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Iris-Samen ernten und vermehren: Wie geht das?

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Iris aus Samen zu ziehen erfordert Geduld und die richtige Technik. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Iris-Samen durch Kaltkeimung und Stratifikation erfolgreich zum Keimen bringen und welche Pflege die Sämlinge benötigen.

Iris säen
Werden die Iris-Blüten nicht abgeschnitten, bilden sich die Samenstände

Aussaat von Iris-Samen: Zeitpunkt und Methoden

Iris-Samen können sowohl im Freiland als auch in Töpfen ausgesät werden. Der optimale Zeitpunkt dafür liegt im Frühjahr oder Herbst. Um eine erfolgreiche Keimung zu gewährleisten, sollten einige spezifische Methoden beachtet werden.

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Kaltkeimung und Stratifikation

Viele Iris-Arten sind Kaltkeimer, was bedeutet, dass ihre Samen eine Kälteperiode benötigen, um die Keimruhe zu brechen. Dies kann durch natürliche Wintertemperaturen im Freiland geschehen oder durch eine künstliche Stratifikation:

  • Mischen Sie die Samen mit feuchtem Sand in einem Beutel und halten Sie diesen zunächst bei Raumtemperatur (18-22°C) für 2 bis 4 Wochen.
  • Anschließend lagern Sie den Beutel für 4 bis 6 Wochen im Kühlschrank bei etwa 5°C. Beobachten Sie regelmäßig, ob die Samen keimen.

Aussaat im Topf

Für die Aussaat im Topf benötigen Sie durchlässige Blumenerde. Die Iris-Samen werden gleichmäßig auf die Oberfläche der Erde verteilt und leicht bedeckt, da sie Dunkelkeimer sind:

  • Halten Sie den Topf für die ersten 2 bis 4 Wochen bei etwa 18-22°C.
  • Platzieren Sie den Topf danach für 4 bis 6 Wochen im Kühlschrank.
  • Lassen Sie den Topf anschließend wieder auf Zimmertemperatur kommen, um die Keimung zu fördern.

Pflege der Sämlinge

Nach der Keimung sollten die Sämlinge gleichmäßig feucht, aber nicht nass gehalten werden. Sobald die Sämlinge eine Größe von mindestens 2 cm erreicht haben, können sie pikiert werden:

Pflanzen Sie die Sämlinge in kleine Töpfe und stellen Sie diese an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Mit dieser Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass die Iris-Samen die nötigen Bedingungen für eine erfolgreiche Keimung und ein gesundes Wachstum erhalten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Samenanschneidemethode

Die Samenanschneidemethode erfordert Sorgfalt und Präzision. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, um diese Methode erfolgreich durchzuführen:

I. Vorbereitung der Samen

1. Samenauswahl und Vorbereitung:

  • Öffnen Sie die Saattüte und lassen Sie die gewünschte Menge Samen auf Ihre Handfläche rieseln. Stellen Sie sicher, dass die Samen vollständig getrocknet sind, um Schimmelbildung zu vermeiden.

2. Quellen der Samen:

  • Legen Sie die Samen in ein beschriftetes Gefäß und füllen Sie es mit Wasser. Lassen Sie die Samen für etwa 4 bis 5 Tage quellen und wechseln Sie täglich das Wasser, um Schimmelbildung zu verhindern.

II. Treibhaus vorbereiten

1. Desinfektion:

  • Desinfizieren Sie das Treibhaus oder Weckgläser gründlich. Sie können ein Hygienespray verwenden oder die Utensilien durch Erhitzen im Backofen entkeimen.

2. Vermiculit einfüllen:

  • Füllen Sie den Boden des Treibhauses mit Vermiculit und befeuchten Sie es gleichmäßig, ohne dass sich Pfützen bilden.

III. Samen anschneiden

1. Identifikation des Hilums:

  • Suchen Sie das Hilum (Nabel) des Samens, das die Stelle markiert, an der der Embryo liegt. Es ist gewöhnlich ein heller Punkt oder eine kleine Spitze.

2. Präzises Anschneiden:

  • Schneiden Sie vorsichtig dünne Scheiben vom Samen ab, bis der weiße Embryo sichtbar wird. Achten Sie darauf, den Embryo nicht zu verletzen.

3. Einsammlung der angeschnittenen Samen:

  • Sammeln Sie die angeschnittenen Samen auf einem Stück Küchenpapier. Stellen Sie sicher, dass die Samen trocken und sauber bleiben.

IV. Einsetzen und Stratifikation

1. Einsetzen in Vermiculit:

  • Betten Sie die angeschnittenen Samen in Reihen in das befeuchtete Vermiculit. Achten Sie darauf, dass sich die Samen nicht berühren.

2. Kältebehandlung:

  • Stellen Sie das Treibhaus für etwa 4 bis 5 Wochen bei ca. 4°C in den Kühlschrank. Kontrollieren Sie die Samen täglich auf Schimmelbildung und entfernen Sie betroffene Samen.

V. Nachbehandlung und Pikieren

1. Rückkehr zu Raumtemperatur:

  • Nach der Kältephase stellen Sie das Treibhaus an einen hellen Platz bei Zimmertemperatur.

2. Beobachtung und Pikieren:

  • Sobald die Samen das Meristem bilden und Wurzeln und Blätter entwickeln, können die Sämlinge pikiert werden. Entnehmen Sie die Sämlinge vorsichtig, wenn sie eine Größe von mindestens 2 cm erreicht haben, und pflanzen Sie sie in kleine Töpfe um.

Mit diesen Schritten wird die Samenanschneidemethode erfolgreich umgesetzt und führt zu einer beschleunigten Keimung der Iris-Samen.

Bilder: lindarocks / iStockphoto