Gloriosa Pflege: So gedeiht die Ruhmeskrone prachtvoll
Die Gloriosa, auch Ruhmeskrone genannt, ist eine exotische Kletterpflanze mit auffälligen Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte ihrer Pflege und geht detailliert auf die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanze ein.
Steckbrief
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Wuchs
Die Gloriosa, auch bekannt als Ruhmeskrone, Kletterlilie oder Prachtlilie, gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Diese sommergrüne, ausdauernde Kletterpflanze erreicht eine Höhe von 150 bis 200 cm und wächst als Spreizklimmer aufrecht und locker empor.
Ihre walzenförmige Wurzelknolle treibt einen Spross aus, der bis zu zwei Meter oder länger werden kann. Der Spross endet in einer empfindlichen Vegetationsspitze, die leicht abbricht. Die Pflanze bildet lange, dünne Ranken aus, welche Haftorgane an ihren Spitzen besitzen. Diese Haftorgane ermöglichen es der Gloriosa, sich an Rankhilfen wie Spalieren oder Mauern festzuhalten.
Die Blätter sind ebenfalls an der Kletterfunktion beteiligt. Sie haben rankenartige Fortsätze, die sich um Kletterhilfen wickeln und so den Halt der Pflanze zusätzlich unterstützen. Diese Kombination macht die Gloriosa zu einer effizienten und bemerkenswerten Kletterpflanze.
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Blätter
Die Blätter der Gloriosa sind lanzettlich geformt, wechselständig angeordnet und können bis zu 15 Zentimeter lang werden. Ihre grüne, glänzende Oberfläche schimmert im Licht. Im Verlauf der Vegetationsperiode ändern sich die Blätter von grün über gelb zu scharlachrot.
Ein besonderes Merkmal der Blätter ist ihre Fähigkeit, als Ranken zu fungieren. Die Blattspitzen enden in fadenförmigen Fortsätzen, die sich um Kletterhilfen wickeln. Dies unterstützt den Klettermechanismus und stärkt den Halt der Pflanze.
Blüte
Von Juni bis September beeindruckt die Gloriosa mit ihren auffälligen, 10 bis 15 Zentimeter großen Blüten. Diese langgestielten Blüten sind radiär aufgebaut und bestehen aus sechs nach oben weisenden, elegant gewellten Kronblättern. Die zweifarbigen Blütenblätter sind an der Basis leuchtend gelb und nach oben hin scharlachrot, was ihnen ein flammenartiges Aussehen verleiht. Waagerecht abstehende Staubblätter und der lange Griffel verstärken die exotische Ausstrahlung der Pflanze. Durch ihre auffällige Erscheinung sind die Blüten der Gloriosa auch als Schnittblumen sehr beliebt.
Früchte
Nach der Blütezeit bildet die Gloriosa eiförmige Kapselfrüchte, die zahlreiche Samen enthalten. Diese reifen allmählich und haben eine leicht schuppige Außenhülle. Im Inneren befinden sich viele kleine, runde Samen, die bei Reife der Kapsel freigesetzt werden.
Beim Umgang mit den Früchten und Samen der Gloriosa ist Vorsicht geboten, da alle Pflanzenteile, einschließlich der Früchte und Samen, das giftige Alkaloid Colchicin enthalten. Es sollte darauf geachtet werden, dass weder Kinder noch Haustiere mit der Pflanze in Berührung kommen.
Welcher Standort ist geeignet?
Foto: Saga70 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Die Gloriosa bevorzugt einen hellen, absonnigen Standort, der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ideale Temperaturen liegen zwischen 18 und 24 Grad Celsius, wobei die Temperatur nicht unter 18 Grad Celsius sinken sollte. Ein konstantes warmes Klima ohne große Temperaturschwankungen ist wichtig für das gesunde Wachstum.
Hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls entscheidend. Werte zwischen 50 und 60 Prozent, manchmal sogar mindestens 60 Prozent, sind optimal. Besonders in der Anfangsphase des Wachstums ist dies wichtig. Ein Luftbefeuchter oder eine Schale mit Wasser kann helfen, die nötige Feuchtigkeit in der Luft zu halten.
Im Sommer stellt man die Gloriosa gerne ins Freie, an einen geschützten Platz auf Balkon oder Terrasse. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Pflanze nicht starken Winden oder direkter Mittagssonne ausgesetzt ist. Geeignete Kletterhilfen wie Stangen, Spaliere oder Drähte unterstützen das Wachstum.
Substrat
Ein geeignetes Substrat ist für das gesunde Wachstum der Gloriosa essentiell. Empfehlenswert sind lehmhaltige und strukturstabile Palmenerde, die auch reich an Humus ist. Alternativ kann ein Gemisch aus Blumenerde, Sand und Torf zu gleichen Teilen verwendet werden, was eine gute Durchlässigkeit des Substrats sicherstellt und Staunässe verhindert. Der pH-Wert des Substrats sollte neutral sein, bei etwa 7.
