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Fliegende Ameisen kennen und bekämpfen

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Bei Ameisen ist die Einordnung in die Nützlings- oder Schädlingskategorie nicht ganz eindeutig. Neben ihren nützlichen haben sie auch ein paar schädliche und vor allem lästige Eigenschaften – vor allem dann, wenn sie in geflügeltem Zustand zu tausenden aus dem Boden schwirren.

Flugameisen
Der Hochzeitsflug dauert nur wenige Tage

Was tun gegen fliegende Ameisen im Haus oder Garten?

Wenn fliegende Ameisenschwärme Sie belästigen, ist der einfachste Weg die Duldung. Denn der Hochzeitsflug dauert nur etwa 2 bis 3 Tage und das auch nur einmal im Jahr, sodass Sie bald schon wieder Ruhe haben werden. Anstatt die Tiere mühevoll zu bekämpfen, können Sie sich also auch einfach abwartend zurücklehnen.

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Natürlich nicht ganz ohne parallele Abwehrmaßnahmen. Die effektivsten Methoden sind rein physische Barrieren, die die fliegenden Ameisen am Eindringen ins Haus hindert:

  • Insektengaze: Indem Sie Ihre Fenster mit Insektenschutznetzen versehen, verhindern Sie, dass Schwärme von geflügelten Ameisen ins Schlaf- oder Wohnzimmer geraten. Für die paar Tage des Hochzeitsflugs erscheint das auf den ersten Blick unverhältnismäßig aufwändig – wer aber auch im weiteren Verlauf des Sommers nicht Nacht für Nacht von sirrenden, stechenden Mücken wachgehalten oder von anderen Schwarminsekten überrascht werden möchte, hat auch langfristig etwas davon.
  • Fenster und Türen geschlossen halten: Im Sommer möchte man natürlich weniger aufs Lüften verzichten als sonst irgendwann. Wenn es aber irgendwie einzurichten ist – etwa durch die Investition in eine Klimaanlage oder bei nicht so heißem Wetter, sollten die Fenster und Türen während der Ameisenflugzeiten möglichst zu bleiben.
  • Lichter aus: Auch diese Maßnahme hilft ganz allgemein gegen eindringende Fluginsekten: Nachtaktive Käfer, Nachtfalter, Mücken und eben auch geflügelte Ameisen orientieren sich am Licht und werden von hellen Beleuchtungen im Haus deshalb stark angezogen. Wenn möglich, lassen Sie also keine Lichter bei geöffneten Fenstern oder Terrassentüren brennen.
  • Geruchsbarrieren: Zitronensaft und Gerüche von Nelken, Zimt, Chili, Lavendel oder Lorbeer empfinden Ameisen als abstoßend. Auch Kaffeeduft soll vertreibend wirken. Wenn Sie zum Beispiel Wasser mit Zitronensaft, ätherischen Ölen der genannten Duftrichtungen oder starkem Espresso mischen und das Gemisch in einen Wasserdisperser füllen, können Sie die fliegenden Lästlinge direkt an Ort und Stelle eindämmen.
  • Staubsauger: Auch der Staubsauger kann gegen fliegende Ameisen zur Hilfe geholt werden. Eine etwas rabiate Methode, aber in der Regel sind Ameisen, auch die geflügelten, sehr robust. Was natürlich beachtet werden muss, ist, nach der Saugattacke das Saugrohr zu verschließen (etwa mit einem Stoffknebel) und den Staubsack sofort in einiger Entfernung auszuleeren.
  • Ameisensprays: Handelsübliche Ameisensprays sind für fliegende Ameisen nur insofern geeignet, als sich ihre Wirkstoff versprühen und deshalb auf die Lästlinge in der Luft gut anwenden lässt. Auch ist die Wirkung meist sehr schnell da. Die Wirkstoffe sind allerdings in aller Regel rein chemisch und nicht nur für fliegende Ameisen, sondern auch für andere Tiere, auch Ihre Haustiere, giftig.

Was tun gegen fliegende Ameisen?

