Hemlocktanne

Hemlocktanne: Pflege, Standort & Pflanzung der Schierlingstanne

Die Hemlocktanne beeindruckt mit ihrem charakteristischen Wuchs und den immergrünen Nadeln. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Hemlocktanne, von ihren Standortansprüchen über die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung.

Wuchs

Die Hemlocktanne (auch Schierlingstanne genannt) besticht durch ihren überhängenden Gipfeltrieb, der sich mit der Zeit aufrichtet und einen geraden Stamm bildet. Auch die übrigen Äste im oberen Kronenbereich weisen oft überhängende Triebe auf. Junge Bäume haben eine schmal kegelförmige Krone, die im Alter breiter wird. Während sie in ihrer Waldheimat Höhen von bis zu 80 Metern erreichen können, bleiben sie in Gärten meist kleiner.

Charakteristisch für Hemlocktannen sind:

  • Breit kegelförmige Krone und waagerecht ausgebreitete Äste
  • Immergrüne Nadeln, die wechselständig und zweizeilig angeordnet sind, mit helleren Bändern auf der Unterseite
  • Eine Lebensdauer von bis zu 500 Jahren, wobei besonders alte Exemplare wie Tsuga mertensiana bis zu 800 Jahre alt werden können

Die Hemlocktannen sind Flachwurzler und daher anfällig für Windwurf. In ihrer Jugend ist die Rinde glatt und braun, wird aber mit zunehmendem Alter graubraun und tief gefurcht. Sie bevorzugen feuchte, nährstoffreiche Böden, die ihr Wachstum begünstigen. Das Holz der Hemlocktannen ist harzarm und in der Forstwirtschaft geschätzt.

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Blüte

Hemlocktannen sind einhäusig, d.h. sie tragen sowohl männliche als auch weibliche Blüten an einem Baum. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Mai.

Merkmale der Blüten und Zapfen:

  • Männliche Blütenzapfen: Kugelig und braun, 0,3 bis 0,4 cm groß, gelblich vor der Pollenfreisetzung
  • Weibliche Blütenzapfen: Purpurrot, etwa sechs Millimeter lang, öffnen sich im Mai
  • Reife Zapfen: Etwa 2,5 cm lang, herabhängend und ungestielt, mit dünnen, papierartigen Zapfenschuppen, die von grün zu rötlich bis hellbraun wechseln

Die Zapfen enthalten zahlreiche geflügelte Samen, welche vom Wind verbreitet werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Hemlocktannen gedeihen am besten auf gut durchlüfteten, sandig-lehmigen und nährstoffreichen Böden. Sie bevorzugen einen pH-Wert zwischen 3 und 6,5 und benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung ohne längere Trockenperioden oder Staunässe. Übermäßiger Kalk im Boden kann zu Chlorose führen, insbesondere bei der Kanadischen Hemlocktanne.

Wichtige Standortbedingungen sind:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Halbschattiger bis schattiger Standort
  • Windgeschützte Lage
  • Frisch bis feucht bleibender Boden

Pflanzung

Für eine erfolgreiche Pflanzung der Hemlocktanne ist ein geschützter Standort entscheidend. Vorgehen:

  1. Ein ausreichend großes Pflanzloch vorbereiten und Staunässe vermeiden.
  2. Verdichtete Böden gut lockern und die Erde mit grobem Sand und Humus mischen.
  3. Den Baum mit einem Pfahl stabilisieren, der schräg zur Hauptwindrichtung eingeschlagen wird.

Das Mulchen um den Stamm hilft, den Boden feucht zu halten und den Unkrautwuchs zu reduzieren. Während trockener Perioden ist eine gleichmäßige Bewässerung unerlässlich.

Hemlocktanne pflegen

Die Pflege der Hemlocktanne erfordert besonderes Augenmerk in den ersten Jahren nach der Pflanzung. Dabei sollten Sie:

  • Regelmäßig, aber gründlich wässern, um tiefe Wurzeln zu fördern.
  • Kompostgaben im Frühjahr anwenden, um das Wachstum zu unterstützen.
  • Bei Gelbfärbung der Nadeln eventuell Koniferendünger einsetzen.