Gloriosa gießen
Während der Vegetationsperiode, von Frühjahr bis Herbst, benötigt die Gloriosa regelmäßige Wassergaben. Das Substrat sollte stets feucht, jedoch nicht nass gehalten werden, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Zimmerwarmes, kalkarmes Wasser ist ideal; abgestandenes Regenwasser wird besonders empfohlen. Gießen Sie, wenn die oberste Schicht des Wurzelballens leicht angetrocknet ist.
Im Herbst, wenn die Pflanze einzuziehen beginnt, wird das Gießen schrittweise reduziert und schließlich im Winter ganz eingestellt.
Gloriosa richtig düngen
Von März bis September sollte die Gloriosa wöchentlich mit Flüssigdünger gedüngt werden. Nach der Neupflanzung im Frühjahr wird nach etwa vier Wochen ein Langzeitdünger gegeben, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung sicherzustellen. Alternativ kann der Flüssigdünger alle zwei Wochen verwendet werden.
Gloriosa vermehren
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Die Vermehrung der Gloriosa erfolgt durch die Teilung der Nebenknollen im Frühjahr. Diese werden vorsichtig abgetrennt und in separates Substrat gesetzt. Die Pflanzgefäße sollten an einem hellen Standort bei etwa 18 Grad Celsius stehen. Achten Sie darauf, dass die Knollen mindestens etwa 10 Gramm wiegen und beim Pflanzen drei bis fünf Zentimeter tief in das Substrat eingebracht werden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Gloriosa muss frostfrei überwintert werden. Ab September werden die Wassergaben reduziert und schließlich ganz eingestellt, wenn die Pflanze vollständig eingezogen ist. Schneiden Sie die verwelkten Triebe ab und lagern Sie die Knollen bei Temperaturen zwischen 10 und 17 Grad Celsius an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort.
Krankheiten & Schädlinge
Die häufigsten Schädlinge sind Blattläuse und Spinnmilben. Blattläuse saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, was zu verkrüppelten Blättern und verkümmerten Trieben führt. Bei Spinnmilben sind silbrig schimmernde Punkte auf den Blättern und feine Gespinste sichtbar. Regelmäßige Kontrollen und das Bekämpfen mit Seifenlauge oder Hausmitteln wie Knoblauchsud helfen.
Die Knollen der Gloriosa sind anfällig für bakterielle und Pilzinfektionen. Eine gute Pflege und richtige Standortbedingungen können jedoch vorbeugend wirken.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile der Gloriosa, insbesondere die Knolle, sind hochgiftig. Das Alkaloid Colchicin führt bei Einnahme zu schweren Vergiftungserscheinungen. Symptome sind Brennen im Mund und Rachen, schwere Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, Krämpfe und Kreislaufprobleme. Besonders gefährdete Gruppen sind kleine Kinder, Haustiere und Schwangere. Beim Umgang mit der Pflanze sollten stets Handschuhe getragen und die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahrt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet der Name „Gloriosa superba“?
Der Name „Gloriosa superba“ setzt sich aus zwei lateinischen Begriffen zusammen: „gloria“ bedeutet „Ruhm“ und bezieht sich auf die auffällige Blüte, während „superba“ „stolz“ oder „erhaben“ bedeutet. Diese Begriffe unterstreichen die beeindruckende Erscheinung der flammenartigen Blüten, die auch zu den deutschen Bezeichnungen „Ruhmeskrone“ und „Prachtlilie“ geführt haben.
Welche historischen oder kulturellen Bedeutungen hat die Gloriosa?
Die Gloriosa ist die Nationalblume von Simbabwe, wo sie auch „Feuerlilie“ genannt wird. Sie steht dort unter Naturschutz und gilt als Symbol des Lebens. In anderen Kulturkreisen wird die Pflanze wegen ihrer optischen Schönheit und exotischen Ausstrahlung sehr geschätzt.
Ist die Gloriosa in der Medizin von Bedeutung?
Ja, die Gloriosa superba enthält das giftige Alkaloid Colchicin, welches in der Medizin verwendet wird, beispielsweise in der Gichttherapie. Colchicin ist ein Hemmstoff der Mitose und wird auch kommerziell aus dieser Pflanze gewonnen.
Gibt es interessante botanische Eigenschaften der Gloriosa, die nicht weit verbreitet sind?
Eine faszinierende botanische Eigenschaft der Gloriosa ist, dass ihre Blätter als Kletterranken fungieren. Diese rankenartigen Fortsätze an den Blattspitzen helfen der Pflanze, sich an Kletterhilfen festzuhalten. Zudem hat die Pflanze Haftorgane an den Spitzen ihrer Ranken, die den Halt an Spalieren oder Mauern zusätzlich verbessern und die Pflanze zu einem erstaunlich effizienten Kletterer machen.
