Was sind das für Gespinstmotten im Baum?
Die Familie der Gespinst- und Knospenmotten (Yponomeutidae) umfasst weltweit etwa 900 Arten. Viele Arten kommen auch in Deutschland vor. Der Name der Art hat meist einen Bezug zu ihrer bevorzugten Nahrungspflanze. Im Hausgarten sind weit verbreitet:
- Apfelbaumgespinstmotte
- Pflaumen-Gespinstmotte
- Pfaffenhütchen-Gespinstmotte
- Traubenkirschen-Gespinstmotte
Die weißen Falter mit kleinen schwarzen Punkten legen im Sommer ihre Eier dachziegelartig auf Zweigen und jungen Trieben der Nahrungspflanze im Garten sowie in der freien Natur ab. lm Frühjahr spinnen sich unzählige geschlüpften Larven in feine silbrig glänzende Gespinste.
Welchen Schaden können die Raupen der Gespinstmotte anrichten?
Die Gespinstmottenraupe ist sehr gefräßig. Und da sich in jedem Gespinst Hunderte davon schlängeln, können sie den kompletten Baum kahl fressen. Zum Glück verpuppen sie sich bereits um Mitte Juni, sodass sich das betroffene Gehölz mit dem Johannistrieb wieder erholen kann. Stark befallene Obstbäume können weniger Früchte tragen. Im Übrigen sind der Falter und seine Raupen für Menschen nicht gefährlich.
Sollte ich Gespinstmotten im Baum bekämpfen?
Eine Bekämpfung ist nicht unbedingt notwendig, da sich die Pflanzen von allein schnell erholen. Meist wird der Befall auch erst mit den vielen Gespinsten entdeckt, wenn es für Bekämpfungsmaßnahmen ohnehin zu spät ist. Wenn Sie Ihre Obstbaumernte sichern wollen, können Sie das tun:
- Baum frühzeitig nach Eigelegen absuchen
- im April mit Neemöl spritzen
- erste eingesponnene Triebe sofort abschneiden
- als Restmüll entsorgen
- Raupen manuell absammeln
Tipp
Achtung: Nicht alle Raupen-Gespinste sind harmlos
Eingesponnene Raupen an der Eiche sind nicht so harmlos wie die Raupen der Gespinstmotten. Hier handelt es sich um den Schädling Eichenprozessionsspinner. Die giftigen Brennhaare der Raupen können Atem- und Hautreizungen verursachen.