Hauswurz

Hauswurz: Heilpflanze mit vielfältigen Anwendungen

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Als Heilpflanze blickt Hauswurz auf eine lange Tradition zurück. Naturheilkundler verehren die Echte Hauswurz (Sempervivum tectorum) bis heute als Heilmittel gegen mannigfaltige Beschwerden. Welche Heilkräfte in Hauswurz wirken, erfahren Sie hier. Anwendungsfertige Rezepte für wohltuende Zubereitungen lesen Sie hier.

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Hauswurz ist eine in Vergessenheit geratene Heilpflanze
AUF EINEN BLICK
Wofür wird Hauswurz als Heilpflanze verwendet?
Hauswurz (Sempervivum tectorum) ist eine Heilpflanze mit entzündungshemmenden, wundheilenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Häufige Anwendungen sind bei Hautleiden, Hühneraugen, Ohren- und Augenentzündungen, Magenbeschwerden und Libido-Schwäche. Heilsalbe und Tinktur können selbst hergestellt werden.

Wie kann ich Hauswurz als Heilpflanze anwenden?

Seit dem frühen Mittelalter berichten legendäre Heilkundler:innen, wie Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp, von Hauswurz als Heilpflanze. Primär der Echten Hauswurz (Sempervivum tectorum) attestieren Naturheilkundler bis heute diese äußerlichen und innerlichen Anwendungen:

  • Hautleiden, wie Wunden, Warzen, Sonnenbrand, Verbrennungen oder Insektenstiche
  • Hühneraugen, Hämorrhoiden
  • Augen- und Ohrentzündungen, Taubheit
  • Übelkeit, Erbrechen, Magengeschwüre
  • Nachlassende Libido

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Wie wirkt Hauswurz als Heilpflanze?

Die Hauswurz enthält in ihren sukkulenten Pflanzenteilen eine geballte Ladung wirksamer Inhaltsstoffe. Hierzu zählen Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe, Isocitronensäure, Apfelsäure, Flavonol-Glykoside sowie Vitamin C, Kalium und Tannin. Im Rahmen einer innerlichen oder äußerlichen Anwendung erzielen diese Substanzen folgende Wirkungen:

  • hautpflegend, kühlend, wundheilend
  • entzündungshemmend, leicht antiviral
  • fiebersenkend
  • entgiftend, leberreinigend
  • mild schmerzlindernd, beruhigend, erfrischend

Wie stelle ich eine Hauswurz-Heilsalbe selber her?

Als Heilsalbe lindert Hauswurz leichte bis mittlere Hautbeschwerden. Schmerzhafter Sonnenbrand wird erträglicher, quälender Juckreiz nach Insektenstichen lässt nach oder leichte Brandwunden heilen besser. Nach diesem Rezept stellen Sie Hauswurz-Salbe selber her:

  • 20 frische Hauswurz-Blätter kleinschneiden
  • In je 100 ml Jojobaöl und Olivenöl für 20 Minuten köcheln lassen.
  • Das Öl-Hauswurz-Gemisch sieben und erneut erhitzen.
  • 12 g Kakaobutter und 8 g Bienenwachs einrühren.
  • Die abgekühlte Hauswurz-Salbe dunkel und kühl aufbewahren.

Nach welchem Rezept wird Hauswurz-Tinktur zubereitet?

Naturheilkundler schwören auf klassische Hauswurz-Tinktur bei Warzen und Hühneraugen. Die Zubereitung ist denkbar einfach. 50 Gramm zerkleinerte Hauswurz-Blätter übergießen Sie mit 500 Millilitern Weingeist. Diese Mischung lassen Sie für 14 Tage in einem luftdicht verschlossenen Glas am warmen, dunklen Standort ziehen. Zum guten Schluss filtern Sie die Pflanzenteile heraus und füllen die Tinktur in ein Fläschchen.

Für die Anwendung tunken Sie einen Wattebausch in die Hauswurz-Tinktur. Diesen kleben Sie mit Pflaster für drei Tage auf Warze oder Hühnerauge.

Tipp

Erste-Hilfe für unterwegs mit dem Hauswurz-Frischpflaster

In Anspielung auf den heilsamen Pflanzensaft wird Hauswurz gerne „Aloe vera des Nordens“ genannt. Wanderer und Hobbygärtner:innen wissen die kühlend-schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkungen sehr zu schätzen als Erste-Hilfe-Mittel gegen Sonnenbrand, Insektenstiche und kleine Wunden. Ein Hauswurz-Frischpflaster ist im Handumdrehen anwendungsbereit. Einfach einige Hauswurz-Blätter zerkleinern, auf die betroffene Hautstelle legen und mit einem Taschentuch fixieren. Innerhalb von 30 Minuten tritt Linderung ein.

Bilder: Agnes Kantaruk / Shutterstock