Grüne Tomaten: Sind sie gefährlich für den Verzehr?
Da sie Solanin enthalten, einen Giftstoff, der auch in Kartoffeln oder Auberginen vorkommt, gelten grüne Tomaten als ungenießbar. In einigen Ländern sind grüne Tomaten jedoch eine geschätzte Delikatesse. Wir klären, warum das so ist und wie Sie die Liebesäpfel nachreifen lassen können.
Unreife Tomaten sind giftig, grüne aber nicht
In den grünen Pflanzenteilen enthalten alle Nachtschattengewächse Solanin. Dieses Alkaloid findet sich beispielsweise im Stielansatz von vollreifen Tomaten, der aus diesem Grund immer herausgeschnitten werden sollte.
Eine Ausnahme bilden Tomatensorten, die gar nicht rot werden. Varianten wie:
- Abracazeba,
- Green Doc
- Green Sausage
- Grüne Ananas
- Grünes Birnchen
- Smaragdapfel
zeigen bei Reife lediglich einen gelblichen Schimmer, bleiben jedoch grün gefärbt. Zum Reifezeitpunkt ist trotzdem alles Solanin abgebaut. Grüne Tomaten schmecken aromatisch fruchtig, häufig aber etwas saurer als ihre roten Verwandten.
Tomaten am Stiel nachreifen lassen
Damit Tomaten ein möglichst intensives Aroma entwickeln, sollten Sie diese so lange es geht an der Pflanze belassen. Erst wenn die Temperaturen unter zehn Grad fallen wird es zu kalt und Sie sollten die verbliebenen Früchte grün ernten und im Haus nachreifen lassen:
- Schneiden Sie die Tomatenpflanze dann mit einem scharfen Messer direkt an der Basis ab.
- Entfernen Sie alle Blätter.
- Hängen Sie den Zweig an einem 18 bis 20 Grad warmen Ort auf.
Eine wichtige Rolle bei diesem Prozess spielt das Reifegas Ethylen, das die Tomaten selbst erzeugen. Licht ist für den Nachreifeprozess nicht erforderlich.
So reifen einzelne Früchte nach
Unreife Tomaten, die vom Zweig gefallen sind, können Sie folgendermaßen zur Reife bringen:
- Geben Sie die Früchte in eine Papiertüte und legen Sie diese an einen warmen Ort.
- Auch eine Gemüseschale aus Karton eignet sich gut. Das Gefäß sollte jedoch so groß sein, dass sich die Tomaten nicht berühren.
- Sehr schnell geht das Nachreifen im Gewächshaus. Durch die hier herrschende, milde Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit röten sich die Früchte innerhalb weniger Tage.
Allerdings unterscheidet sich das Aroma von in der Sonne ausgereiften Tomaten etwas von jenem, das nachgereifte Früchte haben. Diese sind geschmacklich meist nicht so intensiv und wässriger.
Tipp
In unreifen Tomaten kann der Solanin-Gehalt auch durch Kochen nicht gesenkt werden. Zwar geht ein kleiner Teil des Alkaloids in das Kochwasser über, die Früchte enthalten aber immer noch so große Mengen, dass die empfohlenen Grenzwerte durch eine einzige Mahlzeit weit überschritten würden.