Fettkräuter kommen vor allem in Mittelamerika vor
85 verschiedene Arten des Fettkrauts sind bisher bekannt. Der weitaus größte Teil wächst in Mittel- und Südamerika. Lediglich in Australien und Neuseeland kommen keine heimischen Fettkraut-Arten vor.
Fettkraut-Arten in Deutschland, Österreich und der Schweiz
In Mitteleuropa gibt es vier Arten des Fettkrauts, die auch in freier Natur wachsen.
- Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris)
- Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)
- Dünnsporniges Fettkraut (Pinguicula leptocera) (Österreich und Schweiz)
- Großblütiges Fettkraut (Pinguicula grandiflora) (Schweiz)
Aufgrund seines Standortanspruchs ist das Fettkraut oft nur auf bestimmte Gebiete begrenzt. Durch veränderte Umweltbedingungen sind Fettkräuter in Deutschland vorm Aussterben bedroht und stehen deshalb unter Naturschutz. Sie dürfen weder ausgegraben noch gepflückt oder geschnitten werden.
Merkmale der Fettkraut-Arten
Alle Fettkräuter bilden eine bodenständige Rosette. Sie kann je nach Wachstumszeitpunkt unterschiedlich gefärbt sein. Die Blüten erscheinen von Mai bis August und stehen auf einem 10 bis 15 Zentimeter langen Stiel. Sie ähneln in ihrer Form dem Veilchen und haben meist eine violette oder violett-weiße Färbung. Werden sie bestäubt, bilden sich Fruchtknoten, in denen die schwarzen Samen heranreifen.
Die grünen oder rosa gefärbten Blätter des Fettkrauts dienen als Speicher für Feuchtigkeit und Nährstoffe. Sie sind mit Drüsen ausgestattet, die eine klebrige Flüssigkeit ausscheiden. Lassen sich Insekten auf dem Blatt nieder, kleben sie darauf fest.
Durch Enzyme verdaut das Fettkraut die gefangenen Insekten. Nach ein paar Tagen ist nur noch der Chitin-Panzer als Hülle erkennbar.
Verwendung als Zierpflanze
Fettkräuter erfreuen sich wegen ihrer Blüten bei Hobbygärtnern zunehmender Beliebtheit. Auch werden die Pflanzen gern in der Küche oder im Kräuterbeet zur Beseitigung von Fruchtfliegen und Trauermücken gehalten.
Tipp
Fettkraut lässt sich an einem hellen, aber nicht zu sonnigen Standort gut im Topf pflegen. Es bevorzugt mageres Substrat und muss vor allem im Sommer regelmäßig gegossen werden. Düngen ist nicht erforderlich.