Estragon überwintern: So gelingt es im Beet & Topf

Vor dem ersten Frost sollten Sie die Estragon-Pflanzen kräftig zurückschneiden. Entfernen Sie die Triebe bis etwa 15 cm über dem Boden. Dadurch lenkt die Pflanze ihre Energie in die Wurzeln, was sie für den Winter stärkt.

Um den Estragon im Beet vor starkem Frost zu schützen, sollten Sie eine isolierende Schicht anbringen. Geeignete Materialien sind Laub, Reisig, Stroh oder Tannenzweige. Verteilen Sie eine etwa 10 cm dicke Schicht über den Pflanzen, um den Estragon vor dem Einfrieren zu schützen. Achten Sie darauf, dass die Abdeckung luftdurchlässig bleibt, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden.

Das Entfernen des Winterschutzes fördert gesundes Wachstum im Frühjahr

Entfernen Sie den Frostschutz erst, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, etwa Mitte April, um den Estragon zu ernten. So kann das Kraut ungehindert austreiben. Ein zu früher Abbau kann die Pflanze schwächen, während ein zu spätes Entfernen die Bildung von Pilzerkrankungen fördern könnte.

Stellen Sie den Topf auf eine dicke Holz- oder Styroporunterlage, um Kälte von unten zu vermeiden. Umwickeln Sie den Topf mit Vlies (11,00€ bei Amazon*) oder Luftpolsterfolie. Platzieren Sie den Topf an einem geschützten Ort, wie beispielsweise eine Hauswand oder unter einen Dachvorsprung.

Estragon braucht auch im Winter Wasser, aber nur sparsam. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, jedoch vermeiden Sie Staunässe, da nasse Wurzeln Frostschäden begünstigen.

Estragon sollte im Frühjahr langsam wieder an die Außenbedingungen gewöhnt werden

Falls Sie den Estragon im Haus überwintern möchten, suchen Sie einen kühlen, frostfreien Standort mit Temperaturen um die 10 Grad Celsius. Ein heller Kellerraum oder ein unbeheiztes Treppenhaus sind ideal. Auch hier gilt: Gießen Sie sparsam und vermeiden Sie Staunässe.

Überprüfen Sie die Pflanzen vor dem Einwintern auf Schädlinge wie Blattläuse. Befallene Pflanzen sollten isoliert und behandelt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Bringen Sie den Topf im Frühjahr nach allmählicher Akklimatisierung wieder ins Freie. Anfang April ist ein guter Zeitpunkt, um den Estragon nach draußen zu stellen, sobald keine starken Fröste mehr drohen.

Der Französische Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa) hat ein intensives Aroma, ist jedoch kälteempfindlich. Er verträgt Temperaturen bis etwa -5°C und benötigt zusätzlichen Schutz in Form von Laub oder Reisig im Beet oder einen frostfreien, hellen Ort mit etwa 10°C für Topfpflanzen.

Russischer Estragon (Artemisia dracunculus var. inodora) ist widerstandsfähiger gegenüber Frost und hält Temperaturen bis -10°C stand. In kälteren Regionen sollten Sie die Pflanzen dennoch leicht mit isolierendem Material wie Vlies oder einer Schicht aus Laub und Reisig schützen.

Der Deutsche Estragon ist eine Kreuzung aus verschiedenen Sorten und bietet sowohl gute Winterhärte als auch ein ansprechendes Aroma. Auch er kann bei extrem niedrigen Temperaturen Frostschäden erleiden, ist jedoch regenerationsfähig. Ein leichter Winterschutz empfiehlt sich dennoch.

Durch die richtige Wahl der Estragon-Sorte und entsprechende Schutzmaßnahmen im Winter stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen gesund bleiben und im nächsten Jahr wieder kräftig austreiben.