Bienen meiden das Kraut
Das Jakobsgreiskraut dient vielen anderen Insekten wie Schmetterlingen und Fliegen als Nahrungsquelle, den Bienen jedoch kaum. Stehen interessantere Nektarpflanzen zur Verfügung, fliegen Bienen das Jakobskreuzkraut erst gar nicht an, denn der Nektarertrag der strahlend gelben Blüten ist zu gering.
Finden die fleißigen Pollensammler jedoch keine anderweiten Nahrungspflanzen, sind sie gezwungen den Pollen des Jakobskreuzkrauts zu ernten. Die kleinen Brummer scheiden die Giftstoffe direkt wieder aus. Der Honig kann jedoch belastet sein.
Grenzwerte für Nahrungsmittel
Neben Honig konnten auch in Eiern und Milch bereits Spuren von PA nachgewiesen werden. Experten betonen, dass jedes Mikrogramm des Stoffes zu viel ist, da sich PA im Körper anreichert und es zu schleichenden Schäden kommen kann. Möglicherweise löst der Giftstoff sogar Krebs aus. Die EU diskutiert aus diesem Grund derzeit über die Einführung eines einheitlichen Grenzwertes.
Bei einer aktuellen Analyse von 126 Honigproben lagen jedoch nur sieben Proben über dem empfohlenen Grenzwert von 140 Mikrogramm PA je Kilo. Bei nahezu der Hälfte der Proben ließ sich keinerlei PA nachweisen.
Ratschlag für Hobbyimker
Wenn das Jakobskreuzkraut in voller Blüte steht, geht für viele Imker die Honigernte in unserer Agrarlandschaft fast zu Ende. Um eine PA-Belastung des Honigs zu vermeiden raten Experten dazu, den Honig vor der Blütezeit des Jakobsgreiskrautes zu schleudern und den Rest der Sommertracht den Bienen als natürliche Nahrung zu überlassen.
Für die Insekten ist der PA-Gehalt des Honigs unbedenklich und sie nehmen anders als Pferde und Rinder keinen Schaden.
Tipp
Möchten Sie auf wohlschmeckenden Sommerhonig nicht verzichten und gleichzeitig sichergehen, dass kein PA im Honig enthalten ist, sollten Sie diesen von einem Imker aus der Region beziehen. Erfragen Sie, ob dessen Bienenstöcke in der Nähe eines größeren Jakobskreuzkraut-Bestandes stehen.