Felsenbirne

Felsenbirne: Rote Blätter – Was ist die Ursache?

Die auffällige Rotfärbung der Blätter ist bei Felsenbirnen ein faszinierendes Phänomen mit verschiedenen Ursachen. In diesem Artikel werden sowohl sortenspezifische Merkmale als auch umweltbedingte und krankheitsbedingte Faktoren beleuchtet, die zu roten Blättern führen können.

Sortentypische Rotfärbung

Die Rotfärbung der Blätter ist bei einigen Felsenbirnen-Sorten ein besonderes Merkmal, das die Schönheit und Vielfalt dieser Pflanze unterstreicht. Während die Intensität und der Zeitpunkt der Rotfärbung sortenabhängig variieren, ist sie bei einigen Arten ein charakteristisches Kennzeichen.

  • Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii): Diese Sorte begeistert mit einer leuchtend gelben bis orangeroten Herbstfärbung. Im Frühling treibt sie mit kupferfarbenen Blättern aus, die einen wunderschönen Kontrast zu den weißen Blüten bilden, welche im April und Mai erscheinen. Im Sommer entwickeln sich kleine, schwarzblaue Beeren, die das farbenfrohe Erscheinungsbild abrunden.
  • Sorte ‚Ballerina‘: Diese Sorte zeichnet sich durch eine etwas weniger intensive Herbstfärbung aus als die Kupfer-Felsenbirne. Sie überzeugt jedoch durch ihre robuste Natur und passt sich gut an unterschiedliche Standortbedingungen an, einschließlich zeitweiliger Trockenheit.

Die verschiedenen Sorten bieten eine breite Palette an visuellen Highlights für Ihren Garten und verdeutlichen, wie wichtig die Sortenauswahl ist, um die gewünschten Farbeffekte in der Gartengestaltung zu erzielen.

Natürliche Herbstfärbung

Im Herbst verwandelt sich die Felsenbirne in ein wahres Farbspektakel. Von strahlendem Gelb über Rot-Orange bis hin zu tiefem Rot – die Blätter dieser robusten Sträucher und Bäume durchlaufen eine beeindruckende Verwandlung. Die genaue Farbpalette hängt von der Sorte und der individuellen genetischen Veranlagung der Pflanze ab. Einige Felsenbirnen beginnen ihre farbenfrohe Reise bereits im Frühling mit einem farbigen Laubaustrieb, der sich im Herbst in verschiedenen Schattierungen zeigt. Besonders die Kupfer-Felsenbirne erfreut mit einer Palette aus Gelb, Rot und Orange und taucht Gärten in ein warmes Licht.

Trockenstress als Ursache

Trockenstress ist ein häufiger Grund dafür, dass Felsenbirnen bereits im Sommer rote Blätter entwickeln. Dieses Phänomen tritt insbesondere bei großer Hitze und extremer Trockenheit auf. Obwohl Felsenbirnen generell trockenheitstolerant sind, führt anhaltender Wassermangel zu einer sogenannten vorzeitigen Vergilbung und Rotfärbung der Blätter. Die Pflanze versucht so, durch die Reduktion der Blattmasse die Verdunstung zu verringern und sich vor dem Austrocknen zu schützen.

Um Trockenstress zu reduzieren, ist eine ausreichende Bewässerung unerlässlich. Beachten Sie folgende Maßnahmen:

  1. Regelmäßige Wassergaben: Sorgen Sie in Trockenperioden für ausreichend Wasser. Dabei ist es wichtig, den Wurzelbereich tiefgründig zu bewässern, um sicherzustellen, dass das Wasser die Wurzeln erreicht.
  2. Mulchschicht anlegen: Eine Mulchschicht hilft, die Verdunstung zu reduzieren und den Boden länger feucht zu halten.
  3. Gießen in den Morgenstunden: Bewässern Sie die Pflanzen vorzugsweise morgens, um die Verdunstung während des Tages zu minimieren.

Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko einer vorzeitigen Rotfärbung durch Trockenstress deutlich reduzieren und das Wohlbefinden Ihrer Felsenbirne fördern.

Krankheiten als Auslöser

Rote Blätter bei Felsenbirnen können auch durch Krankheiten verursacht werden. Insbesondere Birnengitterrost und Feuerbrand sind zwei Krankheiten, die sich durch eine Verfärbung des Laubes bemerkbar machen können.

Birnengitterrost

Diese Pilzkrankheit, ausgelöst durch den Pilz Gymnosporangium sabinae, tritt vor allem bei Felsenbirnen auf, die in der Nähe von Wacholderbüschen stehen, die als Zwischenwirte dienen.

  • Symptome: Die Krankheit zeigt sich durch orangefarbene Pusteln auf den Blättern, die sich im Laufe der Zeit rötlich verfärben. Im fortgeschrittenen Stadium erscheinen auf der Blattunterseite rostbraune Sporenlager.
  • Bekämpfungsmaßnahmen: Vermeiden Sie die kombinierte Pflanzung von Felsenbirnen und Wacholder. Entfernen Sie befallene Zweige und Laub, um die Ausbreitung einzudämmen.

Feuerbrand

Feuerbrand ist eine bakterielle Krankheit, ausgelöst durch das Bakterium Erwinia amylovora, die schnelles Handeln erfordert, da sie für Felsenbirnen verheerend sein kann.

  • Symptome: Die Krankheit führt zum Absterben von Pflanzenteilen. Blätter und Blüten verfärben sich dunkelbraun bis schwarz und verbleiben oft über den Winter am Gehölz. Triebe neigen sich hakenförmig.
  • Maßnahmen: Bei einem Befall ist ein radikaler Rückschnitt der befallenen Teile erforderlich. Entsorgen Sie die betroffenen Pflanzenteile sachgerecht, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Bilder: ttoleg / Shutterstock