Blumenerde

Wie Pflanzen von Haaren in der Blumenerde profitieren

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Küchenabfälle wie Kaffeesatz oder Bananenschalen werden gerne als natürlicher Dünger für ein besseres Pflanzenwachstum ins Gießwasser gemischt. Doch haben Sie auch schon einmal Haare als Düngemittel in Ihrer Blumenerde verteilt? Hier erfahren Sie, was das Ihren Pflanzen bringen könnte.

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Pflanzen profitieren tatsächlich von Haaren in der Erde
AUF EINEN BLICK
Kann man Haare in Blumenerde untermischen?
Haare in Blumenerde gemischt wirken tatsächlich ähnlich wie ein Langzeitzeitdünger. Eine US-Studie konnte nachweisen, dass Pflanzen, in deren Erde abgeschnittene Haare vermengt wurden, besser wuchsen als ohne diese. Eine Verbesserung des Wachstums wurde bisher bei Mohn und Mutterkraut erkannt.

Ist die Wirkung von Haaren in Blumenerde wissenschaftlich belegt?

In den USA untersuchten Forscher der Mississippi State University in Verona die wissenschaftliche Wirkung von menschlichen Haaren in Blumenerde. Sie bewiesen, dass Mutterkraut und Mohn in mit Haaren versetzter Erde ähnlich gut wachsen, wie in mit Langzeitdünger versetzte Erde. Außerdem entdeckten die Forscher, dass sich diese Wirkung erst nach einiger Zeit entwickelt und kaum Auswirkungen auf kurzlebige Pflanzen wie Salat oder Beifuß hat. Bis sich die für Pflanzen nutzbaren Nährstoffe in den Haaren lösen, dauert es einige Monate.

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Wie verbessern Haare in der Blumenerde das Pflanzenwachstum?

Das menschliche Haar besteht hauptsächlich aus Keratin. Der enthaltene Stickstoff löst sich nach einiger Zeit heraus. Dieser kann von den Pflanzen als wichtige Nährstoffquelle aufgenommen werden, um besser zu wachsen. Haare sind eigentlich lange Hornfäden und zersetzen sich erst nach langer Zeit im Boden. Daher profitieren saisonale Pflanzen kaum von dieser Düngemethode.

Wie viele Haare sollten als Dünger in Erde gemischt werden?

Die Studie gibt keine genauen Angaben dazu, wie Haare als effektiver Dünger in Blumenerde eingesetzt werden können. Wie viele Haare man in einen Liter Erde mischen sollte, wird nicht erwähnt. Außerdem ist nicht bekannt, welche Auswirkungen gefärbte oder anders chemisch behandelte Haare auf das Pflanzenwachstum haben können. In weiteren Studien muss noch herausgefunden werden, welchen Effekt Haare auf die Produktion essbarer Pflanzen haben können oder ob sie sogar gesundheitsschädlich sind.

Tipp

Haare können auch kompostiert werden

Kleinere Mengen von Haaren, beispielsweise Barthaar oder Haarkürzen, können Sie auch auf Ihrem Komposthaufen entsorgen. Idealerweise sollten Sie den Haarabfall unter die Erde mischen, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen. Außerdem sollten Sie darauf achten, nur unbehandelte und natürliche Haare für diesen Zweck zu verwenden. Gefärbte oder chemisch behandelte Haare sollten Sie aufgrund der potenziell bedenklichen Bestandteile sicher im Hausmüll entsorgen.

Bilder: Pattarisara / stock.adobe.com