Gartenhaus

Gartenhaus richtig streichen: Eine Anleitung in 5 Schritten

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Gartenhäuser aus Holz schaffen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Damit das Haus lange steht und nicht durch Wind und Wetter geschädigt wird, ist ein richtiger Anstrich notwendig. Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Ihre Ausführung setzt ein bestimmtes Grundwissen voraus.

Gartenhaus lackieren
Ein Gartenhaus muss regelmäßig nachgestrichen werden
AUF EINEN BLICK
Wie oft sollte man ein Gartenhaus streichen?
Um ein Gartenhaus optimal zu schützen und dauerhaft zu erhalten, sollte es regelmäßig gestrichen werden. Je nach verwendetem Anstrich – Öl, Lasur oder Farbe – variieren die notwendigen Intervalle von 2-4 Jahren für Öl und Lasuren bis zu 10-15 Jahren für Lacke und Farben.

Das Holz schützen

Holz ist ein Rohstoff, welcher der Witterung ausgesetzt ist und sich stetig verändert. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihr Gartenhaus vor dem Aufbau richtig streichen. Ein regelmäßiger Neuanstrich ist notwendig, denn auch die Anstriche sind nicht dauerhaft.

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Warum ein Anstrich wichtig ist:

  • Feuchtigkeit: feuchtes Holz quillt auf und bildet beim Trocknen Risse
  • Sonneneinstrahlung: Holz vergilbt und verfärbt sich dunkel
  • Schädlinge: Bläuepilze, Schwämme und Insekten schädigen unbehandeltes oder feuchtes Holz

Öl, Lasur oder Farbe?

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Ein Grundschutz aus Öl muss öfter erneuert werden als ein Farbanstrich

Vor dem Anstrich sollten Sie sich darüber Gedanken machen, wie das Gartenhaus später aussehen soll. Sie können den natürlichen Charakter beibehalten und das Holz nur mit einer transparenten Schutzschicht versehen. Der Farbanstrich sollte alle zehn bis 15 Jahre erneuert werden. Ein Grundschutz aus Lasuren oder Ölen muss im Abstand von zwei bis vier Jahren aufgefrischt werden.

  Eignung Eigenschaften Besonderheit
Öl Harthölzer transparent umweltfreundliche und wasserabweisende Schicht
Lasur Weichhölzer transparent oder leicht pigmentiert erhält natürliche Holzmaserung
Farbe Weich- und Harthölzer deckend dauerhafter UV-Schutz

Lasuren und Farbanstriche

Grau oder klassisches Weiß sind beliebte Farben für ein schlichtes und modernes Gartenhaus. Im Trend liegen Schwedenrot oder -blau. Zu solchen Anstrichen passen Akzentuierungen von Türrahmen oder Dachgiebeln in Weiß. Bei Lasuren sind helle Farbtöne wie Kiefer beliebt.

Exkurs

Das Schwedenrot und seine Geschichte

Schwedenrot ist eine Dispersionsfarbe für den Außenbereich, die hauptsächlich in Schweden produziert wird. Ihre Geschichte geht zurück bis in das 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde beim Abbau von Kupfer in Falun ein rötlich-braunes Farbpigment gewonnen, welches in Farbanstriche gemischt wurde. Holzhäuser, die mit der Farbe gestrichen wurden, erinnerten an die Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die rote Farbe zur Nationalfarbe entwickelt. Sie ging als Falunröd in die Geschichte ein und ist bis heute in ländlichen Gebieten typisch für Holzbauten.

Das ist bei Lasuren zu beachten

Pigmentierte Lasuren gewährleisten einen Schutz gegen UV-Strahlung. Je dunkler die Pigmentierung des Anstrichs ist, desto besser ist das Holz vor der Strahlung geschützt. Farblose Lasuren bieten keinen Sonnenschutz. Das Gartenhaus sollte zwei- bis dreimal gestrichen werden. Ein Überstreichen alter Anstriche ist möglich, wenn es sich um eine Dickschichtlasur handelt. Dünnschichtlasuren müssen komplett abgeschliffen werden.

Dick- und Dünnschichtlasuren

Bei einer Dickschichtlasur handelt es sich um einen offenporigen und durchscheinenden Anstrich mit lackähnlichen Eigenschaften. Die Schutzschicht ist wasserabweisend und trotzdem diffusionsoffen. Dadurch sind solche Lasuren optimal für den Außenbereich geeignet. Dickschichtlasuren können zusätzlich mit einem UV-Blocker gemischt werden.

