Gelenkblume

Gelenkblume: Blühwunder für Garten & Balkon richtig pflegen

Die Gelenkblume (Physostegia) ist eine pflegeleichte Staude, die mit ihren attraktiven Blütenständen Farbe in den Garten bringt. Dieser Artikel liefert Informationen zu ihren Eigenschaften, der Pflanzung, Pflege und Vermehrung.

Wuchs

Die Gelenkblume, auch bekannt als Virginia-Gelenkblume oder Etagenerika (Physostegia virginiana), ist eine ausdauernde Blütenstaude mit wuchsfreudigem, aufrechter Wuchs. Je nach Sorte kann sie eine Höhe von 30 bis 150 Zentimetern erreichen und bildet vierkantige Stängel. Ihre gegenständig angeordneten, lanzettlichen Blätter sind bis zu 12 Zentimeter lang und gesägt. Typisch für diese Pflanze ist ihr kräftiger und ausläuferbildender Wuchs, durch den schnell dichte Horste entstehen. Die Gelenkblume ist winterhart und gedeiht besonders gut, wenn eine Rhizomsperre eingesetzt wird, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren.

Blätter

Die Blätter der Gelenkblume sind lanzettlich geformt, glänzend grün und besitzen einen gesägten Rand. Sie wachsen gegenständig an den vierkantigen Stielen und erreichen eine Länge von bis zu 12,5 Zentimetern. Einige Sorten weisen besondere Blattmerkmale auf, die sie zu einem Blickfang im Garten machen. So haben beispielsweise Sorten wie ‚Olympus Gold‘ goldgelb gerandete Blätter, während ‚Variegata‘ durch graugrün-weiß panaschiertes Laub auffällt.

Blüte

Die Gelenkblume verdankt ihren Namen den außergewöhnlichen Blüten, die an ihrer Basis durch ein „Gelenk“ beweglich sind. Die röhrenförmigen, lippenartigen Einzelblüten sitzen dichtgedrängt in bis zu 25 Zentimeter langen Ähren. Diese Blüten bestehen aus verwachsenen Kelch- und Kronblättern, wobei die Blüten spiegelsymmetrisch aus einer Oberlippe und einer dreilappigen Unterlippe zusammengesetzt sind. Das Farbspektrum umfasst Weiß, Rosa, Purpur, Rot und Violett, wodurch vielseitige Farbgestaltungen im Garten möglich werden. Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Juli bis September, während der die Pflanzen zahlreiche Bestäuber anlocken.

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Welcher Standort ist geeignet?

Die Gelenkblume gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Sie bevorzugt durchlässige, nährstoffreiche und humose Böden, die frisch bis feucht, jedoch nicht staunass, gehalten werden sollten. Sandig-lehmige Böden bieten ideale Wachstumsbedingungen. Eine gute Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Naturnahe Standorte wie feuchte Wiesen, Waldränder und Flussufer können gut im heimischen Garten simuliert werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein durchlässiger, frisch bis feuchter Boden mit sandig-lehmiger Struktur und mäßigem Nährstoffgehalt ist ideal für die Gelenkblume. Der pH-Wert kann von schwach sauer bis schwach alkalisch variieren. Staunässe muss vermieden werden, daher sollte der Boden gut drainiert sein.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für die Gelenkblume ist vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern ein, um genügend Platz für das Wachstum zu gewährleisten. Bei der Einpflanzung kann eine Rhizomsperre helfen, die Ausbreitung zu kontrollieren.

Anleitung zur Pflanzung

  1. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort mit durchlässigem, nährstoffreichen Boden.
  2. Bereiten Sie das Pflanzloch vor und lockern Sie den Boden gut auf.
  3. Setzen Sie die Pflanzen in einem Abstand von 30 Zentimetern ins Beet.
  4. Geben Sie bei Bedarf Kompost oder eine Mulchschicht dazu.
  5. Gießen Sie die Pflanzen gut an und sorgen Sie für regelmäßige Bewässerung, besonders während trockener Phasen.

Für die Kultur im Kübel benötigen Sie ein Gefäß mit mindestens 20 Zentimeter Durchmesser und einer ausreichenden Drainageschicht.

Gelenkblume pflegen

Die Gelenkblume ist pflegeleicht, benötigt aber einige grundlegende Maßnahmen für optimales Wachstum. Aufgrund ihres hohen Wuchses ist eine Stütze ratsam. Panaschierte Sorten sollten regelmäßig kontrolliert und rein grüne Blätter entfernt werden.

Gießen

Regelmäßige Bewässerung ist notwendig, besonders während längerer Trockenperioden. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber niemals zu nass sein.

