Fetthenne

Fetthenne schneiden: Anleitung für den perfekten Rückschnitt

Fetthennen bestechen durch ihre pflegeleichte Natur und ihre attraktiven Blüten. Erfahren Sie in diesem Artikel alles über den richtigen Zeitpunkt und die optimale Technik für den Rückschnitt verschiedener Fetthennen-Arten.

Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt der Fetthenne

Der optimale Zeitpunkt, um Ihre Fetthenne zurückzuschneiden, ist im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Dies ist in der Regel ab Ende März der Fall, kann jedoch je nach Standort variieren. Indem Sie zu diesem Zeitpunkt die vertrockneten Blüten- und Samenstände des Vorjahres entfernen, fördern Sie die Bildung neuer Triebe und die Gesundheit der Pflanze.

Ein regelmäßiger Rückschnitt alle vier bis fünf Jahre kann die Pflanze vital halten und ihre Blühfreudigkeit erhöhen. Der Beginn des Austriebs kann ebenfalls als Indikator dienen, um mit dem Schnitt zu beginnen.

Rückschnitt im Frühjahr

Sobald die Frostgefahr vorüber ist, sollten Sie damit beginnen, die hohen Fetthennen zurückzuschneiden. Entfernen Sie alle abgestorbenen oder beschädigten Triebe, indem Sie diese etwa eine Handbreit über dem Boden kürzen. Dies verjüngt die Pflanze und fördert ein buschiges Wachstum sowie reichliche Blütenbildung im Sommer.

Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere (69,00€ bei Amazon*) oder ein Messer, um saubere Schnittstellen zu gewährleisten und das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Ältere Pflanzen können bei dieser Gelegenheit auch geteilt werden, um ihre Vitalität zu erhalten.

Rückschnitt im Sommer

Ein Rückschnitt im Sommer kann bei Bedarf vorsichtig durchgeführt werden

Rückschnitt im Sommer

Im Sommer ist ein Rückschnitt der Fetthenne in der Regel nicht notwendig, da die Pflanze in ihrer vollen Wachstums- und Blütephase steht. Ein Schnitt könnte die Pflanze schwächen und ihr Wachstum beeinträchtigen. Sollte es dennoch notwendig sein, einzelne zu lange Triebe zu kürzen, um die Pflanze in Form zu halten oder Schäden zu vermeiden, wählen Sie am besten bewölkte Tage oder die frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Dadurch vermeiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung, die die frisch geschnittenen Stellen schädigen könnte.

Rückschnitt im Herbst

Im Herbst können Sie die blühenden Stängel der Fetthenne abschneiden und für dekorative Zwecke im Haus nutzen. Kürzen Sie die Stängel knapp über einem Blatt, damit die Pflanze an dieser Stelle erneut austreiben kann. Ein umfassender Rückschnitt der gesamten Pflanze ist im Herbst jedoch nicht empfehlenswert, da die verbliebenen Pflanzenteile auch im Winter einen hohen Zierwert besitzen und Schutz sowie Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten bieten.

Rückschnitt im Winter

Im Winter sollten Sie auf jeglichen Rückschnitt Ihrer Fetthenne verzichten, da sich die Pflanze in einer Ruhephase befindet und ein Schnitt unnötigen Stress verursachen würde. Lassen Sie abgestorbene Pflanzenteile stehen, da sie als natürlicher Winterschutz und Überwinterungsmöglichkeit für nützliche Insekten dienen.

Insbesondere Fetthennen in Töpfen oder Balkonkästen sollten Sie vor starkem Frost schützen, indem Sie diese an einen frostfreien Ort stellen oder mit Pflanzenvlies abdecken, um sie zu überwintern.

Unterschiede beim Schnitt verschiedener Fetthennen-Arten

Unterschiedliche Fetthennen-Arten haben verschiedene Schnittbedürfnisse. Hohe Fetthennen, wie die Pracht-Fetthenne (Sedum spectabile) und die Große Fetthenne (Sedum telephium), profitieren von einem jährlichen Rückschnitt im Frühjahr. Ein Schnitt auf etwa eine Handbreit über dem Boden fördert dichtes und buschiges Wachstum und verhindert das Verholzen der Pflanzen.

Niedrig wachsende, teppichbildende Arten wie der Mauerpfeffer (Sedum acre) benötigen keinen regelmäßigen Rückschnitt. Sie dienen oft als Bodendecker und entfalten sich kriechend über den Boden. Entfernen Sie lediglich verholzte oder abgestorbene Teile, um die Gesundheit der Pflanze zu fördern.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung der Fetthenne durch Stecklinge ist einfach und effizient. Schneiden Sie im Frühjahr nach dem Austrieb etwa 5-6 cm lange Triebe ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Lassen Sie die Stecklinge ein bis zwei Tage trocknen und stecken Sie sie in Töpfe mit durchlässigem Anzuchtsubstrat. Stellen Sie die Töpfe an einen schattigen, warmen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit und lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach einigen Wochen können die bewurzelten Stecklinge in größere Töpfe oder direkt ins Freiland gesetzt werden.

Vermehrung durch Teilung

Die Vermehrung durch Teilung ist besonders effektiv, um ältere Pflanzen zu verjüngen. Gehen Sie im Frühjahr vor dem Neuaustrieb wie folgt vor:

  1. Pflanze ausgraben: Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Boden, ohne den Wurzelballen zu beschädigen.
  2. Teilung: Nutzen Sie ein scharfes, desinfiziertes Messer oder einen Spaten, um den Wurzelballen in mehrere Teile zu teilen, wobei jeder Abschnitt mindestens zwei Triebknospen und gesunde Wurzeln haben sollte.
  3. Vorbereitung der Teilstücke: Entfernen Sie kranke oder vertrocknete Wurzelteile.
  4. Einpflanzen: Pflanzen Sie die geteilten Teile sofort wieder in den vorbereiteten Boden und wässern Sie gründlich.
  5. Pflege nach der Teilung: Halten Sie den Boden in den ersten Wochen gleichmäßig feucht.

Durch diese Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Ihre verjüngten Fetthennen kräftig anwachsen und Ihre Gartenlandschaft bereichern.

Bilder: valery_green / iStockphoto