Fliegenden Ameisen vorbeugen

Um es gar nicht erst dazu kommen zu lassen, dass sich fliegende Ameisen in Ihrem Garten entwickeln und dadurch leicht ins Haus geraten, ist es sinnvoll, schon vorher nach Ameisennestern Ausschau zu halten und sie zu beseitigen. Außerdem können Ameisen vor und nach der Flugphase der Geschlechtstiere natürlich durch ihren Nestbau und ihren Arbeitsalltag im Staat lästig werden. Ameisenstraßen über die Terrasse und zuweilen auch ins Haus sind dabei die störendsten Angelegenheiten. Wenn sie ihre Nester unter Terrassenplatten einrichten, können sie durch die Unterhöhlung auch zur Lockerung des Pflasterbetts und zum Absacken der Platten führen.

Wenn sie massenweise ins Haus gekrabbelt kommen, ist das natürlich auch lästig und gegebenenfalls schädlich, weil sie auch hier Baumaterial zersetzen können.

Ameisennest Stören: Wenn Sie ein Ameisennest im Rasen oder in Ihrem Terrassenpflaster ständig einebnen und mit Wasser begießen, macht das den Ameisen zu schaffen, ohne dass sie unnötig getötet werden. Sie haben genug damit zu tun, ihr Nest wieder in Ordnung zu bringen und dadurch weniger Zeit, sich um die Brut zu kümmern.

Kalkbarrieren: Alkalisch wirkende Substanzen wie Kreide oder Gartenkalk haben auch eine ameisenabwehrende Wirkung.

Köder: Sie können Ameisen auch mithilfe eines Köders einfangen. Das beste Lockmittel ist eine Schale leicht abgestandenes, mit einem Löffel Honig oder Zucker gesüßtes Bier. Stellen Sie diese über eine Ameisenstraße, werden die Tiere von dem süßen, gärigen Geruch magisch angezogen. Beim Versuch, etwas davon zu erhaschen, fallen sie hinein und ertrinken.

Nematoden: Bei vielen schädlichen Insekten werden mittlerweile Raub-Nematoden empfohlen. Auch gegen Ameisen können die räuberischen Fadenwürmer eingesetzt werden, indem sie mit Gießwasser in die Nester ausgebracht werden.

Nest umsiedeln: Im Gegensatz zu Wespennestern lässt sich ein Ameisennest ganz einfach und ohne kostenintensive, professionelle Hilfe selbst umsiedeln. Dazu brauchen Sie nur einen großen Terrakotta-Blumentopf mit Abflussloch und etwas Erde. Und so geht’s:

  1. Füllen Sie den Terrakotta-Topf zu etwa vier Fünfteln voll mit (sandiger) Erde oder auch Holzwolle
  2. Stellen Sie den Topf in der Nähe des Ameisennests auf, am besten direkt über dem Verlauf einer Ameisenstraße
  3. Warten Sie ab, bis die Tiere die warme Topferde für sich entdecken und durch das Abflussloch hineinkriechen. Sie werden im Blumentopf eine ideale Brutstätte erkennen und ihre Kolonie dort hinein umsiedeln. Dass das geschehen ist, erkennen Sie an zahlreichen weißen Puppen im Topf.
  4. Ist der Umzug abgeschlossen, nehmen Sie den Topf mit einer Schaufel von unten auf und transportieren ihn möglichst ohne dass er umfällt, zum Beispiel in ein nahegelegenes Wäldchen. Der Ort sollte aber mindestens etwa einen halben Kilometer entfernt sein, damit die Ameisen nicht in ihr ursprüngliches Nest zurückfinden.
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Ameisenkolonien können relativ einfach umgesiedelt werden

Backpulver: Backpulver bzw. Natron ist ein altes Hausmittel gegen Ameisen. Auch hier beruht die Wirkung auf dem alkalischen Effekt: Er ruft bei Ameisen Kontaktverätzungen hervor. Besonders zuverlässig ist die Methode allerdings nicht, außerdem bereitet sie den Ameisen einen sehr unschönen Tod. Gegen Fliegende Ameisen kann die Methode schlecht angewandt werden, höchstens indem man während der Flugphasen das Pulver mit etwas Wasser an Fenster- und Terrassentürrahmen klebt. Nach der 2-3-tägigen Plage kann es dann wieder abgewischt werden.

Was sind fliegende Ameisen?

