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Hochbeete auskleiden: Welche Folie ist die richtige Wahl?

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Die Auswahl der passenden Folie ist entscheidend, um die Lebensdauer Ihres Hochbeetes zu verlängern und optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Dieser Artikel stellt Ihnen die gängigsten Folientypen vor, erläutert ihre Vor- und Nachteile und gibt wertvolle Tipps zur fachgerechten Auskleidung Ihres Hochbeetes.

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Teichfolie wird gern für das Hochbeet verwendet

Noppenfolie für optimales Feuchtigkeitsmanagement

Noppenfolie ist eine beliebte Wahl für Hochbeete und bietet zahlreiche Vorteile hinsichtlich Langlebigkeit und Schutz. Die charakteristischen Noppen sorgen für Luftzirkulation und schützen das Holz effektiv vor Feuchtigkeit. Hier sind die wichtigsten Eigenschaften und Vorteile von Noppenfolie:

  • Dauerhafter Schutz vor Verrottung: Die Folie besteht aus robustem Hart-Polyethylen (HDPE), das sowohl druck- als auch reißfest ist. Dadurch bildet sie eine zuverlässige Barriere gegen Feuchtigkeit und beugt so der Verrottung des Holzes vor.
  • Unbedenklich für Mensch und Umwelt: Noppenfolie wird ohne Weichmacher hergestellt, wodurch sie sowohl bei schwankenden Temperaturen als auch im Kontakt mit Pflanzen unbedenklich ist.
  • Langlebigkeit: Mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von ca. 25 Jahren bietet Noppenfolie einen langfristigen Schutz für Ihr Hochbeet.
  • Luftzirkulation und Schutz vor Staunässe: Die Noppenstruktur ermöglicht eine optimale Luftzirkulation zwischen Folie und Holz, wodurch Staunässe vermieden und das Holz zusätzlich geschützt wird.
  • Effiziente Wasserableitung: Die Noppen erleichtern das Abfließen von überschüssigem Wasser und minimieren so die direkte Feuchtigkeitseinwirkung auf das Holz. Dies reduziert auch das Risiko von Schimmelbildung.
  • Einfache Handhabung: Noppenfolie ist in verschiedenen Breiten erhältlich und lässt sich leicht auf die gewünschten Maße zuschneiden.

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Noppenfolie ist somit eine hervorragende Wahl für alle, die ihr Holzhochbeet effektiv vor Feuchtigkeit und Verrottung schützen möchten, ohne dabei die Umwelt zu belasten.

PVC-Folie: Kritische Aspekte bei der Verwendung im Hochbeet

PVC-Folie ist aufgrund ihrer Flexibilität und einfachen Handhabung ein beliebtes Material für Teichauskleidungen. Im Kontext von Hochbeeten gibt es jedoch einige Bedenken hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung und den daraus resultierenden langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit.

  • Umwelt- und Gesundheitsbedenken: PVC enthält Weichmacher, die im Laufe der Zeit in die Erde und potenziell in die angebauten Pflanzen gelangen können. Dies stellt insbesondere beim Anbau von Gemüse ein Risiko dar.
  • Brüchigkeit und Rissbildung: Nach dem Austreten der Weichmacher wird die Folie spröde und neigt zu Rissen und Brüchen. Dies beeinträchtigt die Schutzfunktion und die Langlebigkeit der Folie.
  • Kontamination der Erde: Beim Zersetzen der spröden PVC-Folie können kleine Kunststoffpartikel in die Erde gelangen und eine langfristige Umweltbelastung darstellen.

Trotz der günstigen Anschaffungskosten und der anfänglichen Flexibilität überwiegen die langfristigen Nachteile von PVC-Folie. Daher ist sie für nachhaltig orientierte Gärtnerinnen und Gärtner keine empfehlenswerte Wahl für Hochbeete.

PE-Folie: Umweltfreundliche Option mit einigen Einschränkungen

Polyethylen (PE) ist eine gängige Wahl für Gartenprojekte und wird auch gerne für die Auskleidung von Hochbeeten verwendet. Im Vergleich zu PVC bietet PE-Folie einige umweltfreundliche Vorteile:

  • Biologische Abbaubarkeit: PE-Folien gelten im Allgemeinen als umweltverträglich und können biologisch abgebaut werden.
  • UV-Beständigkeit: PE-Folien sind dank spezieller Rezepturen besonders widerstandsfähig gegen UV-Strahlung und somit langlebig.
  • Stabile Form: Die starre Beschaffenheit von PE-Folie erleichtert das Auskleiden von Hochbeeten. Nach dem Befüllen mit Erde passt sie sich gut der Form des Beetes an.
  • Reißfestigkeit: PE-Folie für den Gartenbau ist in der Regel 0,20 mm stark und damit robust und widerstandsfähig gegen Beschädigungen.
  • Keine Schadstoffausgasung: PE-Folie setzt keine giftigen Stoffe frei und ist daher eine sichere Wahl für den Anbau von Lebensmitteln.

