Sauerklee

Ist Horn Sauerklee essbar? Wissenswertes & Anwendungen

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Horn-Sauerklee ist ein geschätztes Wildkraut mit vielseitiger Verwendung in der Küche und Naturheilkunde. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, Verwendungsmöglichkeiten und wichtigen Hinweise zum Verzehr der Pflanze.

Oxalis corniculata essbar
Horn-Sauerklee ist essbar - in Maßen!

Essbarkeit von Horn-Sauerklee

Horn-Sauerklee ist allgemein essbar und bietet einen säuerlich-fruchtigen Geschmack, der vielen Speisen eine besondere Note verleihen kann. Nahezu alle Teile der Pflanze, einschließlich der Blätter, Blüten, Früchte und Wurzeln, sind essbar. Dennoch sollten Sie beim Verzehr Vorsicht walten lassen. Da die Pflanze Oxalsäure enthält, sollte sie in Maßen konsumiert werden, besonders für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen wie Nierenproblemen.

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Der Gehalt an Oxalsäure kann durch Kochen oder Blanchieren reduziert werden. Das dabei entstandene Kochwasser sollte weggegossen werden, um keine Rückstände zu konsumieren. Eine solche Zubereitung macht den Verzehr sicherer und Sie profitieren dennoch von den wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin C und verschiedenen Mineralstoffen. Calciumreiche Lebensmittel, wie Milchprodukte, können zudem helfen, die Aufnahme von Oxalsäure zu verringern.

Verwendung in der Küche

Horn-Sauerklee ist trotz seines Oxalsäuregehalts ein interessantes Wildkraut für kulinarische Experimente. Mit seinem säuerlich-frischen Geschmack verleiht er vielen Gerichten eine besondere Note. Nutzen Sie die Pflanzenteile in geringen Mengen und bevorzugt frisch, um das volle Aroma und die Nährstoffe zu erhalten.

Anwendungsgebiete

  • Salate: Blätter und Blüten des Horn-Sauerklees können Essig oder Zitronensaft in Salaten ersetzen und bieten eine angenehme Säure.
  • Suppen: Fügen Sie die zerkleinerten Blätter am Ende der Kochzeit hinzu, um den Geschmack zu bewahren.
  • Saucen: Die zitronige Frische harmoniert gut und verleiht Saucen eine besondere Note.
  • Grüne Smoothies: Eine kleine Menge verleiht Smoothies eine leicht säuerliche Note und ergänzt andere Zutaten wie Brennnesseln.
  • Limonaden und Tees: Nutzen Sie die Blätter für erfrischende Getränke. Der natürliche Zitronengeschmack ist besonders in Tees und Limonaden angenehm.

Tipps zur Zubereitung

  1. Mäßigung: Verwenden Sie den Horn-Sauerklee sparsam, um den Oxalsäuregehalt niedrig zu halten.
  2. Erntezeit: Ernten Sie die Pflanze vor dem 24. Juni, da der Oxalsäuregehalt danach ansteigt.
  3. Kombinationen: Verzehren Sie ihn zusammen mit calciumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten.
  4. Frische: Bevorzugen Sie die frische Verwendung, da durch das Trocknen Aroma und Nährstoffe verloren gehen.

Verzehrempfehlungen

Beim Verzehr von Horn-Sauerklee ist maßvolles Konsumverhalten entscheidend. Die enthaltene Oxalsäure ist in geringen Mengen unproblematisch, kann jedoch in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein. Besondere Vorsicht ist bei Personen mit Nierenproblemen geboten.

Moderater Verzehr und Zubereitung

Um den Oxalsäuregehalt zu reduzieren, empfiehlt sich das Kochen oder Blanchieren. Das Kochwasser ist danach wegzuschütten. Verwenden Sie die Pflanze roh ausschließlich in sehr geringen Mengen.

Kombinationen mit calciumreichen Lebensmitteln

Um die Aufnahme von Oxalsäure zu minimieren, kombinieren Sie den Verzehr mit calciumreichen Lebensmitteln wie Joghurt oder Käse.

Spezielle Hinweise für Risikogruppen

Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere und Kleinkinder sollten vor dem Verzehr von Horn-Sauerklee ihren Arzt konsultieren.

Anwendung zu Heilzwecken

Für heilende Anwendungen sollte die Dosis gering gehalten werden. Tees, Tinkturen oder Säfte sind stets verdünnt und in begrenzten Mengen konsumierbar.

Inhaltsstoffe

Horn-Sauerklee enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe:

  • Oxalsäure und Kaliumhydrogenoxalat: Verleihen der Pflanze ihren typischen säuerlichen Geschmack.
  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und hat antioxidative Eigenschaften.
  • Schleimstoffe: Beruhigen den Verdauungstrakt.
  • Fette Öle: Insbesondere in den Samen vorhanden und bieten weitere gesundheitliche Vorteile.
  • Mineralstoffe: Kalium, Calcium und Magnesium sind essenzielle Mineralien für zahlreiche Körperfunktionen.

Verwendung in der Naturheilkunde

Horn-Sauerklee wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde geschätzt. Die frischen Blätter und der Wurzelstock sind besonders reich an heilenden Inhaltsstoffen.

Innerliche Anwendungen

  • Rheuma und Gicht: Lindert entzündliche Beschwerden.
  • Gallen- und Leberstörungen: Regt die Gallentätigkeit an und harmonisiert den Stoffwechsel.
  • Menstruationsbeschwerden: Hat krampflösende Eigenschaften.
  • Blutreinigend: Geeignet für Frühjahrskuren.
  • Appetitanregend: Sein bitterer Geschmack regt den Appetit an.

Äußerliche Anwendungen

  • Wundheilung und Hautausschläge: Entzündungshemmend und kühlend.
  • Verbrennungen und Sonnenbrände: Lindert Schmerzen und Entzündungen.
  • Insektenstiche: Der Pflanzensaft mindert den Juckreiz.

Eine weitere Anwendung ist die Nutzung von Horn-Sauerklee als Gegenmittel bei internen Vergiftungen durch Arsen oder Quecksilber.

Sammeln und Verarbeiten

Horn-Sauerklee kann von März bis September geerntet werden. Er wächst an sonnigen Standorten wie Gärten, Wiesen und Wegrändern. Achten Sie auf junge, gesunde Blätter, Blüten und Wurzeln und ernten Sie behutsam, um die Pflanze nicht zu schädigen. Waschen Sie den Horn-Sauerklee gründlich und tupfen Sie ihn vorsichtig trocken.

Die Pflanze eignet sich hervorragend zur Sirup-Herstellung. Kochen Sie die Blätter und Stängel kurz aus und kochen Sie den Sud mit Zucker auf. Frischer Verzehr wird empfohlen, da getrockneter Horn-Sauerklee an Aroma und Nährstoffen verliert. Lagern Sie die Pflanze im Kühlschrank in einem luftdicht verschlossenen Behälter, um die Frische zu erhalten. Ernten Sie nur so viel, wie Sie in absehbarer Zeit verwenden können, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Mit diesen Maßnahmen lassen sich die säuerlich-frischen Aromen und die wertvollen Inhaltsstoffe des Horn-Sauerklees optimal nutzen und in Ihren Gerichten genießen.

Bilder: HaraldBiebel / iStockphoto