachaya Roekdeethaweesab / Shutterstock