In schneereichen Gebieten sollten die Zweige mit einer Schnur umwickelt werden, um Schneebruch zu vermeiden. Ein Winterschutz hilft, junge Bäume vor kalten Winden und Frost zu schützen.

Hemlocktanne richtig schneiden

Hemlocktannen sind schnittverträglich und lassen sich gut in Form schneiden. Ein Rückschnitt kann sowohl im Frühjahr vor dem Austrieb als auch im Sommer bei bedecktem Wetter erfolgen. Vermeiden Sie Schnitte ins alte Holz, da der Neuaustrieb langsam erfolgt. Zwergformen benötigen in der Regel keinen Schnitt.

Hemlocktanne vermehren

Die Hemlocktanne lässt sich durch Aussaat oder Stecklinge vermehren.

Aussaat

Die Samen reifen im Herbst und keimen am besten direkt nach der Ernte. Wenn die Aussaat im Frühjahr erfolgen soll, ist eine Kältebehandlung (Stratifikation) erforderlich.

Vermehrung durch Stecklinge

Stecklinge schneiden Sie am besten zwischen August und September von einjährigen Trieben.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten der Hemlocktanne, die sich in Größe, Wuchsform und Nadelfarbe unterscheiden. Beispiele:

Für kleine Gärten:

‚Minuta‘ und ‚Horsford Dwarf‘: Sehr kleine Sorten, ideal für begrenzte Platzverhältnisse

Für mittelgroße Gärten:

  • ‚Dwarf Whitetip‘ und ‚Fantana‘: Langsamwüchsige Sorten, geeignet für mittlere Gärten
  • Tsuga mertensiana (Berg-Hemlocktanne): Schmal kegelförmiger Wuchs, geeignet für größere Gartenanlagen

Für große Gärten und Parkanlagen:

Tsuga heterophylla (Westamerikanische Hemlocktanne): Sehr wüchsig, benötigt viel Platz

Krankheiten & Schädlinge

Hemlocktannen sind anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten:

  • Hemlock-Wolllaus (Adelges tsugae)
  • Zwergmistel (Arceuthobium tsugense)
  • Hallimasch (Armillaria mellea)
  • Gemeiner Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum)
  • Kiefernfeuerschwamm (Phellinus pini)

Zusätzlich können starker Wind, Trockenheit, Frost und Schneebruch den Bäumen zusetzen. Regelmäßige Beobachtung und eine sorgfältige Standortwahl können helfen, schwere Schäden zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sind Hemlocktannen besonders anfällig für Sturmschäden?

Durch ihr ausgeprägtes Flachwurzelsystem sind Hemlocktannen anfällig für Windwurf. Besonders auf verdichteten oder staunassen Böden erhöht sich dieses Risiko erheblich.

2. Welche Rolle spielt der Hemlockwollausstecher in der Bedrohung der Hemlocktannen?

Der Hemlockwollausstecher (Adelges tsugae) stammt ursprünglich aus Asien und wurde in den 1950er Jahren in Nordamerika eingeführt. Er heftet sich an die Basis der Nadeln und unterbricht die Nährstoffversorgung des Baumes, was zu Schwächungen und im Extremfall zum Absterben führt.

3. Welche abiotischen Risiken bedrohen die Hemlocktannen?

Hemlocktannen leiden besonders unter starker Sonneneinstrahlung, Trockenheit, Schneedruck und Bodenfeuern. Auch Spätfrost kann insbesondere bei jungen Bäumen erhebliche Schäden verursachen.

4. Welche Hemlocktannenarten sind für den Garten geeignet, und warum?

Für kleine Gärten bieten sich Zwergsorten wie ‚Minuta‘ und ‚Horsford Dwarf‘ an, da sie klein bleiben. Für mittelgroße Gärten eignen sich langsam wachsende Sorten wie ‚Dwarf Whitetip‘ und ‚Fantana‘. Größere Gärten können platzintensive Arten wie die Westamerikanische Hemlocktanne (Tsuga heterophylla) beherbergen, die in großen Gärten am besten gedeiht.

Bilder: guentermanaus / Shutterstock