Die starre Beschaffenheit kann jedoch zu Herausforderungen bei der Installation führen, und PE-Folie hat tendenziell eine kürzere Lebensdauer als andere Alternativen. Zudem kann es nach dem Befüllen des Hochbeetes zu Kondenswasserbildung zwischen Folie und Holz kommen.

EPDM-Folie: Langlebigkeit und Flexibilität

EPDM-Folie, hergestellt aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, bietet eine Reihe von Vorteilen, die sie zu einer hervorragenden Wahl für Hochbeete machen:

  • Hohe Elastizität und Dehnbarkeit: EPDM-Folie kann sich bis zu 300 % dehnen und passt sich somit perfekt an die Form des Hochbeetes an.
  • Langlebigkeit: EPDM-Folien sind extrem langlebig und temperaturbeständig, selbst bei extremen Temperaturen bis zu -40 Grad Celsius. Hersteller garantieren teilweise eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren.
  • Hohe Reißfestigkeit: Die Folie bietet einen ausgezeichneten Schutz gegen mechanische Beschädigungen.
  • Umweltfreundlich und sicher: EPDM-Folie enthält nur geringe Mengen an Weichmachern und ist nahezu ausdünstungsfrei.
  • Ozon- und UV-Beständigkeit: Diese Eigenschaften gewährleisten die Langlebigkeit der Folie und erhalten ihre positiven Eigenschaften auch unter Sonneneinstrahlung.

Aufgrund dieser Eigenschaften ist EPDM-Folie eine bevorzugte Wahl für Gärtnerinnen und Gärtner, die Wert auf Langlebigkeit, Flexibilität und Umweltverträglichkeit legen. Der höhere Preis im Vergleich zu anderen Optionen wird durch die zahlreichen Vorteile und die lange Lebensdauer gerechtfertigt.

Tipps zum Auskleiden des Hochbeetes

Für eine erfolgreiche und nachhaltige Auskleidung des Hochbeetes mit Folie sollten Sie diese Schritte befolgen:

  1. Zuschneiden der Folie: Schneiden Sie die Folie großzügig zu, sodass sie über die Ränder des Hochbeets hinausragt. Am oberen Rand sollte sie bündig abschließen, am Boden etwas überstehen.
  2. Anbringen der Folie: Legen Sie die Folie an den Seitenwänden des Hochbeets an. Achten Sie bei Noppenfolie darauf, dass die Noppen zum Holz zeigen, um die Luftzirkulation zu gewährleisten.
  3. Befestigung: Fixieren Sie die Folie am oberen Rand des Hochbeetes mit einem Tacker oder Nägeln. Vermeiden Sie dabei Spannungen, um Risse zu verhindern.
  4. Überlappungen: Achten Sie darauf, dass sich die Folienränder an den Ecken und Übergängen mindestens 30 Zentimeter überlappen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
  5. Abzugslöcher: Bei Hochbeeten mit Boden sollten Sie Abzugslöcher in der Folie vorsehen, um die Entstehung von Staunässe zu vermeiden. Stellen Sie das Hochbeet auf einen Rahmen aus Gehwegplatten oder Kantensteinen, um den direkten Kontakt des Holzes mit dem Erdboden zu vermeiden.

Mit diesen Tipps schützen Sie das Holz Ihres Hochbeetes optimal und sichern sich lange Freude an Ihrem Gartenprojekt.

Hochbeete ohne Folie

Einige Materialien für Hochbeete kommen ohne zusätzliche Folie aus. Dazu gehören verschiedene natürliche und künstliche Materialien, die aufgrund ihrer Eigenschaften resistent gegen Feuchtigkeit sind.

  • Stein: Hochbeete aus Stein sind robust und langlebig und benötigen keine Folie. Stein speichert zudem Wärme, was das Pflanzenwachstum begünstigen kann.
  • Edelrost, Edelstahl und Aluminium: Diese Materialien sind ebenfalls resistent gegen Feuchtigkeit. Edelstahl und Aluminium bieten eine dauerhafte Lösung ohne Rostbildung.
  • Holzarten wie Douglasie und Lärche: Diese Holzsorten sind von Natur aus resistent gegen Feuchtigkeit und Verrottung und daher eine nachhaltige Wahl für Hochbeete ohne Folie.
  • Kunststoff: Hochbeete aus Kunststoff benötigen grundsätzlich keinen Schutz vor Verrottung. Es ist jedoch empfehlenswert, sie mit Folie auszukleiden, um das Substrat vor potenziell schädlichen Stoffen zu schützen, die von einigen Kunststoffarten abgesondert werden könnten.

Diese Materialien bieten auf unterschiedliche Weise Schutz für die Struktur und Inhalte des Hochbeets, wodurch die Lebensdauer erhöht und der Pflegeaufwand reduziert wird.

Bilder: Christine Kuchem / Shutterstock