Hainbuche oder Rotbuche: Welche Hecke passt zu mir?
Hainbuche und Rotbuche sind beliebte Optionen für naturnahe Hecken, weisen jedoch deutliche Unterschiede in Bezug auf Blattwerk, Rinde, Standortansprüche und Pflege auf. Dieser Artikel beleuchtet die charakteristischen Merkmale beider Arten und hilft Ihnen bei der Auswahl der passenden Heckenpflanze für Ihren Garten.
Unterschiede im Blattwerk
Sowohl die Hainbuche als auch die Rotbuche begeistern mit ihrem üppigen Blattwerk, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich feine Unterschiede, die bei der Bestimmung der Baumart helfen.
- Form und Anordnung: Beide Arten präsentieren sich mit großen, ovalen Blättern, die wechselständig am Zweig angeordnet sind. Hainbuchenblätter sind länglich eiförmig, während Rotbuchenblätter einen leicht gewellten Rand besitzen.
- Blattrand: Der Blattrand der Hainbuche ist deutlich doppelt gesägt, wohingegen die Rotbuche mit einem glatten Blattrand aufwartet.
- Oberfläche und Farbe: Die Hainbuche zeigt eine sattgrüne Blattoberseite und eine etwas hellere Unterseite mit feinen Härchen entlang der Blattadern. Rotbuchenblätter sind hingegen auf beiden Seiten glatt und glänzend grün.
- Herbstfärbung: Im Herbst verwandeln sich Hainbuchenblätter in ein leuchtendes Gelb, bevor sie schließlich braun werden und teilweise den Winter über am Baum verweilen. Rotbuchenblätter hingegen erstrahlen in Gelb- und Orangetönen, bevor sie ein tiefes Braun annehmen und bis zum Frühjahr haften bleiben.
Unterschiede im Erscheinungsbild der Rinde
Die Rinde von Hainbuche und Rotbuche bietet nicht nur Schutz, sondern dient auch als Erkennungsmerkmal.
- Hainbuche: Die Hainbuche besitzt eine silbergraue bis dunkelgraue Rinde, die in jungen Jahren glatt ist und mit zunehmendem Alter eine wellige Struktur entwickelt, die auch als Spannrückigkeit bezeichnet wird.
- Rotbuche: Die Rotbuche hingegen zeichnet sich durch eine glatte, gräuliche Rinde aus, die selbst bei älteren Bäumen kaum Risse oder Unebenheiten aufweist.
Laubabwerfende vs. wintergrüne Hecken
Die Wahl zwischen Hainbuche und Rotbuche hängt auch von Ihren Wünschen hinsichtlich des Erscheinungsbildes Ihrer Hecke im Winter ab.
- Hainbuche: Als laubabwerfende Hecke bietet die Hainbuche im Winter zwar keinen Sichtschutz, punktet aber im Herbst mit einer beeindruckenden Farbpalette und einem frühen Austrieb im Frühjahr.
- Rotbuche: Die Rotbuche behält ihr braun gefärbtes Laubkleid den Winter über und bietet somit ganzjährigen Sichtschutz. Im Frühjahr treibt sie etwas später aus als die Hainbuche.
Standortansprüche und Bodenbeschaffenheit
Hainbuche und Rotbuche sind winterhart und gedeihen sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen Lagen. Die Rotbuche verträgt auch schattige Standorte.
- Hainbuche: Sie bevorzugt gut wasserversorgte Lehm- und Tonböden, kommt aber auch mit zeitweiligen Überschwemmungen und hohen Grundwasserständen zurecht. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu stark verdichtet ist und Staunässe vermieden wird.
- Rotbuche: Die Rotbuche wächst besonders gut auf nährstoffreichen, lehmig-kalkigen Böden, die wasserdurchlässig und frisch bis feucht sind. Sie ist empfindlich gegenüber Staunässe.
Rückschnitt und Pflege
Hainbuchen und Rotbuchenhecken benötigen regelmäßigen Rückschnitt, um ihre Form und Dichte zu erhalten.
Hainbuche
- Der erste Rückschnitt sollte erfolgen, sobald die Hecke die gewünschte Höhe erreicht hat.
- Ein Schnitt um den Johannistag (24. Juni) und ein weiterer im August oder Februar sind ideal.
- Junge Pflanzen sollten öfter zurückgeschnitten werden als ältere, um ein dichtes Wachstum zu fördern.
Rotbuche
- Regelmäßiger Rückschnitt von Beginn an ist entscheidend, um eine dichte Verzweigung zu gewährleisten.
- Einmal jährlich, idealerweise um den Johannistag, sollte die Rotbuche geschnitten werden.
Allgemeine Pflegetipps
- Beide Arten profitieren von einem Formschnitt und Mulchen vor dem Wintereinbruch, besonders wenn es sich um eine Rotbuchenhecke oder Hainbuchenhecke handelt.
- Düngen ist besonders bei jungen Pflanzen empfehlenswert.