Dünnschichtlasuren sind als Außenanstrich für Gartenhäuser weniger geeignet. Sie sind ebenfalls offenporig und durchscheinend, bilden aber keinen geschlossenen Anstrichfilm. Das Holz kann weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen und quillt auf. Folgeanstriche sind regelmäßig notwendig, da sich die Dünnschichtlasur im Außenbereich schnell auswäscht.

Worauf Sie bei Farbanstrichen achten sollten

Wenn Sie das Holz farbig streichen möchten, sollten Sie es vorher imprägnieren. Für ein optimales Ergebnis wird zuerst eine Schicht Öl aufgetragen, welche mit einer Grundierung überstrichen wird. Sie sorgt dafür, dass die Farbe besser auf dem Holz haftet und nicht abblättert. Außerdem verhindert sie gelbliche Verfärbungen, die durch austretende Holzinhaltsstoffe häufig bei weißen Farbanstrichen entstehen.

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Für den Anstrich des Gartenhauses kommen verschiedene Farben infrage

Farben auf Öl-, Lösungsmittel- oder Wasserbasis

Unter die Kategorie der Farben auf Lösungsmittelbasis fallen Produkte, die Öle oder Akrylharz beinhalten. Daher werden die Begriffe öl- und lösungsmittelbasiert synonym verwendet. Solche Farben zeichnen sich durch eine längere Trocknungszeit aus, weswegen sie sich besser für großflächige Anstriche eignen. Durch einem hohen Festkörperanteil gewährleisten diese Farben eine hohe Deckkraft und sind äußerst ergiebig. Sie überdecken Farbunterschiede im Holz und erhalten die natürliche Holzstruktur. Bei trockener Aufbewahrung sind ölbasierte Farben etwa fünf Jahre haltbar.

Eigenschaften ölbasierter Anstriche:

  • sehr harte Oberfläche, die im Laufe der Zeit spröde wird
  • starke Geruchsbildung beim Trocknen
  • gute Haftungseigenschaften auf dem Untergrund
  • umweltschädlich und gesundheitsgefährdend

Wasserbasierte Farben sind weniger deckend, trocknen schneller und sind umweltverträglicher. Während des Anstrichs stellen sich die Holzfasern auf, sodass eine raue Oberfläche entsteht. Daher sollte das Holz vor dem Anstrich abgeschliffen werden, wenn ein glattes Ergebnis gewünscht wird. Die Farben sind durchlässig für Wasserdampf, wodurch Blasenbildung und Abblättern des Anstrichs verhindert werden. Die Farben sind frostempfindlich und sollten während des Winters im Keller aufbewahrt werden. Ihre Haltbarkeit beschränkt sich auf etwa 24 Monate. Üblicherweise werden Farben auf Wasserbasis als Dispersionsfarben bezeichnet.

Vorbereitungen vor dem Anstrich

Wenn Sie ein neues Gartenhaus errichten, entfallen die Schritte zum Abschleifen und Reinigen. Unbehandeltes Holz benötigt eine Imprägnierung. Bei vorbehandeltem Holz wird auch dieser Schritt überflüssig und Sie können direkt zum Grundieren übergehen.

Das Holz ist ideal geschützt, wenn es imprägniert, grundiert und gestrichen wird.

Abschleifen und reinigen

Verwittertes Holz oder alte Farbreste werden mit grobem Sandpapier abgeschliffen. Ist das Holz bereits gestrichen, können Sie die Farbschicht mit einer Drahtbürste aufrauen. Die abblätternden Reste lassen sich mit einem Spachtel abkratzen und durch feines Sandpapier glätten. Das Holz muss vor dem Anstrich trocknen und frei von Fett oder Staubpartikeln sein. Dafür können Sie Terpentin (17,00€ bei Amazon*) oder ein Terpentinersatz nutzen. Eine gesundheitlich unbedenkliche Alternative bietet Ballistol. Es reinigt nicht nur, sondern dient gleichzeitig der Konservierung von Holz.

Imprägnieren

Die Imprägnierung ist von großer Bedeutung, denn sie gewährleistet einen nachhaltigen Holzschutz. Billige Produkte sind oft von minderwertiger Qualität und werden schnell aus dem Holz ausgewaschen. Die Imprägnierung aller Holzteile sollte bereits vor dem Aufbau durchgeführt werden. Nur so können Sie Holzbohlen vollständig mit einer Schutzschicht versehen, die später durch Feder und Nut ineinander geschoben werden.

Fußboden und Wände Innen werden normalerweise nicht imprägniert, da diese nicht den Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Wenn Sie das Gartenhaus als Geräteschuppen nutzen, sollten Sie auch den Innenbereich schützen. Imprägnieren Sie zusätzlich die Unterseite des Holzbodens, damit diese vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt ist. Wenn Sie Lasuren oder Deckfarben auftragen möchten, sollte die Imprägnierschicht mindestens 24 Stunden trocknen. Für ein optimales Ergebnis tragen Sie mehrere Schichten Öl auf.

