Flieder ist leicht giftig für Mensch und Tier
Tatsächlich gelten grundsätzlich alle Teile des Flieders, vor allem seine Blätter, Rinde, die Triebe sowie die Beeren, als leicht giftig. Sie enthalten das Glykosid Syringin, welches vornehmlich in Flieder (lat. Syringa vulgaris) vorkommt und auch dessen stark bitteren Geschmack verursacht. Wer einmal ungesüßte Fliederblüten gekostet hat, wird die Bitterkeit trotz des süßen Geruchs bestätigen können – nehmen Sie diese Wahrnehmung ernst, denn sie ist ein deutlicher Hinweis auf die giftigen Inhaltsstoffe des Flieders. Allerdings müssten Erwachsene schon ziemlich große Mengen verspeisen, um etwaige Folgen zu verspüren. Anders sieht es bei Kindern und kleinen Haustieren wie etwa Kaninchen, Meerschweinchen etc. Diese können anschließend Bauchkrämpfe und Durchfall bekommen.
Essbare Fliederblüten
Im Gegensatz zum Rest der Pflanze gelten Fliederblüten als essbar. Dies stimmt jedoch nur bedingt: Die Blüten sollte nicht in rohem Zustand – beispielsweise als Salatdekoration oder als kandierte Blüten – verspeist werden, sondern lediglich als gekochten Fliederblütensirup. Da dieser über einen Zeitraum von etwa 20 Minuten stark erhitzt wird, werden die enthaltenen Giftstoffe zerstört und Sie können den Sirup im Tee o. ä. genießen. Ein bloßer Aufguss aus Fliederblüten – etwa als Tee – ist dagegen mit Vorsicht zu genießen, empfindliche Menschen können darauf mit Krämpfen reagieren.
Fliederbeeren stammen nicht vom Flieder
Insbesondere in Norddeutschland finden Sie im Supermarkt des Öfteren Fliederbeerentee oder Fliederbeerensaft, der als besonders gesund angepriesen wird. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Früchte des Gemeinen Flieders, sondern um die Beeren des Schwarzen Holunders.
Tipps
Duft-Allergiker müssen ebenfalls vorsichtig sein: Die im Flieder enthaltenen ätherischen Öle können nicht nur Kopfschmerzen, sondern auch Atembeschwerden auslösen.