Fliegende Ameisen werden manchmal für eine eigene Art gehalten. Weil sie in geflügeltem Zustand Ähnlichkeit mit Stechinsekten haben, kommt bei manchem vielleicht sogar eine diffuse Befürchtung auf, dass sie stechen könnten. Doch keine Sorge: Gefährlich sind fliegende Ameisen nicht. Es handelt sich nämlich nicht um eine besondere eigene Art von Ameisen, sondern nur um die Geschlechtstiere im Ameisenstaat. Und die sind allenfalls lästig.

Hintergrund

Hochzeitsflug

Jungköniginnen und Männchen sind geflügelt, um bei der Partnersuche möglichst mobil zu sein. Es ist nämlich günstig, sich auch staatenübergreifend zu paaren. Das ist ganz ähnlich wie bei anderen staatenbildenden Insekten, etwa einigen Wespenarten.

Das Ausschwärmen der Geschlechtstiere nennt man auch bei Ameisen „Hochzeitsflug“. Er findet meist im Früh- oder Hochsommer statt. Die Jungköniginnen und Männchen finden sich dann von Kolonie zu Kolonie untereinander zusammen und starten einen regelrechten Begattungsmarathon. Eine junge Königin kann von bis zu 40 Männchen begattet werden und lagert die Spermien in einem Samensack ein.

Nach dem Hochzeitsflug ist es dann vorbei mit der Ameisenschwärmerei: Die Männchen sterben nach Erfüllung ihrer Aufgabe sofort, die Jungköniginnen stoßen ihre Flügel nach Gebrauch wieder ab. Der Großteil der Individuen in der Ameisenkolonie, also die Arbeiterinnen, bleiben grundsätzlich unbeflügelt.

Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!

Ameisen – Fleißige Helfer und lästige Schwärmer

Ameisen sind an sich unbedingt als Nützlinge für den Garten einzustufen. Sie helfen effektiv bei der Schädlingsbekämpfung und beim Aufrechterhalten des ökologischen Gleichgewichts. Hier ein kleiner Überblick über die nützlichen und schädlichen bzw. störenden Eigenschaften von Ameisen:

Nützlingseigenschaften Schädlingseigenschaften
Fressen teilweise Schädlinge wie Blattkäferlarven oder Falterraupen, außerdem Schneckeneier Verteidigen Blattläuse gegen Fressfeinde (etwa Marienkäfer), um ihren süßen Honigtau zu fressen
Transportieren totes Pflanzenmaterial und Insektenkadaver ab Bilden beim Hochzeitsflug große, gegebenenfalls störende Schwärme
Begünstigen durch Samentransport die Fortpflanzung bestimmter Bäume Nisten sich nicht selten in der Nähe von Wohnhäusern ein – etwa zwischen Pflastersteinen von Terrassen und Innenhöfen – Gefahr von Lockerung des Pflasters
  Können auch ins Haus eindringen und dort zur Last fallen

Hintergrund

Wissenswertes über Ameisen

Nehmen wie die erstaunliche Insektenfamilie der Ameisen einmal unter die Lupe. Die Tiere sind nämlich seit der Kreidezeit unheimlich überlebensstark, nicht zuletzt wegen ihrer berühmten Fleißigkeit. Schon in der Bibel heißt es im Buch der Sprüche:

Ameisen gehören zur Ordnung der Hautflügler – schon darin ist angelegt, dass sie auch geflügelt sein können. Sie sind sehr artenreich und kommen quasi auf der ganzen Welt vor: Insgesamt gibt es an die 13.000 Arten, die sowohl in gemäßigten, als auch in tropischen und subtropischen, zuweilen sogar in subarktischen Klimazonen aller Erdteile beheimatet sind.

Es gibt, anders als bei anderen Hautflüglern, ausschließlich soziale, also staatenbildende Ameisenarten. Ihre Kolonien sind militärisch durchorganisiert und funktionieren deshalb seit Jahrtausenden bewundernswert gut. Vor allem durch die klare Arbeitsteilung innerhalb des Kastensystems und der sehr massenwirksamen Kommunikationsmethoden mit Duftspuren und Vibrationssignalen gehören Ameisen zu den überlebenstüchtigsten Spezies überhaupt in der Tierwelt.

Ameisen decken über die Arten hinweg alle möglichen Ernährungsweisen ab: Von omnivoren, räuberischen und aasfressenden, Honigtau melkenden, samensammelnden, diebischen bis pilzzüchtenden Typen ist alles dabei.