Geeignete Imprägnierungen:

  • Außenbereich: naturbelassene Leinöl oder behandeltes Hartöl
  • Innenbereich: Bienen- oder Pflanzenwachs

Grundieren

Diese Schicht ist die Grundlage für eine lange Haltbarkeit der anschließenden Lasur- oder Farbanstriche. Sie sorgt dafür, dass Farbe oder Lasur optimal auf der Imprägnierschicht haften. Pigmentierte Grundierungen schützen außerdem den Anstrich vor Verfärbungen. Diese müssen auf den folgenden Anstrich abgestimmt werden. Holzschutzgrundierungen gibt es auf Wasser- oder Lösungsmittelbasis.

Tipp

Beginnen Sie direkt nach dem Kauf eines neues Gartenhäuschens mit dem Imprägnieren, wenn Sie das Holz nicht trocken einlagern können. Auf diese Weise verhindern Sie, dass es bereits während der Aufbewahrung Feuchtigkeit aufnimmt.

Gartenhaus streichen

Unabhängig davon, ob Sie ein neues Gartenhaus streichen oder ein altes Gartenhaus auffrischen möchten, sollten Sie die Arbeiten bei Mindesttemperaturen von zehn Grad Celsius durchführen. Warme und trockene Bedingungen begünstigen die Trocknungsprozesse und die Anstriche lassen sich leichter auftragen.

Anstrich erneuern

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Wer abblätternde Farbe nicht abschleifen will, der kann mit Öl das alte Holz schützen

Für bereits verwitterte Oberflächen kann es ratsam sein, eine ölbasierte Farbe zu nutzen. Diese sorgt für eine ebene und gleichmäßige Oberfläche, ohne dass Sie das Holz vorher abschleifen müssen. Aus Gründen der besseren Umweltverträglichkeit und geringeren Gesundheitsgefährdung sind wasserbasierte Farben auch bei altem Holz die bessere Wahl. Auch wenn die Vorbereitungen arbeitsintensiver sind, profitieren Sie von einer längeren Haltbarkeit des Anstrichs.

Der perfekte Farbanstrich:

  1. Holzfassade mit einer Stahlbürste bearbeiten
  2. Farbreste gründlich abschleifen
  3. Holz bei Bedarf mit Öl imprägnieren
  4. nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden Grundierung auftragen
  5. weitere 24 Stunden trocknen lassen
  6. in gewünschter Farbe mit einem weichen Pinsel in Maserungsrichtung streichen

Gartenhaus streichen: Anleitung in drei Schritten

Tipp

Außenwände, die nach Süden oder Westen zeigen, sollten mit drei Farbanstrichen versehen werden. Dadurch sind die besser vor der Witterung geschützt.

Häufig gestellte Fragen

Wie oft muss ich ein Gartenhaus streichen?

Das Intervall hängt vom jeweiligen Anstrich ab. Reine Imprägnierungen aus Öl sollten alle zwei bis vier Jahre erneuert werden. Das gilt auch für Lasuren. Anstriche aus Lack oder Farbe sind deutlich länger haltbar und erfordern nach etwa zehn bis 15 Jahren eine Auffrischung.

Was kostet es, wenn ich ein Gartenhaus streichen lassen möchte?

Die Malerkosten variieren je nach Unternehmen. Dabei spielen Faktoren wie Stundensatz, Quadratmeter, Anfahrt und Arbeitsaufwand eine Rolle. Einige Firmen fassen sämtliche Kosten im sogenannten gestrichenen Quadratmeter zusammen. Dafür benötigt der Mitarbeiter Informationen zu Ausmaßen und ob das Gartenhaus neu gestrichen oder aufgefrischt werden soll.

Wird das Gartenhaus vor oder nach dem Aufbau gestrichen?

Das hängt davon ab, ob das Holz vorbehandelt oder naturbelassen ist. Reines Holz sollte vor dem Aufbau imprägniert werden, damit die später nicht mehr zugänglichen Stellen geschützt werden können. Grundierungs- und Farbanstriche können nach dem Aufbau aufgetragen werden.

Kann ich das Holz ohne abschleifen streichen?

Das ist möglich, wenn Sie ölbasierte Anstriche verwenden. Diese hinterlassen eine glatte Oberfläche, sind allerdings schädlich für Umwelt und Gesundheit. Daher sollten Sie auf wasserbasierte Produkte zurückgreifen, die nach dem Schleifen aufgetragen werden.