Düngen

Eine einmalige Gabe Kompost im Frühjahr ist ausreichend. Weitergehende Düngungen sind nicht notwendig, da die Pflanze nährstoffärmeren Boden gut verträgt.

Schneiden

Verblühte Blütenstände sollten nach der Blüte entfernt werden. Im Spätherbst erfolgt ein Rückschnitt der Stauden bis zur Stielbasis. Abgestorbene Pflanzenteile sollten bis zum Frühjahr stehen bleiben, da sie Insekten als Rückzugsort dienen.

Gelenkblume vermehren

Die Vermehrung der Gelenkblume kann durch Teilung, Aussaat oder Stecklinge erfolgen.

Vermehrung durch Teilung

Am besten im Frühjahr oder Herbst die Pflanze ausgraben, den Wurzelballen teilen und die Teilstücke wieder einpflanzen.

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat erfolgt im Herbst: Samen auf ein Saatbeet streuen, leicht mit Erde bedecken und gleichmäßig feucht halten.

Vermehrung durch Stecklinge

Im Frühjahr etwa 15 Zentimeter lange Triebe abschneiden, die unteren Blätter entfernen, in Anzuchterde setzen und feucht halten.

Sorten & Arten

Die Gelenkblume bietet eine Vielzahl an Sorten mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Blütenfarben.

Sorte Wuchshöhe Blütenfarbe
‚Olympus Gold‘ 70-80 cm Blassrosa
‚Variegata‘ 40-100 cm Blassrosa
‚Summer Snow‘ 70-80 cm Weiß
‚Miss Manners‘ 40-100 cm Reinweiß
‚Vivid‘ 50-60 cm Rosarot
‚Bouquet Rose‘ 80-90 cm Violettrosa
‚Crystal Peak White‘ 30-40 cm Reinweiß
‚Summerspire‘ 70-80 cm Weiß bis Magenta
‚Rosea‘ 30-35 cm Zartrosa

Krankheiten & Schädlinge

Die Gelenkblume ist robust, kann aber gelegentlich von Pilzkrankheiten wie Kragenfäule, Rost, Grauschimmel und Mehltau befallen werden. Ein Auftreten zeigt sich durch Flecken auf den Blättern. Natürliche Spritzmittel können zur Bekämpfung eingesetzt werden.

Verwendung

Die Gelenkblume verschönert Beete und Rabatten, eignet sich als Hintergrundpflanze und ist auch für die Topfkultur auf Balkon und Terrasse bestens geeignet. Durch ihre hohen ökologischen Werte lockt sie zahlreiche Bestäuber an und fördert die Biodiversität. In Kombination mit anderen Stauden sowie an Gewässerrändern entfaltet sie ihr volles Potential.

  • Für Beete, Rabatten und Hintergrundpflanzungen
  • Topfkultur auf Balkon und Terrasse
  • Kombination mit Prachtstauden wie Indianernessel und Ehrenpreis
  • Ausgezeichnete Schnittblume
  • Nektar- und Pollenpflanze für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen
  • Feuchte Standorte und Gewässerränder
  • Harmoniert mit mediterranen Pflanzen wie Lavendel

Die Gelenkblume ist somit eine vielseitige und pflegeleichte Bereicherung für jeden naturnahen Garten.

Häufig gestellte Fragen

Was ist das Besondere an den Blüten der Gelenkblume?

Die Blüten der Gelenkblume sind an ihrer Basis durch ein „Gelenk“ beweglich. Diese Eigenschaft erlaubt es, die Einzelblüten in verschiedene Richtungen zu bewegen, ohne dass sie abbrechen. Dies ist eine einzigartige Besonderheit der Pflanze und verleiht ihr ihren Namen.

Seit wann wird die Gelenkblume als Zierpflanze genutzt?

Die Gelenkblume wird bereits seit spätestens 1683 in Kultur verwendet. Sie hat sich seitdem als dekorative und pflegeleichte Staude in Gärten etabliert und weist eine Vielzahl von Sorten auf.

Welche Tiere profitieren besonders von der Gelenkblume?

Die Gelenkblume ist besonders wertvoll für Bestäuber wie Hummeln, Schmetterlinge und Bienen. Ihre Blüten bieten reichlich Nektar und Pollen, wodurch sie zu einem wichtigen Teil im ökologischen Garten wird.

Ist die Gelenkblume giftig?

Nein, die Gelenkblume ist nicht giftig. Es gibt keine bekannten toxischen Inhaltsstoffe, sodass sie problemlos in Gärten mit Haustieren oder kleinen Kindern gepflanzt werden kann. Trotz ihrer Unbedenklichkeit wird sie jedoch nicht als Nahrungs- oder Heilpflanze verwendet.

Bilder: alybaba / Shutterstock