Arten von Fliegenden Ameisen im Garten

Über alle Ameisenarten kann hier nicht referiert werden – und der vor allem in tropischen Gebieten lebende Großteil der Arten hat für unsere hiesige Gartenkultur auch kaum Relevanz. Wir konzentrieren uns im Folgenden deshalb auf die zwei Arten, die bei uns in Mitteleuropa gern unsere Gärten bevölkern: Die Schwarze Wegameise und die Gelbe Wiesenameise.

Schwarze Wegameise

Landläufig als Gartenameise wird die Ameisenart bezeichnet, die hierzulande am häufigsten in unseren Gärten vorkommt. Und das ist die Schwarze Wegameise (Zoologisch Lasius niger). Sie hat ein typisches Ameisen-Aussehen mit einem 3-5 mm langen, schwarzen, dreigliedrig segmentierten Körper. Die Königinnen erreichen eine Länge von 8 bis 9 Zentimetern.

Wie viele andere Ameisenvarianten sind Schwarze Wegameisen recht anpassungsfähig: Für ihr Nest nehmen sie relativ anspruchslos unterschiedliche Orte an: Sowohl im Rasen, als auch unter Baumrinde, vertikal in Hohlräumen von Mauerwerk oder in den Zwischenräumen von Terrassen- und Hofpflaster richten sich die Tiere häuslich ein. Das Nest besteht aus Gängen und Kammern und wird durch Pflanzenreste leidlich stabilisiert.

Gelbe Wiesenameise

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Gelbe Wiesenameisen sind relativ klein

Aber auch die deutlich kleinere Gelbe Wiesenameise, zoologisch Lasius flavus, findet sich immer wieder gern in Gärten unserer Breiten ein. Sie ist nur etwa 2 bis 4 ½ mm lang und, wie ihr Name schon sagt, gelblich bis rotbraun gefärbt.

Die geflügelten Geschlechtstiere sind allerdings deutlich dunkler und auch viel größer – jedenfalls die Königinnen mit bis zu 9 mm Länge. Dadurch sind sie kaum von den Geschlechtstieren der Schwarzen Wegameisen zu unterscheiden und wirken beim Ausschwärmen von ihrem Nest im Vergleich zu den kleinen, gelbroten Arbeiterinnen fast wie eine andere Art.

Rote Wiesenameise

Die Rote Wiesenameise nistet vor allem im Rasen. Ihre Nester erkennen Sie an grasüberwachsenen Hügelchen. Die Art pflegt nämlich vorwiegend unterirdisch zu leben – selbst für ihre Nahrung sorgen sie unter Tage, indem sie sich ihre eigene Wurzellauskolonien halten und deren Honigtau-Ausscheidungen abmelken. Sie müssen deshalb kaum aus- und eingehen und werden nur dann massenhaft sicht- und spürbar, wenn ihr Nest zerstört wird – oder wenn die Phase der fliegenden Ameisen beginnt. Bei dieser Art kann eine Plage fliegender Ameisen deshalb schnell zur Überraschung werden.

Häufig gestellte Fragen

Wie viele Ameisen leben in einer Kolonie?

Das ist je nach Art relativ unterschiedlich. Allgemein bilden Ameisen aber im Vergleich zu anderen sozialen Hautflüglern sehr große Staaten. Bei der Schwarzen Wegameise, unserer häufigsten Ameise im Garten, können in einem Nest bis zu 40.000 Individuen leben. Bei anderen Arten können es aber auch bis zu 20 Millionen Tiere sein! Wieder andere Arten leben dagegen in lauschigen WGs mit nur etwa einem Dutzend Mitbewohnern.

Die Verteilung innerhalb der sogenannten Kasten ist bei allen Ameisenarten vergleichbar, wie viele Individuen pro Kaste existieren, variiert aber. Vor allem die Königinnenkaste ist mal nur von einem Vollweibchen, mal von mehreren, mal auch von hunderten besetzt. Bei der Schwarzen Wegameise gibt es zunächst mehrere Königinnen, die dann durch gegenseitige und Bekämpfung durch die Arbeiterinnen auf eine dominante reduziert werden. Männchen, die ja ihr ganzes kurzes Leben geflügelt sind, werden nur ein paar bis ein paar hundert produziert. Ihre Anzahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Staatsgröße, dem Alter der Königin und einigen Umgebungsbedingungen wie der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und dem Nestzustand.

