Holunder

Holunder entsaften: Zwei einfache Methoden für leckeren Saft

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Holundersaft findet man nur selten im Supermarktregal. Wenn Sie frischen Holundersaft als Basis für Limonaden, Gelee oder zum Backen benötigen, greifen Sie am besten selbst zur Gartenschere und machen sich ans Entsaften.

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Holundersaft ist reich an Vitamin C und Eisen
AUF EINEN BLICK
Wie lässt sich Holunder am besten entsaften?
Um Holunderbeeren zu entsaften, können Sie einen Dampfentsafter oder einen Kochtopf verwenden. Dabei ist es wichtig, die Beeren vorher zu waschen, unreife Beeren zu entfernen und sie zu erhitzen, um das giftige Sambunigrin zu zerstören.

Sind Holunderbeeren giftig?

Der Holunder ist eine alte Heilpflanze, von der sowohl die Blüten als auch die Beeren verarbeitet werden. Aber Vorsicht: Die rohen Beeren sind giftig! Die Blätter, Kerne und unreifen Beeren enthalten Sambunigrin, das Blausäure freisetzt. Es ist hitzeempfindlich und zerfällt bei einer Temperatur von knapp 80 °C. Somit können Sie erhitzten Holunderbeersaft oder andere heiß verarbeitete Holunderprodukte bedenkenlos genießen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie nur die reifen Beeren verwenden. Vor der Verarbeitung zupfen Sie also grüne und rote Holunderbeeren aus den Dolden und entsorgen diese. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Sie die Kerne der Beeren sorgfältig aus dem Saft herausfiltern.

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Zwei Methoden, Holunderbeeren zu entsaften

Da Holunder vor dem Verzehr erhitzt werden muss, ist das Kaltentsaften keine sinnvolle Option für die Saftgewinnung aus Holunderbeeren. Die einfachste Methode ist die Verwendung eines Dampfentsafters. Wenn Sie keinen besitzen und sich auch kein weiteres Küchenutensil zulegen möchten, können Sie den Holunder auch im Kochtopf entsaften.

Holundersaft aus dem Dampfentsafter

Bei einem Dampfentsafter handelt es sich um ein dreistöckiges Topfsystem mit Deckel, der meist auf dem Herd verwendet wird (es gibt zudem kostspieligere elektrische Varianten). Beim Entsaften von Holunderbeeren mit dem Dampfentsafter gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Waschen Sie die intakten Dolden und trocknen Sie sie mit einem Küchentuch.
  2. Schneiden Sie den dicken Stiel ab. Die dünneren grünen Stiele dürfen beim Dampfentsaften an den Beeren bleiben.
  3. Geben Sie die so vorbereiteten Holunderbeeren in den Fruchtkorb des Dampfentsafters. Wenn Sie möchten, können Sie die Beeren mit Zucker bestreuen.
  4. Füllen Sie etwas Wasser in den untersten Topf, setzen Sie den Saftauffangbehälter darauf und darüber den befüllten Fruchtkorb. Der Dampfentsafter wird mit einem Deckel verschlossen und kommt nun auf den Herd.
  5. Sobald sich der Ausgussschlauch mit Holundersaft füllt, können Sie ihn öffnen und den fertigen Saft in vorbereitete Flaschen abfüllen.

Der große Vorteil des Dampfentsaftens ist, dass Sie den Holunder mit Stiel hineingeben können und sich so den aufwendigsten Arbeitsschritt bei der Zubereitung des Holundersaftes ersparen.

Holundersaft aus dem Kochtopf

Ohne eigens zum Entsaften angeschaffte Utensilien können Sie folgendermaßen die Holunderbeeren im Kochtopf entsaften:

  1. Waschen Sie die intakten Dolden und trocknen Sie sie mit einem Küchentuch.
  2. Streifen Sie die Beeren mit einer Gabel oder einem grobzinkigen Kamm von den Stielen ab.
  3. Geben Sie die Holunderbeeren mit wenig Wasser in einen Kochtopf und kochen Sie sie für eine Viertelstunde. Optional können Sie Zucker dazugeben.
  4. Drücken Sie die gekochten Beeren durch ein Sieb, das Sie mit einem Mulltuch ausgelegt haben.
  5. Nun ist der Saft fertig und kann abgefüllt oder weiterverarbeitet werden.

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