Wie lange leben Ameisen?

Unter den Insekten sind Ameisen wahre Methusalems. Während viele Insektenarten einen nur ein- oder zweijährigen Lebenszyklus haben, können die meisten Ameisenarten zweistellige Lebensjahresanzahlen erreichen.

Die wichtigsten im Staat, die Königinnen, leben immer am längsten. Die älteste bekannte Ameisenkönigin in einer Zucht ist stolze 29 Jahre alt geworden. Die Arbeiterinnen werden meist nicht ganz so alt, bei größeren Arten allerdings normalerweise auch mehrere Jahre. Am kürzesten leben, wie bei den meisten Insektenarten, die Männchen: Sie werden nur für die Begattung gebraucht und existieren deshalb auch nur für die Phase der Fortpflanzung.

In ihrer Phase als fliegende Ameisen bleiben die Geschlechtstiere nur 2 bis 3 Tage. Danach sterben die Männchen, die Jungköniginnen stoßen ihre Flügel wieder ab.

Können fliegende Ameisen gefährlich sein?

Nein, fliegende Ameisen sind für uns Menschen die ungefährlichsten Mitglieder des Ameisenstaats. Auch wenn sie mit ihrer im Vergleich zu den übrigen Ameisen deutlich größeren Gestalt und den Flügeln fast wie kleine Stechinsekten aussehen. Sie sind aber tatsächlich völlig ungefährlich, weil in erster Linie auf ihre Aufgabe der Fortpflanzung konzentriert. Die Wache über das Nest obliegt den Arbeiterinnen, bezeichnenderweise auch „Soldatinnen“ genannt. Dieser Name zeigt schon, dass man sich vor ihnen viel eher in Acht nehmen muss, als vor den im Liebestaumel umherschwirrenden fliegenden Ameisen.

Beißen tun die Arbeiterinnen auch nur dann, wenn das Nest angegriffen wird. Das kann ganz schön schmerzhaft sein. Sofern es bei einzelnen Bissen bleibt, sind diese Ameisenangriffe aber unkritisch. Problematisch wird es hingegen, wenn man von Bissen übersät wird, es zu Bissen im Mund- oder Intimbereich kommt und/oder eine Insektengiftallergie beim Gebissenen vorliegt. Dann sollte unverzüglich ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.

Warum bedeutet der Tod der Königin für einen Ameisenstaat das Aus?

Wenn die Königin aus Altersgründen stirbt oder ein Anhänger der immer populärer werdenden, hobbymäßigen Ameisenzucht sie für seine Zwecke einsammelt, ist niemand mehr für die Fortpflanzung und die Produktion von kolonieerhaltenden Geschlechtstieren da. Die Arbeiterinnen haben keine ausreichend ausgebildeten Geschlechtsorgane und können die Rolle der Königin nicht ersetzen. Eine Geschlechtstier-Generation, also fliegende Ameisen, kann dann auch nicht mehr hervorgebracht werden. Somit kann ein Staat auch nie älter werden als die Königin.

Ist eine Plage durch Fliegende Ameisen Grund für eine Mietminderung?

Erst einmal nicht. Vor allem, wenn es sich nur um ein paar Tiere handelt, die als fliegende Ameisen durchs Fenster schwirren, gibt es kein Recht auf Mietminderung. Erst, wenn die Plage solche Ausmaße annimmt, dass das Haus nicht mehr normal bewohnbar ist, kann eine Mietminderung möglich gemacht werden. Diese Definition ist freilich sehr schwammig und immer im Einzelfall zu beurteilen.

Allgemein gilt aber: Jegliche Ursachen durch den Mieter müssen ausgeschlossen sein – also zum Beispiel fahrlässiges Anlocken durch nächtlich offene Fenster und Türen bei gleichzeitig brennendem Licht. Der Vermieter muss außerdem in jedem Fall erst einmal die Gelegenheit bekommen, das Problem zu beseitigen. In aller Regel muss aber damit gerechnet werden, dass Klagen wegen der Zumutbarkeit einer solchen ganz natürlichen Lebensbelastung abgewiesen werden.